In zwei Wochen startet die 103. NFL-Saison. Für die Miami Dolphins jährt sich dann zum 50. Mal die Spielzeit ihres größten Erfolgs: die Perfect Season 1972.
Es ist schon schwer in Zeiten des Football-Hypes und NFL-Booms nicht von besonderen Seasons zu sprechen. Im Falle der Miami Dolphins ist es aber eine Jubiläumssaison im Rückblick auf die bislang einzige Perfect Season der NFL-Geschichte. Dabei erhoffen sich Fans der Franchise aus dem US-Sonnenstaat Florida zumindest eine Playoff-Teilnahme, sind doch Neuzugänge wie Wide Receiver Tyreek Hill und Offensive Tackle Terron Armstead zum Team gestoßen. Vor 50 Jahren reichte die pure Teilnahme an den Playoffs dem Team nicht aus.
17-0. Don Shula will forever be an NFL legend. 🙏
— FOX Sports: NFL (@NFLonFOX) May 4, 2020
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Mit 14 Siegen (aus damals nur 14 Spielen) marschierten die von Head-Coach-Legende Don Shula trainierten Dolphins damals durch die Regular Season. Die New England Patriots wurden in Woche 9 gleich mit 52:00 wieder nach Hause geschickt, den Baltimore Colts gelang in zwei Aufeinandertreffen kein einziger Punkt gegen die beste Defense der Liga - eine “namenlose Defense“, wie Tom Landry, der Head Coach der Dallas Cowboys, damals befand. In der Tat, einzig Linebacker Nick Buoniconti wurde später in die Hall of Fame aufgenommen, hatte seine beste Zeit aber zuvor bereits mit den Patriots gehabt.
Viel mehr blieb die Offense im kollektiven Gedächtnis. Mit Larry Csonka und Mercury Morris durchbrachen erstmals in der NFL-Geschichte zwei Teamkollegen die 1000-Yards-Rushing-Schallmauer, mit Jim Langer und Larry Little wurden gleich zwei Offensive Linemen des ruhmreichen Teams später in die Ehrenhalle des Footballs aufgenommen. Eine ganz besondere Saison erlebte auch Bob Griese. Der Quarterback zog sich in Woche fünf gegen die San Diego Chargers einen Knöchelbruch zu und kehrte erst in der zweiten Hälfte des AFC Championship Games zurück auf das Feld. Vertreten wurde Griese damals von Earl Morrall, dem MVP der Saison 1968, der aber schon 38 Jahre alt war.
Sieg in Super Bowl VII gegen Washington
Zum Saisonende stellten die Dolphins die beste Scoring und Total Offense sowie Defense, was keinem Team in dieser Kombination je wieder gelang. In den Playoffs wurden zunächst die Cleveland Browns, dann die Pittsburgh Steelers und in Super Bowl VII schließlich die Washington Redskins geschlagen. Insgesamt 17 Siege in 17 Partien standen nach dem Finale zu Buche. Ein Jahr später wiederholten die Dolphins ihren Endspieltriumph mit einem Sieg über die Minnesota Vikings – allerdings nicht erneut ohne Niederlage.
Letztmals knapp an einer Perfect Season schrammten die Patriots 2007 vorbei. Mit dem damals noch jungen Tom Brady beendete New England die Saison mit 16 Siegen und verloren erst in Super Bowl XLII gegen die New York Giants. Bis zum Finaleinzug schafften die damals schon von Bill Belichick trainierten Patriots nach Playoffs-Erfolgen über die Jacksonville Jaguars und San Diego Chargers sogar 18 Siege. Auch die Chicago Bears scheiterten schon einmal, genau genommen zweimal, erst im letzten Spiel an einer Perfect Season. 1934 verhinderten die Giants den Titelgewinn zum Abschluss der Bears-Saison, 1942 waren es die Redskins.