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NFL Fantasy Football

Fantasy Football: Finger weg von D. J. Moore

Keine gute Wahl im kommenden Fantasy-Draft? Chicagos Receiver D.J. Moore (M.) - Foto: IMAGO / ZUMA Wire

Während der Vorbereitung auf die Fantasy-Drafts Ende August und Anfang September durchforste ich etliche Statistiken, schaue mir Spiele vom letzten Jahr an und bilde mir eine Meinung zu allen NFL-Teams für die neue Saison. Während wir die Teams beziehungsweise Spieler für Spieler für die neue Saison einschätzen und aufgrund von unseren Analysen und Recherchen die Stat-Lines für 2024 vorhersagen. Im Folgenden stelle ich euch meinen “BYE GUY” für 2024 vor – Juli Edition.

Juli BYE GUY: D.J. Moore, Chicago Bears

Stand Ende Juli 2024 geht D.J. Moore in Drafts als WR20 vom Board. Für die Mehrheit der Personen, die momentan also Fantasy-(Mock-)Drafts durchführen, als Top-24 Wide Receiver. Ich kann das niemandem verübeln, hat Moore 2023 doch etliche Karriere-Bestwerte aufgestellt. Es gibt aber einige Fragezeichen im Hinblick auf die neue Saison, die mich an einer ähnlich produktiven Saison zweifeln lassen. Aber alles der Reihe nach.

Rückblick 2023

Moore war WR9 in Points per game, hatte die meisten Catches seiner Karriere, die meisten Receiving Yards und die meisten Receiving Touchdowns. Auch in den erweiterten Statistiken liegt Moore weit vorne. Er war WR13 in Yards per route run und WR12 in First downs per route run. Moore produzierte einige Game-Winning-Weeks, beispielsweise in Woche fünf gegen die Washington Commanders, in der er acht Catches für 230 Yards und drei Touchdowns lieferte, was zu 45 Fantasypunkten führte und ihn in dieser Woche als WR1 platzierte. Die Leistungen von Moore waren aber nicht konstant. Neun Spiele produzierte er unter zehn Fantasypunkte. Er war nur sechsmal ein Top24 WR. Fast schon erstaunlich bei einem Spieler, der die Saison mit 96 Catches, 1364 Yards und acht Touchdowns beendete.

Vorschau 2024

Den WR9 der vergangenen Saison nicht als Top24 Widereceiver im neuen Jahr zu ranken stößt auf einige fragende Blicke. Folgende drei Punkte haben den Ausschlag für mein Ranking gegeben: Regression, Target-Konkurrenz und Rookie-Quarterback.

Wie bereits ausgeführt, hatte Moore 2023 seine Karriere-Bestwerte aufgestellt. Im Podcast haben wir schon etliche Male über die Regression bzw. die Regression zur Mitte gesprochen. Regression zur Mitte ist ein Begriff der Statistik; er bezeichnet das Phänomen, dass nach einem extrem ausgefallenen Messwert die nachfolgende Messung wahrscheinlich wieder näher am Durchschnitt liegt, falls der Zufall einen Einfluss auf die Messgröße hat. Für Fantasy Football bedeutet das: Liefert jemand ein sehr unter- oder überdurchschnittliches Jahr, können wir oftmals davon ausgehen, dass sich die Statistiken im nächsten Jahr wieder etwas in Richtung Karriere-Durchschnitt einpendeln. Das ist eine pauschale Aussage, die nicht auf jede Situation zutrifft. Äußere Einflüsse können diese Regression natürlich verändern - beispielsweise der Wechsel von Moore von den Carolina Panthers zu den Chicago Bears. Trotzdem sollte die Regression nicht vernachlässigt werden. Es ist deutlich wahrscheinlicher, dass wir 2024 keine Karriere-Bestwerte von Moore sehen werden.

Während die Statistik für eine schwächere Moore-Saison als letztes Jahr spricht, spricht auch die Situation bei den Bears dafür. Moore sammelte 2023 bei 513 Passing Attempts der Bears-Quarterbacks 136 Targets, was einem Target-Share von 26.5 Prozent entspricht. Seine größte Konkurrenz war Tight End Cole Kmet (90 Targets), Receiver-Kollege Darnell Mooney (61 Targets, jetzt bei den Falcons) und Runningback Roshon Johnson (40 Targets). Der Wide Receiver mit den drittmeisten Targets war Tyler Scott mit 32 Targets. Alle Receiver im Roster abgesehen von Moore kamen gemeinsam auf 121 Targets. In dieser Offseason wurde Keenan Allen von den Los Angeles Chargers verpflichtet. Allen hat einen Karriereschnitt von 9,4 Targets pro Spiel, was in einer vollständigen Saison von 17 Spielen rund 160 Targets entspricht.

