Runningback Zach Evans knüpft nach seinem Wechsel an die Ole Miss nahtlos an seine Zeit bei den TCU Horned Frogs an. Credit: Imago Images / ZUMA Wire / Austin McAfee

Eines der Top Matchups am kommenden Wochenende ist sicherlich die Paarung zwischen den Clemson Tigers und dem NC State Wolfpack. Neben den beiden Topteams aus der ACC geht es außerdem vor allem in der SEC und der Big12 rund. In Woche 5 treffen Arkansas und Alabama aufeinander, sowie Kentucky und Ole Miss. Hier geht es aktuell vor allem um Platz Zwei hinter Georgia in der Southeastern Conference. Baylor und Oklahoma State wollen im Süden die Schwäche der Oklahoma Sooners nutzen und mit einem Sieg in der Conference vorne wegziehen. 

Den Auftakt machen die Kentucky Wildcats und die Ole Miss Rebels um 18 Uhr. Beide Teams sind in den Top 15 gerankt. Für Arkansas ist das Spiel gegen die Crimson Tide ab 21:30 Uhr entscheidend. Eine schwere Aufgabe steht bevor, doch wenn diese in einer Niederlage für die Razorbacks endet, ist der Zug an der SEC-Spitze bereits für sie abgefahren. Clemson lieferte sich in der Vorwoche gegen Wake Forest ein hartes Duell. Jetzt sind sie in der Nacht gegen NC State im Duell zweier Top Ten gerankter Teams erneut gefordert. 

 

Ein Hinweis: Die Begegnung zwischen Oklahoma State und Texas wird im Podcast “Die Stars von Morgen” von Lorenz Leinweber und mir ausgiebig in Hinblick auf den NFL Draft 2023 besprochen. 

 

 

#7 Kentucky Wildcats @ #14 Ole Miss Rebels

Samstag, 01. Oktober 2022

Kickoff: 18 Uhr

Vaught-Hemingway Stadium in Oxford, Mississippi

 

Die Kentucky Wildcats stehen bei 4-0 und reisen mit Quarterback Will Levis und Erfolgstrainer Mark Stoops nach Oxford zu einem Matchup zwischen zwei Top 15 gerankten und ungeschlagenen Teams. Sowohl die Ole Miss Rebels als auch die Wildcats spielen um die Position Drei hinter den beiden Powerhouses aus Georgia und Alabama. Wer bringt sich in Lauerstellung und darf sich weiter Hoffnung auf die Playoffs oder den Sugar Bowl machen?

Pünktlich zum Showdown kehrt Runningback Chris Rodriguez nach seiner Suspendierung zurück und soll das bisher dürftige Running Game (2,4 Yards per Carry) auf ein besseres Level heben. Neben dem Fahren unter Drogeneinfluss sollen weitere nicht näher genannte Probleme Grund für seine einmonatige Sperre gewesen sein. Stoops wird es freuen, kann er so dem Laufangriff von Head Coach Lane Kiffin und Ole Miss doch etwas eigene Stabilität in der Offense entgegensetzen. 

TCU-Transfer Zach Evans macht aktuell 6,2 Yards pro Laufversuch und ist eine Schlüsselfigur in Kiffins Angriff. Um zu gewinnen, wird es aber für beide Teams auf die Kontrolle von Will Levis und seinen Attacken ankommen.

Kentuckys Quarterback hat sein Kurzpassspiel über die letzte Offseason weiter präzisiert und konnte in den ersten Wochen sehr wohl auf das ohnehin schwache Running Game verzichten. Im Deep Passing ist er noch nicht da, wo NFL Scouts ihn gerne haben wollen, aber er zeigt weiterhin eine positive Entwicklung. 

Ole Miss wird deshalb versuchen, das Feld auf den kurzen Ebenen zuzumachen. Weniger Durchbrüche von Runningbacks oder Receivern nach kurzen Pässen erlauben es den Rebels das Spiel über den eigenen Lauf zu kontrollieren und zwingen Levis irgendwann zu tieferen Passversuchen und eigenen Runs. 

