Justin Jefferson ist unser NFL-Fantasy-MVP für das Jahr 2022.
IMAGO / USA TODAY Network
Die Fantasy-Saison ist offiziell vorbei und ich werde an dieser Stelle keine großen Worte über die Ligen verlieren, die in Week 18 noch ihre Championship-Games austragen – Schande über euch. Stattdessen beschäftigen wir uns heute mit dem, worum es im Sport letztlich immer geht: Um Superlative. Wer war der beste Fantasy-Spieler des Jahres? Wer der größte Breakout? Und welche Spieler haben uns 2022 am meisten enttäuscht? Hier sind die „TOUCHDOWN 24 Fantasy Football Awards“ für das Jahr 2022.
 

Most Valuable Player (MVP): Justin Jefferson, Minnesota Vikings (22,55 PPG)

 
Beim MVP habe ich mich im Vergleich zu vielen vorherigen Jahren schwergetan, letztlich geht der Award aber an Jefferson – auch, wenn er so manchem Fantasy-Manager mit seinen mageren 2,5 PPR-Punkten wohl in Woche 17 einen Titel gekostet hat. Kein Spieler war über das Jahr gesehen so konstant wie der Vikings-Star, der in Woche 18 noch die Chance hat, die magische Marke von 2.000 Receiving-Yards zu knacken.
 
Ekeler und McCaffrey sind ebenfalls starke Kandidaten, doch wirklich lange überlegt habe ich bei Kelce. Der Superstar der Kansas City Chiefs war einmal mehr eine Klasse für sich unter den Tight Ends und holte am Ende des Tages fast 100 Punkte mehr als der nächstbeste Akteur auf der Liste (306,5 zu 212,8 von T.J. Hockenson). Rein am Value gemessen gibt es sehr gute Argumente, warum Kelce der wertvollste Fantasy-Spieler der Saison war.
 
 
Honorable Mentions:

Austin Ekeler (22,73 PPG)
Christian McCaffrey (21,22 PPG)
Travis Kelce (19,16 PPG)
 

Breakout-Spieler des Jahres: Josh Jacobs, Las Vegas Raiders (20,08 PPG)

 
Hände hoch, wer Anfang des Jahres mit einem derartigen Breakout von Jacobs gerechnet hat. Die ganze Offseason hindurch deutete vieles darauf hin, dass Josh McDaniels die Rolle des 24-Jährigen eher zurückschrauben will, doch das Gegenteil war der Fall. Jacobs dominierte die Snaps in Las Vegas und war lange Zeit der einzige Lichtblick in einer ansonsten verkorksten Raiders-Saison.
 
 
Jacobs wurde im Sommer im Schnitt als 48. Spieler oder 22. Runningback ausgewählt und beendete das Jahr als drittbester Fantasy-Back hinter Ekeler und McCaffrey – viel mehr Value geht nicht. Weitere legitime Kandidaten sind Smith (gedrafted als WR36, Ende des Jahres WR9) und Pollard (RB31 → RB7), wobei gerade letzterer wohl viele „Zero-RB-Drafter“ glücklich machte. Auch Justin Fields (QB17 → QB5) war ein potenzieller League-Winner für alle, die auf eine frühe Quarterback-Auswahl verzichteten.
 
Honorable Mentions:

Devonta Smith (15,06 PPG)
Tony Pollard (16,46 PPG)
Justin Fields (19,73 PPG)

Bester Rookie: Kenneth Walker, Seattle Seahawks (13,51 PPG)

 
Dieser Award wäre ohne jede Frage an Hall gegangen, wenn sich der Jets-Runner nicht in Week 7 gegen die Broncos das Kreuzband gerissen hätte. Hall war aufgrund seines unglaublichen Talents einer meiner größten Sleeper-Kandidaten vor der Saison und war auf dem Weg, die Saison unter den besten fünf Fantasy-Backs zu beenden. Falls sich der 21-Jährige in der Offseason vollständig erholen kann, wird er 2023 nicht erneut als RB20 vom Board gehen.
 
 
So geht der Award an den nächstbesten Rookie-Back in diesem Jahr und das war Kenneth Walker. Der 22-Jährige profitierte von einer Verletzung von Starter Rashaad Penny in Woche 5 und war seitdem mit Ausnahme einer kurzen Ausfallzeit ein klarer RB1. Dameon Pierce brach gegen Ende der Saison ein und von den vielen talentierten Wideouts wie Olave und Wilson war niemand konstant genug. Daher ist Walker der verdiente Sieger.
 
