Die Wide Receiver Position gewann in den letzten Jahren in der NFL erheblich an Value. So rangieren die Passempfänger mittlerweile auf Rang Drei der am bestbezahltesten Positionen der Liga, direkt hinter den Quarterbacks und den Edge Rushern. Wir blicken auf vier Receiver, welche eine starke Saison 2024 haben könnten und die man im ersten Moment wohl nicht unter den Top 30 einordnen würde.
Die diesjährige Draftklasse hat wieder jede Menge Talent bei den Wideouts in die Liga gespült. Marvin Harrison Jr., Malik Nabers, Rome Odunze oder Brian Thomas Jr. werden als zukünftige Nummer Eins Receiver gehandelt. Und mit Spielern wie Garrett Wilson, Drake London oder auch George Pickens gibt es zudem einige Kandidaten, welche bereits sehr produktiv in ihren ersten Jahren waren, deren großer Breakout aber von vielen Experten für die neue Saison prognostiziert wird. Da die NFL in den letzten Jahrzehnten jedoch immer passlastiger wurde, reicht es nicht mehr nur einen Top-Receiver in seiner Offense zu haben. Sei es eine verlässliche Nummer Zwei, ein klassischer Slot oder eine Art Hybrid-/Gadget-Player, für den großen Erfolg ist es unerlässlich, mehrere Optionen in seinem Arsenal zu haben. Im folgenden beleuchten wir vier Spieler, welche sicherlich nicht als klassischer X-Receiver und somit auch weniger als Nummer Eins Anspielstation in ihrer jeweiligen Offense projecten, aber eine deutlich größere und produktivere Rolle im Jahr 2024 haben könnten.
Jahan Dotson, Washington Commanders
Dotson’s Name hatten bereits im letzten Jahr viele Leute auf dem Zettel, für eine viel größere Rolle in Washingtons Offense. Der 24-Jährige legte in seiner Rookiesaison in nur 12 Spielen mit 523 Receiving Yards und sieben Touchdowns, direkt Zahlen auf, die auf mehr hoffen ließen. Doch der Sprung in Jahr Zwei unter OC Eric Bienemy blieb aus und so stagnierte die Entwicklung des ehemaligen Nittany Lion. Dabei bringt das Penn-State-Product vieles mit um in der NFL mindestens eine gute Nummer Zwei sein zu können.
Dotson ist ein guter Router Runner mit starkem Burst von der Line-Of-Scrimmage und dem Footwork um sich die entsprechende Separation in seinen Routen zu verschaffen. Doch besonders herausragend sind die Ball Skills des 24-Jährigen. Nicht wenige schrieben Dotson die besten Hände seiner Receiving-Klasse aus dem Jahr 2022 zu und diese zeigte der Commanders Receiver auch bereits einige Male in den Spielen in der NFL.
Jahan Dotson could sell water to a fish 🐟 pic.twitter.com/amdtKcSfgB
— Joe O’Leary (@TheHQNerd) September 16, 2022
Man hatte im letzten Jahr während der kompletten Saison den Eindruck, dass die Connection zwischen Second Year QB Sam Howell und Dotson nie vollends vorhanden war. Howell wurde mittlerweile zu den Seattle Seahawks getraded und die Commanders pickten im Draft mit Heisman Winner Jayden Daniels ihren Quarterback der Zukunft. Zusätzlich kommt mit Kliff Kingsbury ein neuer OC nach Washington, welcher Dotson’s Usage nur zuträglich sein kann. Zudem hat Curtis Samuel die Commanders verlassen und hinterlässt aus den letzten beiden Spielzeiten im Schnitt 91,5 offene Targets im District of Columbia. Ebenfalls nicht mehr im Roster ist Tight End Logan Thomas, welcher in den letzten Spielzeiten immer eine relevante Rolle im Passspiel hatte. Zwar brachte man über den Draft mit Luke McCaffrey und Ben Sinnott frisches Blut in die Offense und verpflichtete mit Veteran Zach Ertz eine weitere Anspielstation, doch der Weg um neben Terry McLaurin das Lieblingstarget von Jayden Daniels zu werden, ist für Dotson mehr als da.
Khalil Shakir, Buffalo Bills
Genau wie Jahan Dotson, wurde Khalil Shakir im NFL Draft 2022 von den Buffalo Bills ausgewählt. Jedoch wurde Shakir von den Bills erst in der fünften Runde gepicked und spielte in seinem ersten Jahr in der NFL eher eine untergeordnetere Rolle in Buffalo. So kam der vormalige Boise State Receiver lediglich auf 161 Receiving Yards, jedoch waren mit Stefon Diggs, Gabe Davis, Dawson Know und Cole Beasley bereits jede Menge etablierte Kräfte im Roster.
Anders dann im letzten Jahr als man den 24-Jährigen und sein variables Skillset mehr und mehr in die Offense implementierte und Josh Allen die Nummer 10 deutlich regelmäßiger suchte. So hatte Shakir das ein oder andere Highlight Play, wie der Touchdown im Spiel gegen die New York Jets, und auch seine YAC Ability blitzte immer wieder auf.