Dann wären Defender wie Isheem Young gefordert. Der Transfer von der Iowa State spielt vor allem in kleineren Zonen sicher und verteilt gegen den Lauf und gegnerische Receiver harte und saubere Tacklings, die in der Vergangenheit bereits zu spielentscheidenden Fumbles führten. Er ist einer der Gründe für das Erstarken der Rebels-Defense, die gegen Kentucky geprüft wird.

Gelingt es Ole Miss, die Wildcats unter 20 Punkte zu halten, wäre das ein Statement an die Konkurrenz, dass die Rebels-Defense dieses Jahr tatsächlich einen Sprung nach vorn gemacht hat. Doch sogar wenn sie Will Levis nicht im Zaum halten können, kann der Gastgeber einen möglichen Shootout mitgehen, weshalb sie als Favorit ins Spiel gehen. 

 

#2 Alabama Crimson Tide @ #20 Arkansas Razorbacks

Samstag, 01. Oktober 2022

Kickoff: 21:30 Uhr

Razorback Stadium in Fayetteville, Arkansas

 

Alabama hat in den letzten beiden Wochen mit klaren Siegen über Louisiana-Monroe und Vanderbilt das Spiel gegen Texas sicherlich verdaut, doch wissen wir immer noch nicht genau, wo das Team von Head Coach Nick Saban nun eigentlich steht. Nach einem knappen Erfolg über die Longhorns in letzter Sekunde fragen sich viele, ob dies nur ein Ausrutscher gewesen ist, bei dem man mit blauem Auge davonkam oder ein Fingerzeig auf die tatsächliche Qualität des Powerhouses aus dem Süden. 

Doch auch bei Arkansas stehen viele Fragezeichen. Gegen South Carolina gewann man überragend, gegen Texas A&M setzte es eine Niederlage. Ein weiterer Loss und die Razorbacks fallen nicht nur aus der Top 25, sondern verlieren auch den Anschluss an die Spitze der SEC. Das Spiel hat daher für alle Beteiligten einen besonderen Charakter, wenn wir berücksichtigen, dass auch viele Scouts auf den nächsten Einsatz von Heisman Trophy Gewinner Bryce Young blicken werden. 

Trotz anfänglicher Schwierigkeiten ließ sich Young gegen Texas nie aus der Ruhe bringen und besann sich, ähnlich wie beim Comeback im Vorjahr gegen Auburn, auf seine Stärken den richtigen Rhythmus zu finden, um dann äußerst akkurate Bälle zu verteilen. Aufgrund seiner geringeren Körpermaße muss er im Vergleich zu C.J. Stroud immer etwas besser performen und mehr wie der zukünftige Franchise Quarterback aufspielen. Eben solche Spiele zeigen, dass Young aus NFL-Quarterback-Holz geschnitzt ist. 

In der NFL läuft es nicht immer glatt und Spieler müssen mit Rückschritten umgehen und Problemlösungen finden. Auch gegen Arkansas mit einem der besten Defensive Backs im College Football wird Young wieder vor Herausforderungen gestellt sein, bei denen er geduldig bleiben muss und sich auf seine Stärken besinnen muss. 

Der spielintelligente Jalen Catalon wird mit seiner Defense alle Hände voll zu tun bekommen. Um Alabama zu besiegen, müssen sie nicht nur Young stoppen, sondern auch Playmaker wie Runningback Jahmyr Gibbs und Tight End Cameron Latu aus dem Spiel nehmen. Beide sind wichtige Anspielstationen und hervorragende Runner nach dem Catch oder bei Läufen aus dem Backfield. Latu und Gibbs können in einem schweren Spiel ihren Quarterback unterstützen und Young kann jederzeit auf seine wichtigsten Angreifer zählen. 