Honorable Mentions:

Breece Hall (16,44 PPG)
Garrett Wilson (12,36 PPG)
Chris Olave (13,09 PPG)
 

Bester Waiver-Pickup: Rhamondre Stevenson, New England Patriots (15,49 PPG)

 
Die Vergabe des Waiver-Awards ist immer ein wenig schwierig, da Stevenson (ADP als RB36 im Sommer) sicher nicht überall auf dem Waiver Wire verfügbar war. In den meisten 10-Team-Ligen hatte ich aber den Eindruck, dass es zu Beginn der Saison durchaus die Möglichkeit gab, den talentierten Back vom Waiver zu holen. Wer das geschafft hat: Gratulation! Man findet selten einen klaren RB1 auf dem Wire und Stevenson beendete das Jahr als neuntbester Fantasy-Back, knapp vor Stars wie Dalvin Cook oder Joe Mixon.
 
 
In tieferen Ligen würde es wohl ein Zweikampf zwischen Jones und Smith werden, wobei ich wohl letztlich Smith den Award geben würde. Niemand hat damit gerechnet, dass Geno nach Jahren als Backup derartige Leistungen in sich hätte – auch wenn der 32-Jährige gegen Saisonende merklich abkühlte. Dennoch: Smith beendete das Jahr als sechstbester Fantasy-QB und unterstrich einmal mehr, warum wir in schmalen Ligen keine Quarterbacks früh picken sollten.
 
Honorable Mentions:

Zay Jones (12,80 PPG)
Geno Smith (18,14 PPG)
Jerick McKinnon (11,73 PPG)

Größte Enttäuschung: Jonathan Taylor, Indianapolis Colts (13,31 PPG)

 
Eines vorweg: Wenn ihr in diesem Sommer Taylor mit dem ersten Pick in eurem Draft gewählt habt und es trotzdem in die Playoffs geschafft oder euch sogar den Titel geholt habt, dann Glückwunsch. Den meisten von uns ist es allerdings nicht so ergangen. 13,3 Punkte im Schnitt pro Partie sind für einen First-Overall-Pick viel zu wenig, zusätzlich verpasste Taylor auch noch sechs Spiele der verkorksten Colts-Saison.
 
 
Das Ergebnis: Nur ein Jahr, nachdem Taylor den Fantasy-MVP-Titel von TOUCHDOWN24 einstreichen durfte, bekommt er 2022 die zweifelhafte Auszeichnung als größte Enttäuschung. Gemessen an Drafteinsatz und Erwartung war Taylor die klare Wahl für diesen „Award“, doch auch Manager mit Johnson, Andrews oder Wilson dürften sich in dieser Saison nicht wirklich wohlgefühlt haben. Aber es gibt ja immer ein nächstes Jahr ...
 
Least Honorable Mentions:

Diontae Johnson (10,81 PPG)
Mark Andrews (12,70 PPG)
Russell Wilson (14,47 PPG)

Einflussreichste Verletzung: Cooper Kupp, Los Angeles Rams (22,38 PPG)

 
Kupp war bis zu seiner Verletzung in der Frühphase der Saison auf dem Weg, einige seiner im Vorjahr aufgestellten Rekorde zu pulverisieren und sich erneut zum Spieler mit den meisten Fantasy-Punkten aufzuschwingen. Kupps Ausfall änderte alles, auch aus Fantasy-Sicht. Teams, die mit Kupp mit echte Juggernauts aussahen, hatten nach der Verletzung des SuperBowl-Champions Probleme, überhaupt die Playoffs zu erreichen.
 
Kein Ausfall war so einflussreich wie der von Kupp, doch auch Manager von Breece Hall, Michael Thomas und Javonte Williams haben wohl den lieben Football-Gott für ihr Verletzungspech verflucht. Interessant wird sein, wie hoch Kupp und Co. im nächsten Jahr vom Board gehen. Schließlich sind alle Spieler auf dieser Liste potenzielle Superstars, wenn sie 2023 fit sind.
 
Honorable Mention:

Breece Hall (16,44 PPG)
Michael Thomas (17,03 PPG)
Javonte Williams (10,50 PPG)
 
 
Das war es auch schon mit den Awards. Schreibt uns gerne auf unseren Social-Media-Kanälen, mit welcher Auswahl ihr übereinstimmt und welchen Preis ihr auf jeden Fall anderes vergeben hättet.
 
Damit bleibt mir nur noch, Danke zu sagen an alle Leser, die diese Kolumne den ganzen Winter über fleißig verfolgt haben. Auf ein Neues im Jahr 2023!

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