Khalil Herbert (r.) könnte in den nächsten Wochen eine größere Rolle winken.
IMAGO / USA TODAY Network

Es macht nie Spaß, wenn sich Fantasy-Stars verletzen. Das gilt insbesondere für Runningbacks – zumindest, wenn ihr die Owner des betreffenden Backs seid. Für alle anderen ist die Verletzung eines Starspielers eine riesige Möglichkeit, den eigenen Kader zu verbessern. Daher plädiere ich ja so stark darauf, Handcuff-RBs im Draft und auf dem Waiver Wire zu priorisieren. Diese Woche ergeben sich für Fantasy-Manager gleich zwei dicke Möglichkeiten. Welche das sind, erfahrt ihr im TOUCHDOWN24 Waiver Wire für NFL Week 4.

 

Meine Overall-Pickup-Liste:

1. Khalil Herbert
2. Chris Olave
3. Trevor Lawrence

 

Quarterback Waiver Wire Week 4

 

Trevor Lawrence, Jacksonville Jaguars, 42,6 % rostered

Lawrence spielt eine starke zweite NFL-Saison und liegt mit 772 Passing-Yards ligaweit auf Rang 13. Die Jaguars sind über die ersten drei Wochen die meisten Redzone-Plays gelaufen (45) und passen in der ersten Halbzeit im Schnitt bei 64,5 Prozent aller Spielzüge. Das ist ein Fantasy-freundliches Umfeld. Zwar lief Jacksonville in der zweiten Halbzeit zuletzt überdurchschnittlich viel, das lag aber eher an den beiden Blowouts gegen Indianapolis und die Chargers. In engeren Spielen sollte Lawrence auf genügend Passversuche kommen, um zumindest ein sehr solider Backup zu sein - mit Potenzial auf mehr, wenn er die gezeigten Leistungen bestätigen kann.

Marcus Mariota, Atlanta Falcons, 32,4 % rostered

Neben Lamar Jackson und Jalen Hurts ist Mariota der einzige Quarterback mit mehr als 90 Rushing-Yards und zwei Rushing-Touchdowns über die ersten drei Wochen. Er ist in guten Matchups alleine wegen seines Impacts am Boden ein potenzieller Fantasy-Starter, auch wenn die Falcons zu wenig passen, um Mariota als sichere Top-12-Option zu betrachten. Dennoch ist der 28-Jährige einen Roster-Spot wert, zumindest als Backup.

Tiefe Ligen oder Stash: Zach Wilson, New York Jets, 1,3 % rostered

Nachdem er die ersten drei Wochen der Saison verletzt verpasst hatte, soll Wilson am Wochenende gegen die Steelers wieder ins Lineup der Jets zurückkehren. Im Vergleich zur Vorsaison hat der Sophomore ein deutlich verbessertes Receiving-Corps und mit Breece Hall und Michael Carter gleich zwei Backs, die im Passspiel ihre Stärken haben. Ersatzmann Joe Flacco war in Wilsons Abwesenheit ein Top-10-Quarterback, das könnte Wilson womöglich noch toppen.

 

Runningback Waiver Wire Week 4

 

Khalil Herbert, Chicago Bears, 4,2 % rostered

Bears-Starter David Montgomery verletzte sich bei einem Pass-Protection-Play im ersten Viertel an Knöchel und Knie und ist laut Bears-Coach Matt Eberflus „day-to-day“. In Montgomerys Abwesenheit dominierte Herbert die Snaps und zeigte mit 157 Yards und zwei Touchdowns, warum ihn viele Fantasy-Manager gehandcuffed haben. Solange Montgomery ausfällt, ist Herbert der klare Starter im Backfield der Bears und ein RB2 mit Upside. Selbst wenn Montgomery früher zurückkehrt, dürfte sich Herbert mit dieser Leistung zusätzliche Snaps erspielt haben. Herbert ist ein Priority-Add in dieser Woche.

Jamaal Williams, Detroit Lions, 31,9 % rostered

Neben seiner bereits schwelenden Knöchelverletzung hat sich Lions-Star D'Andre Swift nun zusätzlich an der Schulter verletzt. Der Coaching-Staff ist sehr vorsichtig mit Swifts Usage, was dazu geführt hat, dass Williams die Carries in den letzten beiden Wochen noch mehr dominierte. Am Sonntag lief er 20 Mal für 87 Yards und zwei Scores, während Swift nur auf sieben Carries kam. Swift dominiert weiterhin die Snaps in Passsituationen, doch Williams ist die präferierte Option in Short-Yardage-Situationen. Das macht ihn zu einem RB3 mit Upside, während Swift alleine aufgrund seines Talents in der RB1-Range bleibt.

Tiefe Ligen oder Stash: Alexander Mattison, Minnesota Vikings, 38,8 % rostered

Dass Dalvin Cook immer wieder Gefahr läuft, Spiele verletzt zu verpassen, ist kein Geheimnis. Das macht Mattison zu einem der wertvollsten Backup-RBs im Fantasy-Land, da er Cooks Rolle in seiner Abwesenheit eins zu eins übernimmt. Cook renkte sich am Wochenende gegen die Lions die Schulter aus und wird wohl nächste Woche im London-Game gegen die Saints mit einer Schulterstütze spielen. Sollte Cook die Partie doch verpassen, ist Mattison sofort ein Usage-based RB1.