Die Defense von Arkansas muss deshalb über sich hinauswachsen. Einen Shootout können die Razorbacks mit ihrer Offense um Quarterback K.J. Jefferson nicht mitgehen. Giftige Nadelstiche kann die dynamische Offense aber setzen. Mit dem Publikum im Rücken ist dann eine Überraschung möglich. Aber es wäre eben eine Überraschung. Alabama muss dieses Spiel eigentlich gewinnen. 

 

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#10 NC State Wolfpack @ #5 Clemson Tigers

Sonntag, 02. Oktober 2022

Kickoff: 1:30 Uhr

Memorial Stadium in Clemson, South Carolina

 

Mit NC State und Clemson treffen im Memorial Stadium zwei der letzten vier ungeschlagenen Teams aus der ACC aufeinander. Um 1:30 Uhr unserer Zeit läuft das Spitzenspiel auf DAZN. Der College Gameday, die berühmte Tailgating-Party von ESPN, wird ebenfalls in Clemson vor Ort sein. Es ist damit angerichtet und “wach bleiben” sollte sich lohnen. 

Nachdem das Wolfpack am ersten Spieltag beinahe gegen East Carolina verloren hatte, behielten sie im Anschluss mit deutlichen Siegen ihre weiße Weste. Quarterback Devin Leary marschiert mit einer Completion Percentage von 64 Prozent und einer Touchdown-Interception-Ratio von 9-2 durch die Liga, erwartet aber nun gegen Clemson den ersten echten Härtetest. Die Tigers können Offenses vom Punkten abhalten, auch wenn ihnen das in der Vorwoche gegen Wake Forest, in ihrem ersten wirklich schweren Spiel, überhaupt nicht gelungen ist und das Spiel erst in der Overtime nach einem wahren Shootout endete. 

Der sichere Game Manager Leary arbeitet bevorzugt aus einer sauberen Pocket und kann dann sicher das gesamte Feld mit seinem Arm attackieren. Exakt diesen Plan wird die massive Front Seven der Tigers versuchen zu vereiteln. 

Vor allem der kraftvolle innere Pass Rusher Bryan Bresee wird mit seinem schnellen und mächtigen Einsätzen dem Wolfpack im Vorfeld massiv Kopfschmerzen bereiten. Während Bresee gerade den Tod seiner an einem Hirntumor verstorbenen Schwester verarbeitet, wird er diesmal schon wieder besser vorbereitet ins Match gehen als in der Vorwoche. Es wird für ihn eine emotionale Heimkehr nach Clemson. Das gesamte Team hat in den letzten Monaten Trauerarbeit für die Familie geleistet und es ist nun das erste Heimspiel, seitdem Ella mit 15 Jahren tragisch verschieden ist, bei dem Bresee wieder mit von der Partie ist. 

 

 

Im Tandem mit Tyler Davis wird Bresee viel Druck durch die Mitte erzeugen und die Offensive Line mit Rotationen und unterschiedlichen Moves vor eine schier unlösbare Aufgabe stellen. NC State Center Grant Gibson setzte in der Vergangenheit häufig auf Double Teams, um Matchups zu bewegen. Das dürfte er gegen die Präsenz von Bresee und Davis vergessen können. Zumal von außen weiteres Ungemach in Myles Murphy und K.J. Henry droht. 

Für Clemsons Defensive Line muss es nach der letzten Woche um Wiedergutmachung gehen. Das Revenge Game sozusagen, nachdem das Team zum ersten Mal nicht auf die Übermacht an der Line of Scrimmage setzen konnte. Kehrt Clemson hier zurück zu alter Stärke, wird das ein langer Tag für Leary. Zumal die Defense nicht zu stark für Quarterback D.J. Uiagalelei und seine Offense sein sollte. Ein Sieg und die damit verbundene Bewerbung für die College Playoffs kann gegen das Top Ten gerankte NC State gelingen. Für beide Mannschaften geht es um viel. Der Gewinner führt eine erste Entscheidung im Rennen um die ACC Championship herbei.

Über den/die Autor/in
Philipp Forstner
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Philipp Forstner
Autor / Redakteur
Philipp schreibt bei TOUCHDOWN24 u.a. über den College Football

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