In genau sieben Tagen, in der Nacht von Donnerstag auf Freitag, startet die NFL-Saison mit dem Kracher Kansas City Chiefs gegen die Baltimore Ravens. Die Teams mussten dafür am Mittwoch ihre 53-men-Roster bekannt geben. Ich analysiere die Roster-Cuts und nenne euch die größten Fantasy-Gewinner und Verlierer des Cut-Days 2024.
Gewinner
Taysom Hill, TE & Swiss Army Knife, New Orleans Saints
Wer Dennis Allen, Head Coach der Saints, einmal über Hill sprechen hören hat, der weiß, wie viel er von ihm hält - und wie wenig von Backup-Runningback Kendre Miller. Warum ich diese beiden vergleiche? Miller wurde in der Offseason von Allen kritisert, weil er immer verletzt sei und das Playbook nicht lernen kann. Nun wurde Miller am Cut-Day auf die IR verschoben und verpasst mindestens vier Spiele der Saison. Hinter Alvin Kamara gibts in dem Backfield noch Jamaal Williams, einen Veteranen, der in der letzten Saison nicht viel zeigte. Hill wurde schon letztes Jahr in Goalline-Situationen eingesetzt, erzielte vier Rushing Touchdowns und lief den Ball insgesamt 81 Mal. Sollte diese Rolle durch die Abwesenheit von Miller noch zunehmen, ist Hill ein sehr solider Spieler für die Tight-End-Position mit großer wöchentlicher Touchdown-Upside.
Josh Jacobs, RB, Green Bay Packers
Ich war während der Offseason kein großer Fan von Jacobs. Eine extrem ineffiziente Saison legte er 2023 bei den Las Vegas Raiders hin. Aber: Jacobs wird die ersten Wochen im Backfield der Packers mehr oder weniger auf sich alleine gestellt sein. AJ Dillon, Runningback zwei im Depth Chart, wurde aufgrund einer Verletzung auf die IR (injured reserve) gesetzt. Bedeutet: Saisonaus. Next man up: Rookie RB Marshawn Lloyd. Dieser kurriert aber selbst eine Verletzung aus und sollte gemäß Informationen aus Green Bay zuerst auf der Physically unable to perform list (PUP) platziert werden. Nach dem aus von Dillon wurde dieser Schritt nicht vollzogen, aber ich gehe davon aus, dass Lloyd ein bis zwei Spiele verpassen könnte. Volle Kraft (und Workload) voraus für Josh Jacobs also.
Michael Wilson, WR ,Arizona Cardinals
Für Fantasy Football sind Wide Receiver in ihrem zweiten Jahr in der NFL besonders interessant. Oftmals gelingt ihnen in diesem Jahr der Breakout und sie können ihre Average Draft Position (ADP) outperformen. Diese Hoffnung hatte ich auch bei Michael Wilson. Ich mochte sein Spiel im letzten Jahr und gehe davon aus, dass die Cardinals-Offense 2024 deutlich besser agieren kann und wird. Mit Marvin Harrison Jr. erhält die Offense zusätzlich ein klares Nummer-eins-Target, auf welches sich die Defenses konzentrieren werden. Und: In der Offseason investiere Arizona in einen weiteren Wide Receiver: Zay Jones. Dieser wurde aber aufgrund eines Verstoßes gegen die NFL-Reglementarien für fünf Spiele gesperrt. Zeit für Michael Wilson, sich als klaren Nummer-zwei-Receiver zu etablieren – und diesen Platz nicht mehr herzugeben.
Jordan Mason, RB ,San Francisco 49ers
Elijah Mitchell, die Handcuff zu Star-RB Christian McCaffrey, wurde auf der season-ending IR platziert. Mit diesem Move und den Aussagen aus der Bay Area in der Offseason können wir stark davon ausgehen, dass Jordan Mason der Nummer-zwei-Runningback in einer tollen 49ers-Offensive sein wird, der gelegentlich CMC eine Verschnaufpause bieten wird. Eigenständiger Fantasy-Value ist da eher schwierig, aber sollte CMC verletzungsbedingt ein oder mehrere Spiele verpassen, wäre Mason der Profiteur und würde massiv an Value gewinnen.
Verlierer
Terrace Marshall Jr, WR, (ehemals) Carolina Panthers
In der Fantasy Community gibt es einige Personen, die weiterhin an Terrace Marshall festgehalten und an ihn geglaubt haben. Am Cut-Day kam dann aber die Enttäuschung: Die Carolina Panthers planen nicht mehr mit Marshall, er hat den Cut in den 53-men-Roster nicht geschafft. Langsam wird es auch für die größten Marshall-Believer Zeit einzusehen, dass dieses Projekt in der NFL leider keine Zukunft hat.
Clyde Edwards-Helaire, RB, Kansas City Chiefs
CEH ging mit der Ambition in die Offseason, dass er hinter Isiah Pacheco die Nummer zwei im Backfield der Kansas City Chiefs sein kann. Es kristallisierte sich schnell heraus, dass Siebtrundenpick und RB-FB-Hybrid Carson Steele sich einen Rosterspot verdienen würde. Steele ist ein harter Läufer, der sich Yards after contact erkämpft und in Goalline-Situationen zum Einsatz kommen könnte. CEH hatte den Vorteil, dass er grundsätzlich ein sehr guter Passcatcher aus dem Backfield heraus ist, aber mit dem Signing von Samaje Perine (ehemals Denver) könnte er auch diese Rolle verloren haben. Perine ist ein guter Passcatcher und ausgezeichneter Passblocker, der Pacheco bei 3rd-Downs entlasten könnte. Odd-man-out: CEH...
Desmond Ridder, QB, (ehemals) Arizona Cardinals
Desmond Ridder konnte sich den Quarterback-zwei-Spot in Arizona nicht ergreifen. Clayton Tune setzte sich hinter Kyler Murray durch. Die Cardinals wollen Ridder bei Möglichkeit zurück in den Practice Squad bringen, aber dass Ridder mit seiner Erfahrung sich den Nummer-zwei-Spot nicht sicherte, ist kein gutes Zeichen für seine Zukunft.
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