 

Wide Receiver Waiver Wire Week 4

 

Chris Olave, New Orleans Saints, 63,6 % rostered

Olave ist nicht mehr in jeder Liga auf dem Waiver verfügbar, aber dennoch deutlich zu selten gerostered, so wie er aktuell spielt. Nur eine Woche, nachdem ihn Jameis Winston mit 334 Air-Yards targetete (eine der größten, jemals erfassten Zahlen), fing Olave neun seiner 13 Targets für 147 Yards. Damit hat Olave nach drei Spielen jetzt 17 Bälle für 268 Yards gefangen und liegt ligaweit auf Rang 7. Der Nummer-11-Pick des diesjährigen Drafts sieht wie ein einzigartiges Talent aus und sollte ab sofort in jedem Lineup stehen.

Romeo Doubs, Green Bay Packers, 4,4 % rostered

Die Packers hatten am Wochenende kaum fitte Receiver im Team, wovon Doubs massiv profitierte. Der Rookie führte Green Bay in Sachen Catches, Targets und Receiving-Yards an. Sammy Watkins wird mindestens für weitere drei Wochen fehlen und Doubs ist klar vor Randall Cobb im Depth Chart der Packers. Selbst wenn Erstrundenpick Christian Watson also in Woche 4 aufs Feld zurückkehren sollte, wird Doubs erneut viel Spielzeit erhalten. Kann er seine starken Leistungen bestätigen, ist der 22-Jährige zur Saisonmitte womöglich bereits die neue Nummer 1 in Wisconsin.

Tiefe Ligen oder Stash: Zay Jones, Jacksonville Jaguars, 0,8 % rostered

Die Jaguars-Offense ist dieses Jahr das Schlaraffenland für Fantasy-Receiver. Die Jags spielen großteils 11-Personell mit drei Wideouts auf dem Rasen und tauschen ihre drei Starter (Jones, Christian Kirk und Marvin Jones) dabei kaum aus. Das führte dazu, dass Zay Jones am Wochenende 32 Passrouten lief und das Team in Targets (11), Receptions (10) und Yards (85) anführte. Er wird nicht jede Woche derart explodieren, doch seine sichere Rolle gibt ihm einen soliden Floor – gerade in Hinsicht auf die nahenden Bye-Weeks.

 

Tight End Waiver Wire Week 4

 

David Njoku, Cleveland Browns, 16,6 % rostered

Njoku stand bei 189 der 210 offensiven Snaps der Browns in dieser Spielzeit auf dem Rasen. Alleine seine Vollzeitrolle würde ausreichen, um Njoku im Brachland Fantasy-TEs zu einem Starter zu machen, doch der 26-Jährige spielt auch gut. Mit 1,62 Yards pro gelaufener Passroute liegt Njoku ligaweit auf Rang 8. Sein Touchdown-Upside ist angesichts des lauffreudigen Stils der Browns in der Redzone nicht allzu hoch, doch Njokus Floor sollte einer der sichersten in der Liga nach den Top 2 (Andrews, Kelce) sein.

Tyler Conklin, New York Jets, 30,6 % rostered

Ein weiterer Tight End, der euch einen sicheren Floor liefern kann, ist Conklin, über den ich bereits letzte Woche ein wenig geschrieben habe. Der 27-Jährige ist ein Volume-Monster und führt die NFL in gelaufenen Passrouten für Tight Ends an (131). Seine Efficiency-Metriken sind nicht die besten, doch sein Volume macht das locker wieder gut. Conklin ist die Art von Spieler, die euer Matchup nicht alleine gewinnt, aber eben auch nicht verliert. Das dürfte vielen Managern auf der TE-Position bereits ausreichen.

Tiefe Ligen oder Stash: Jelani Woods, Indianapolis Colts, 0,1 % rostered

Woods erzielte gegen die Chiefs zwei Touchdowns, das waren aber auch seine einzigen beiden Targets des Abends. Der Rookie ist derzeit nur die Nummer 3 im Tight-End-Room der Colts hinter Mo Alie-Cox und Kylen Granson. Solange Woods Snapzahlen nicht massiv ansteigen, ist er nicht viel mehr als ein spekulativer Add in tiefen Ligen. Dynasty-Owner sollten ihre Augen und Ohren allerdings offen halten.

 

Defense Watch – Week 4:

 

Miami Dolphins @ Cincinnati Bengals, 67,2 % rostered

Die Dolphins hielten die brandheiße Offense der Bills bei nur 17 Punkten (plus eine Safety) und treffen jetzt auf eine Bengals-Offense, die Joe Burrow weiterhin nicht beschützen kann. Das wird Miamis Defense einen sicheren Floor geben.

Cleveland Browns @ Atlanta Falcons, 19,0 % rostered

Die Browns haben einmal mehr ein vorteilhaftes Matchup gegen die Falcons-Offense, die bis dato nicht grauenhaft spielt, aber durchaus Turnover und Sacks erlaubt. Hoffen wir nur, dass Cleveland dieses Mal vor dem letzten Snap für Punkte sorgen kann.

Hinweis: Alle Ownership-Zahlen beziehen sich auf offizielle Fantasy-Ligen bei fantasy.nfl.com!


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