Des Weiteren wurde mit dem neunten Pick im NFL-Draft Rome Odunze gedraftet – eines der Top-Receivertalente der in der letzten College-Saison, das 92 Catches für 1640 Yards und 13 Touchdowns produzierte. Das Backfield wurde mit D’Andre Swift verstärkt, der ein guter Passcatcher ist und der Tight-End-Room wurde mit Gerald Everett ergänzt, einem Veteran-Tight-End, der im Schnitt 67 Targets pro Saison sah. Selbst wenn wir die Runningbacks und die Tight Ends komplett vernachlässigen, ist es sehr unwahrscheinlich, dass Allen und Odunze gemeinsam nur einen Target-Share von 23.5 Prozent ausmachen werden. Der prozentuale Anteil am Target-Kuchen wird für die Wideouts zwei und drei im Vergleich zum Vorjahr deutlich steigen – und dadurch sowohl bei Moore als auch bei Cole Kmet sinken.

Last but not least: der Rookie Quarterback. Vorweg: Ja, Caleb Williams ist eines der besten Prospects der letzten 15 Jahre. Und es ist auch zutreffend, dass kaum ein Rookie-Quarterback so gute Umstände wie Williams hatte, wenn er First overall gedrafted wurde. Statistisch gesehen ist es aber eher unüblich, dass Rookie-Quarterbacks gute Fantasy-Finishes von Wide Receivern unterstützen. Seit 2005 gab es 42 Quarterbacks, die in den ersten beiden Runden gedraftet wurden und in ihrer Rookie-Saison mindestens zehn Spiele absolviert haben. Der 17 Jahre median für eine Top-12-WR-Platzierung sind 13,3 half-PPR Points per Game. Nur sieben von 42 Quarterbacks (16.6 Prozent) konnten ein WR1-Endergebnis supporten. Darunter vielen einige großartige Duos wie Justin Herbert und Keenan Allen 2020, Deshaun Watson und DeAndre Hopkins 2017, Andrew Luck und Reggie Wayne 2012, Cam Newton und Steve Smith Sr. 2011 und C.J. Stroud und Nico Collins 2023.

Legen wir die Messlate tiefer und schauen und die Top23-WR-Endplatzierungen an, so liegt der 17 Jahre median bei 11,2 half-PPR Points per Game. Hier konnten weitere sieben Quarterbacks einen WR2 supporten (de facto war Tank Dell mit Stroud ebenfalls ein WR2, Stroud gilt hier aber nicht als zusätzlicher QB in der Statistik). Somit konnten 13 von 42 QBs (31 Prozent) einen Wide Receiver zwei supporten. Auch hier gibt es spannende Kombinationen wie Matthew Stafford und Calvin Johnson 2009, Jameis Winston und Mike Evans 2015 und Matt Leinart und Anquan Boldin 2006. Was bei diesen Statistiken auffällt: Anquan Boldin (152 Targets), Calvin Johnson (137 Targets) und Mike Evans (148 Targets) waren alle die klaren Alpha-Receiver in ihrem Team, hatten aber gemeinsam mit 458 Targets nur zwölf Touchdowns (2,8 Prozent TD-rate). Dies führt ebenfalls zur Erkenntnis, dass die Problematik der Rookie-Quarterbacks bezogen auf die Fantasyplatzierung der Wide Receiver oftmals mit der niedrigen Anzahl an geworfenen Passing-Touchdowns zusammenhängt. Alle Receiver, die trotzdem eine Top12- oder Top24-Platzierung ablieferten, hatten entweder einen einen unglaublichen Target-Share (Hopkins 2017: 33 Prozent, Reggie Wayne 2012: 31 Prozent oder ein so großes Passing-Volumen der Offense, dass auch ein tieferer Target-Share für viele Targets sorgte (Roddy White 2008: 26,5 Prozent Target-Share mit 148 Targets; Keenan Allen 2020: 23,5Prozent Target-Share, 147 Targets).

Fazit

Es gibt viele Punkte, die gegen eine Top12-Platzierung von Moore sprechen und es gibt auch viele Argumente, die eine Top24-Platzierung in Frage stellen. Mit seiner ADP von WR20 bringt Moore weniger Upside mit als Spieler wie DK Metcalf (WR22), Amari Cooper (WR25), George Pickens (WR27) oder Tank Dell (WR29), die alle nach ihm gedrafted werden.

Mehr Mockdrafts, vollständige Fantasy-Rankings und Analysen zu Fantasy Football, Sleepers und My Guys findet ihr hier

Über den/die Autor/in
Andri Töndury
Andri Töndury
Online-Redaktion
Andri gehört bei touchdown24.de zu den Beat Writern und schreibt hauptsächlich über die NFL

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