Anyone know what that awful smell is? Oh nvm, that’s just Sauce getting cooked by Khalil Shakir💀💀💀 https://t.co/nLntW9Z8Jm pic.twitter.com/vOAZHSAJiX
— Depressed Buffalo Sports Fan (@Tommy_Dangles72) February 26, 2024
Nun hat sich auch in Buffalo in der Offseason einiges bewegt. Star-Receiver Stefon Diggs wurde zu den Houston Texans getradet, Gabe Davis wechselte als Free Agent zu den Jacksonville Jaguars. Die Bills drafteten indes im diesjährigen Draft Keon Coleman in Runde Zwei und verpflichteten Curtis Samuel aus Washington und Marques Valdes-Scantling von den Kansas City Chiefs. So ist Khalil Shakir der einzig verbliebene Receiver auf dem Roster der Bills, der bereits eine Connection mit Josh Allen besitzt. OC Joe Brady hat zwar eine länger existierende Verbindung zu Curtis Samuel und auch TE Dalton Kincaid dürfte in seinem zweiten Jahr deutlich mehr in Buffalos Offense eingebunden sein. Doch gerade die Variabilität die Shakir mit sich bringt, könnte dafür sorgen, dass der 24-Jährige im Jahr 2024 eine noch größere Rolle im Bundesstaat New York spielt.
Josh Downs, Indianapolis Colts
Josh Downs hatte bereits vor seinem Eintritt in die NFL eine klar vorgezeichnete Rolle. Auch Downs ist – ähnlich wie Jahan Dotson und Khalil Shakir – kein großer, physischer Receiver. So spielte Downs am College bei den North Carolina Tar Heels bereits überwiegend im Slot und knüpfte an diese Rolle nahtlos in der NFL an. Mit 74,4 % Slot Snaps im letzten Jahr, wird man Downs auch in der neuen Saison wieder überwiegend hier sehen.
Zumal die Colts mit AD Mitchell im diesjährigen Draft einen Receiver auswählten, welcher wohl primär, analog zu Michael Pittman Jr., als dessen Komplementärpart Outside spielen dürfte. Downs könnte somit direkt wieder die Nummer Zwei im Receiving Game der Colts und von Sophomore QB Anthony Richardson sein. Zumal Downs eben deutlich mehr mitbringt, als nur das Element eines Chain-Movers über kurze Routen.
Josh Downs was a prospect I loved with a pro ready skillset who can win via the slot but also make the tough contested catches when you need him
— Joe O’Leary (@TheHQNerd) October 9, 2023
A route runner who can separate it never made sense he was the 12th WR taken off the board in the ‘23 Draft
pic.twitter.com/pOFQwIhKbM
Die fehlende Size wird Downs sicherlich nie zu einem klassischen Nummer-Eins-Receiver werden, doch hat der 22-Jährige sowohl an der High School, als auch am College, konstant mit Saisons über mit 1000 Receiving Yards überzeugt. Zumal Downs auch in seiner Rookiesaison bereits gezeigt hat, dass er ein Go-to-guy sein kann, wenn es darauf ankommt, unter anderem im Frankfurt Spiel der Colts gegen die New England Patriots.
Jameson Williams, Detroit Lions
Zugegeben, die hohen Erwartungen die viele an Jameson Williams hatten, als der ehemalige Alabama Receiver 2022 in die Liga kam, konnten nicht erfüllt werden. Einerseits konnte Williams hier nur bedingt etwas dafür, immerhin erlitt der 23-Jährige im National Championship Game 2022 gegen Georgia einen Kreuzbandriss und befand sich somit zu Beginn seiner Rookiesaison immer noch in der Reha. So war Jahr Eins für die meisten ein Redshirt Jahr für den ehemaligen Crimson Tide Receiver. Jedoch hielt dies die Lions nicht davon ab Williams in der ersten Runde nach einem Uptrade zu draften.
Somit war man gespannt auf das zweite Jahr, nachdem Williams auch eine komplett Off- und Preseason absolvieren hätte sollen. Doch sorgte der Receiver mit einer Suspension aufgrund von Verstößen gegen die NFL Gambling Policy für negatives Aufsehen und musste so bis Woche 5 auf sein Saisondebut warten (die Strafe wurde von der NFL zwei Spiele früher aufgehoben) und gingen erneut unter suboptimalen Voraussetzungen in die letztjährige Spielzeit. Dementsprechend war die Produktion des Speedsters auch 2023 ziemlich überschaubar.
Die sportliche Situation für Williams könnte zudem auch rosiger sein. Die Lions besitzen mit Amon-Ra St.Brown und Tight End Sam LaPorta zwei klare Nummer-Eins- und Zwei-Optionen im Passspiel und auch Runningback Jahmyr Gibbs wurde im letzten Jahr vermehrt aus dem Backfield eingesetzt. Doch Williams bringt durch seinen Speed einfach ein Element mit, um trotzdem eine entsprechende Rolle in dieser Offense einzunehmen. OC Ben Johnson dürfte genug Kreativität haben um den 23-Jährigen weiterhin als Field Stretcher, aber auch über Jet Sweeps, End Arounds oder Screens einzusetzen. Und QB Jared Goff wirft einen der besten Deep Balls in der Liga. Somit eigentlich ein match made in heaven. Der Superstar dürfte aus Jameson Williams nicht mehr werden. Doch auch weil mit Josh Reynolds die Nummer Drei der letztjährigen teaminternen Receiving Yard Leaders zu den Denver Broncos abgewandert ist, ist die Opportunity für den ehemaligen College Star definitiv da.
Jameson Williams doing #BuiltByBama things! #RollTide #BamaFactor #OnePride
— The Bama Standard Network©️🐘 (@TheBamaStandard) January 28, 2024
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