Als Abschluss der kleinen Serie schauen wir auf die restlichen Divisions der NFC. Welche Fragezeichen in den Roster stellen ein Need dar? Während den OTA‘s und dann Training Camps im Juli werden die Teams ein noch besseres Bild über den Kader haben.
NFC South
Atlanta Falcons
Die Falcons gehen in eine weitere Saison, ohne viel Unterstützung für die DLine neben Grady Jarrett. Anstatt den Nr. 8 Pick für einen Edge Rusher zu nutzen, entschieden sich die Falcons dafür, Michael Penix Jr. zu draften. Der wird 2024 nicht spielen, da Kirk Cousins verpflichtet wurde.
Wir wissen aber, dass Atlanta gerne wieder in die 1. Runde gekommen wäre, um doch eine Verstärkung in der Defensive zu holen. Ihre Angebote waren aber zu wenig.
Ob Zweitrundenpick Ruke Orhorhoro und Drittrundenpick Bralen Trice sofort Unterstützung bringen können? Man lag letzte Season auf Platz 27 in Total Pressures.
Viel Cap Space ist nicht vorhanden, aber man könnte Calais Campbell vielleicht, mit einem Team-Friendly Deal, über einen Verbleib überzeugen. Er hatte mit 6.5 Sacks die meisten im letzten Jahr.
Auf Free Safety hat man Jessie Bates, aber wer wird auf der anderen Seite starten? Richie Grant hatte in den letzten Spielzeiten enorme Probleme, besonders gegen Tight Ends. Platz 31 in Tight End Covering war es letztes Jahr. De Marcco Hellams, ein Siebtrundenpick von 2023, fehlt die nötige Geschwindigkeit und Lucas Denis verbrachte das gesamte letzte Jahr auf dem Practice Squad.
Carolina Panthers
Die Entwicklung von Quarterback Bryce Young steht im Vordergrund und sie haben entsprechend in die OLine investiert. Musste man auch, da Young im letzten Jahr 62 Mal gesackt wurde. Über 150 Millionen Dollar für die Guards Robert Hunt und Damien Lewis.
Austin Corbett wird von Right Guard auf Center wechseln. Für ihn keine neue Position, musste er in Notfällen immer wieder dort spielen.
Die Schwachstellen könnten die Tackle Positionen sein. Left Tackle Ikem Ekwonu liess in der letzten Season 11 Sacks zu und Right Tackle Taylor Motion erlaubte insgesamt 41 Pressures.
Man gab sich grosse Mühe die restlichen Needs zu adressieren. Wide Receiver Room verbesserte sich mit dem Trade für Diontae Johnson und dem Pick von Xavier Legette. Jonathan Brooks bringt Druck auf Runningback. Entweder man hat drei verlässliche Backs mit Miles Sanders, Chuba Hubbard und Brooks, oder einer davon wird praktisch keine Carries haben.
Tight End könnte problematischer sein. Tommy Tremble hat zwar sieben Karriere Touchdowns aber nie mehr als 194 Yards pro Season geholt.
Ja‘Tavion Sanders war auf vielen Draft Boards Tight End Nr. 2, hinter Brock Bowers, aber Rookies auf dieser Position brauchen Zeit um sich zu entwickeln.
New Orleans Saints
Was ist der Plan mit Taliese Fuaga? Versteht mich nicht falsch, er ist ein sehr guter Prospect und gehört in die Top Gruppe der OLiner. Im College spielte er vorwiegend als Right Tackle, aber müsste auf die andere Seite wechseln, da Trevor Penning wohl besser als Guard aufgestellt wäre. Ryan Ramczyk hat immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen, Fuaga könnte sich also relativ schnell auf seiner angestammten Position wiederfinden.
In verschiedenen Scouting Reports konnte man aber auch lesen, dass Fuaga in der NFL besser als Guard wäre. Insbesondere wegen den Fragezeichen über seine Fähigkeiten als Pass Protector auf Edge.
Kann Jordan Howden ein Starter auf Free Safety sein? Er ist ein Fünftrundenpick von 2023 und begann die Spiele in der zweiten Seasonhälfte. Pro Target erlaubte er 11.3 Yards, was ihn auf Platz 72 von 82 Kandidaten bringt. Dahinter wäre Johnathan Abram, welcher mehr ein Box Safety ist und JT Gray, der nur fünf Snaps gespielt hat.
Tampa Bay Buccaneers
Zwei klare Starter auf der Wide Receiver Position, aber wer wird im Slot agieren? Trey Palmer holte letztes Jahr 385 Yards und erzielte drei Touchdowns. Rookie Jalen McMillan könnte diese Position übernehmen, er hat bereits Erfahrung, zwei Star Receiver vor sich zu haben.
Könnte hier Platz sein für einen Veteran wie Jarvis Landry? Er spielte mit Quarterback Baker Mayfield und könnte eine sichere Anspielstation für die Short Yardage Situationen sein.
Während man mit Jamel Dean einen sehr guten Cornerback hat, war ich doch überrascht, dass man im Draft keinen für die andere Seite geholt hat. Carlton Davis ist nun in Detroit, wodurch Zyon McCollum als Nachfolger übrig bleibt. Von Pro Football Focus erhielt er 2023 eine Note in Coverage von 47.3.
