Hoffnungsträger in North Carolina: Baker Mayfield (l.). Credits: IMAGO / Icon Sportswire

Endlich besteht Hoffnung bei den Carolina Panthers. Nach zwei Jahren der Irrfahrt auf der Quarterback-Position gibt es Anlass, daran zu glauben, dass Baker Mayfield das Team aus Charlotte zurück in die Erfolgsspur führen kann.


Die Fans der Carolina Panthers müssen lange zurückdenken, um sich an einen starken Quarterback zu erinnern. Cam Newton füllte diese Rolle von 2011 bis 2018 aus, ehe der laufstarke Spielmacher von immer mehr Verletzungen aus dem Tritt gebracht wurde. Es folgten Signal Caller wie Kyle Allen, Teddy Bridgewater, Sam Darnold und zuletzt nochmal Newton, der aber nur noch ein Schatten seiner selbst war. Mit dem Trade für Baker Mayfield, der sich nach der Hinzunahme von Deshaun Watson bei den Cleveland Browns mit seinem alten Team überworfen hatte, kehrt Hoffnung auf bessere Zeiten bei den Panthers ein. Doch wie sehr verbessert Mayfield die Panthers wirklich?



Als Tyrod Taylor sich verletzte, war die Zeit für Mayfield bei den Browns gekommen. 19 Spiele in Folge hatte Cleveland zuvor nicht gewonnen, hatte in dieser Phase eine 0-16-Saison in der Spielzeit 2017 zu verkraften und lag in Woche drei im Folgejahr bereits mit 0:14 gegen die New York Jets hinten. Aus dieser Ausgangssituation heraus führte der eingewechselte First Overall Pick die Browns noch zum 21:17 – das Ende der Serie des Misserfolgs. Cleveland gewann 2018 noch sechs weitere Spiele und schloss die Season im Verhältnis zur Vorsaison zufriedenstellend ab. Es schien, als hätte Cleveland seinen langfristigen Quarterback gefunden.

Die Ausgangslage klingt verheißungsvoll


Zwischenzeitlich haben die Zeiten sich aber geändert. Unter Head Coach Freddie Kitchens folgte eine schwache Saison von Mayfield, der das Team dann 2020 unter der lauflastigen Spielweise von Kevin Stefanski erstmals seit 2002 wieder in die Playoffs führte. Im vergangenen Jahr scheiterten die Browns aber an den hohen Erwartungen, manch Experte hatte in dem Team aus dem Bundesstaat Ohio einen Super-Bowl-Contender ausgemacht. Von Verletzungen geplagt, spielte auch Mayfield eine durchwachsende Saison, die Cleveland zu der Erkenntnis kommen ließ, dass man ein Upgrade under Center benötigen würde, um Titelreife zu erlangen.

Die Panthers versuchten unterdessen mit Head Coach Matt Rhule einen Neuanfang, der nicht zuletzt wegen der Misere auf der Quarterback-Position nie so recht Fahrt aufnahm. Gerade einmal zehn Siege sprangen in zwei Rhule-Jahren heraus, der somit erkennen musste, dass die Halbwertzeit seines Siebenjahresvertrages vor allem an Erfolg, mindestens aber an eine Entwicklung gekoppelt ist. Das Vertrauen in Darnold als Anführer der Offense war schlichtweg nicht mehr vorhanden, die Gesamtsituation sah so schon weit vor Saisonbeginn ernüchternd aus. Mit Mayfield, für den General Manager Scott Fitterer ein Fünftrundenpickrecht, das zu einem Auswahlrecht der vierten Runde werden kann, nach Cleveland abgab, könnte nun der richtige Mann zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein.

Der richtige Mann: Mayfield ist es seit seinen College-Tagen gewohnt, das an ihm gezweifelt wird. Immer wieder musste er kämpfen, das gleiche widerfuhr ihm in den letzten Monaten. Bei den Carolina Panthers jetzt das Momentum fortsetzen zu können, das einst durch ihn bei den Browns entstanden ist, wird ihn motivieren. Die Stärken des 27-Jährigen liegen vor allem in seinem Mind und unbändigem Willen. Darüber hinaus verfügt er über einen starken Arm, seine Schwächen liegen häufig in der Entscheidungsfindung sowie in der Beinarbeit in der Pocket. Im Vergleich zu Darnold hat Mayfield aber bereits gezeigt, dass er eine Offense anführen kann.

Die richtige Zeit: Die Offense der Panthers gehört zwar nicht zur Elite der Liga, doch die Waffen, die Mayfield vorfindet, besitzen durchaus Potenzial. D.J. Moore gehört zu den am meisten unterbewerteten Spielern der Liga, Robbie Anderson kann mit seinem Tempo das Feld in die Länge ziehen und Terrace Marshall, Zweitrundenpick von 2021, wartet in Jahr zwei seiner NFL-Karriere auf seinen Durchbruch. Wenn Christian McCaffrey als bester Receiving Back der Liga zur alter Fitness zurückfindet, dann hat Mayfield einige Waffen, die er bedienen kann. Zudem wurde die Offensive Line in der Offseason massiv verändert und sollte solider stehen.

Am richtigen Ort: Natürlich will man in Carolina langsam wieder Erfolge sehen. Aber die Messlatte hängt nach zwei Spielzeiten am Ligaende tief. Eine Bilanz, die ans Liga-Mittelfeld anstößt, sollte in Jahr eins mit Mayfield ausreichen, um die richtige Tendenz zu sehen. Wenn es besonders gut läuft, können die Panthers vielleicht sogar lange im Dunstkreis der Wildcards für die Playoffs auftauchen, auch wenn eine Postseason-Teilnahme eine Überraschung wäre. Aber das wäre vielleicht auch schon kontraproduktiv und würde Erwartungen wecken, die in den Folgejahren nur schwer zu bedienen wären.

Übrigens: Bereits in Woche eins der kommenden Saison trifft Mayfield mit den Panthers auf die Browns.

Über den/die Autor/in
Markus Schulz

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