Eine Option wäre vielleicht Marcus Peters. Aber auch andere interessante Namen sind noch verfügbar.
NFC North
Detroit Lions
Es fehlte nicht viel und die Lions wären im Super Bowl gewesen, das ist ihnen durchaus bewusst und sie investieren einiges für dieses Fenster.
Auf Wide Receiver sind alle Hoffnungen auf Amon-Ra St. Brown gesetzt. Dahinter sind Jameson Williams, der nur 24 Catches hatte, Kalif Raymond mit lediglich 6 Touchdowns in der Karriere und Donovan Peoples-Jones der nur 7 Targets bekommen hatte.
Wieso nicht einen ähnlichen Ablauf wie die Rams und OBJ probieren? Michael Thomas ist auf dem Markt. Natürlich sind seine Verletzungen ein grosses Risiko, aber es könnte sich auszahlen.
Das Gute ist, die Lions haben noch 23 Millionen an Cap Space, um weiter in der Free Agency aktiv sein zu können.
Hinter Brian Branch sind die Safeties Ifeatu Melifonwu und Kerby Joseph die Optionen. Joseph hatte erst kürzlich eine Operation und Ifeatu hat neben wenig Spielpraxis, auch einige Verletzungen hinter sich.
Green Bay Packers
Die Packers haben ein gut zusammengestelltes Team und wenig Schwächen. In der OLine könnte dies Sean Rhyan sein. Er ist aktuell als Starter auf Right Guard vorgesehen. Der 23-Jährige hat aber noch keinen Start in der NFL gehabt und hatte Schwierigkeiten, wenn er einspringen musste.
Dahinter sind Fünftrundenpick Jacob Monk und Royce Newman.
Mit dem Abgang von De’Vondre Campbell ist Quay Walker der Chef. Allerdings muss sich Walker steigern, da er in keiner seiner ersten beiden Saisons eine bessere PFF Bewertung als 60 erreichen konnte.
Auf der anderen Seite ist entweder der ehemalige Backup Isaiah McDuffie oder einer der Rookies, die Green Bay gerade gedraftet hat.
Der Drittrundenpick Ty’Ron Hopper oder der ehemalige Texas A&M Spieler Edgerrin Cooper.
Die Position des Outside Cornerbacks neben Jaire Alexander ist ein Fragezeichen. Der geplante Starter Eric Stokes erlitt einige Verletzungen und konnte in den letzten zwei Seasons nur 12 Spiele absolvieren.
Zu seinen Verletzungen zählen Probleme mit dem Knöchel und der Oberschenkelmuskulatur. Aus diesem Grund wurde auch die Fifth Year Option nicht gezogen. Falls Stokes nicht gesund bleibt, wäre Carrington Valentine, ein Siebtrundenpick von 2023, die Alternative.
Minnesota Vikings
Ähnlich wie bei den Tampa Bay Buccaneers sind zwei Receiver klar. Justin Jefferson und Jordan Addison. Aber im Slot?
Brandon Powell wird voraussichtlich der Starting Slot Receiver sein, aber seine 324 Receiving Yards stellten nach sechs Jahren in der Liga einen Karrierehöchstwert dar. Trent Sherfield fing in der letzten Saison in Buffalo nur 11 Pässe. Jalen Nailor hat in zwei Jahren bei Minnesota nur 12 Pässe gefangen.
Egal ob Sam Darnold oder JJ McCarthy, die Vikings haben Löcher in der OLine, besonders auf Guard.
Es ist keine offensichtliche Konkurrenz für Blake Brandel gekommen. Walter Rouse und Michael Jurgens sind späte Picks und sorgen für ein wenig Tiefe. Fraglich, ob Dalton Risner für eine zweite Season zurückkehren wird, daher wird Brandel wohl zum ersten Mal in seiner Karriere der Starter sein. Dan Feeney wird eher Back Up auf Center sein.
Chicago Bears
Bereits vor dem Draft war die DLine ein Bereich, der verstärkt werden musste. Am Ende des Drafts wurden wie aktiv, ein zukünftiger Draft Pick ging zu den Buffalo Bills um Edge Rusher Austin Booker zu holen.
Er ist definitiv ein Project und wird Zeit brauchen, um sich zu entwickeln. Man erwartet kaum, dass er gleich ein Starter sein kann.
Derzeit sind Montez Sweat und DeMarcus Walker die Starter auf Defensive End. Letztes Jahr holte man Anfang August Yannick Ngakoue. Die Bears könnten erneut kurz vor der Season aktiv werden. Ngakoue zum zweiten?
Auf Defensive Tackle fragt man sich, wo die Produktion herkommen soll. Gervon Dexter und Zacc Pickens sind spannende Spieler, aber wer soll den Abgang von Justin Jones auffangen? Gewagt, wenn Pickens die 4.5 Sacks und 10 Tackles for Loss von Jones übernehmen soll.
Wir wissen, dass Head Coach Matt Eberflus gerne einen „Three Technique“ Spieler haben möchte und man hofft, dass dies Dexter sein kann, aber aktuell ist er es nicht.
Schaut man auf die Free Agents, sind auf Edge mehr Optionen vorhanden. Die Bears stellten zwar eine, gegen Ende der Season, Top 5 Defensive, aber man musste auch nicht gegen viele Top Quarterbacks ran.