Deshaun Watson sieht sich erneut mit schweren Vorwürfen konfrontiert. Eine neue Klage könnte nicht nur seine NFL-Karriere gefährden, sondern auch die Garantien in seinem Vertrag kippen. Die Browns müssen nun entscheiden, wie es weitergeht.
Die Karriere von Deshaun Watson, Quarterback der Cleveland Browns, gerät erneut ins Wanken. Aktuelle Anschuldigungen wegen sexueller Nötigung und Körperverletzung bringen den 28-Jährigen abermals in die Schlagzeilen. Die Cleveland Browns stehen vor der Frage, wie sie mit dieser Situation umgehen sollen.
Die neuen Vorwürfe im Detail
Eine Frau hat im September 2024 eine Zivilklage in Texas eingereicht. Sie beschuldigt Watson, sich bei einem Date 2020 unangemessen verhalten zu haben. Er soll sich entblößt, um eine Massage gebeten und die Frau sexuell genötigt haben. Diese Vorwürfe ähneln stark den früheren Anschuldigungen, die Watson während seiner Zeit bei den Houston Texans in rechtliche Schwierigkeiten brachten. Damals reichten mehr als 20 Frauen Klage wegen sexueller Übergriffe und Belästigungen ein, was zu einer elf Spiele umfassenden Sperre in der Saison 2022 führte.
Watsons Anwalt hat bereits angekündigt, dass seine Mandantin eng mit der NFL zusammenarbeiten werde. Die Liga untersucht nun, ob Watson erneut gegen die Verhaltensregeln verstoßen hat.
Auswirkungen auf Watsons Vertrag
Watsons Vertrag bei den Browns umfasst ein einzigartiges, voll garantiertes Fünfjahreseinkommen über 230 Millionen Dollar. Die neuen Vorwürfe könnten es den Browns ermöglichen, diese Garantien aufzuheben und den Quarterback sogar zu entlassen. Eine Klausel in seinem Vertrag erlaubt es dem Team, das Abkommen aufzulösen, wenn Watson gegen die Verhaltensregeln der Liga verstößt oder sich in einer Weise verhält, die dem Ansehen der Organisation schadet.
Sollte die NFL entscheiden, dass die neuen Vorwürfe nicht unter das frühere Abkommen fallen, welches sich auf Vorfälle vor August 2022 bezog, droht ihm eine weitere Sperre. In diesem Fall könnte Cleveland Watsons Vertrag beenden und hohe Gehaltszahlungen einsparen. Eine Entlassung des Quarterbacks würde aktuell jedoch hohe Kosten verursachen: rund 119,9 Millionen Dollar im Jahr 2024 und 80,7 Millionen Dollar im Jahr 2025. Sollten die Garantien entfallen, könnten die Browns Watson nach der Saison 2024 für etwa 27 Millionen Dollar im Jahr 2025 und 54 Millionen Dollar im Jahr 2026 entlassen.
Sportliche Situation
Watsons Leistungen seit seinem Wechsel nach Cleveland blieben weit hinter den Erwartungen zurück. Nach einem spielfreien Jahr 2021 aufgrund seiner rechtlichen Probleme kehrte er 2022 aufs Feld zurück, knüpfte jedoch nicht an frühere Erfolge an. In der Saison 2023 erzielte Watson in 14 Spielen 3456 Yards und 24 Touchdowns, warf aber auch 15 Interceptions. Backup Joe Flacco sprang für den spät verletzten Watson ein und führte das Team mit wesentlich besserer Performance noch in die Playoffs.
Auch in der aktuellen Saison enttäuscht Watson bislang. Im Auftaktspiel gegen die Dallas Cowboys zeigte er eine schwache Leistung mit nur 186 Yards bei einer Passquote von 64,7 Prozent. Die Offensive der Browns wirkte unkoordiniert und ideenlos, was auch an Watsons mangelnder Präzision und Entscheidungsfreude lag. Diese Niederlage verstärkte die Unruhe im Umfeld der Browns und führte zu Diskussionen über einen möglichen Wechsel auf der Quarterback-Position.
Reaktion des Teams
Die Cleveland Browns befinden sich in einer schwierigen Lage. Das Team, das so viel in Watson investiert hat, steht vor der Entscheidung, wie es mit dem Quarterback weitergeht. Coach Kevin Stefanski und General Manager Andrew Berry betonten öffentlich ihr Vertrauen in Watson, doch die neuen Entwicklungen setzen sie unter erheblichen Druck. Eine erneute Sperre oder bestätigte Vorwürfe könnten das Team zu einem schnellen und drastischen Schritt zwingen.
Zukunftsaussichten
Die Situation bleibt unübersichtlich. Watsons sportliche Leistungen reichen aktuell nicht aus, um die hohen Erwartungen zu erfüllen, und die neuen rechtlichen Probleme erschweren die Situation weiter. Die NFL wird in den kommenden Wochen entscheiden, ob Watson erneut sanktioniert wird. Sollten die Browns die Garantien in seinem Vertrag streichen, könnten sie sich von ihm trennen und einen Neuanfang wagen. Ein solcher Schritt käme allerdings einem enormen finanziellen Schlag gleich, da die Browns viel Kapital und Ressourcen in Watson investiert haben. Angesichts der anhaltenden Probleme auf und abseits des Feldes bleibt jedoch fraglich, ob eine Fortsetzung der Zusammenarbeit sinnvoll ist.
Fazit
Die neuen Vorwürfe gegen Watson stellen die Browns vor eine schwierige Entscheidung. Das Team muss abwägen, ob es den hoch dotierten Vertrag des Quarterbacks auflöst und ihn entlässt oder weiterhin auf ihn setzt. Unabhängig vom Ausgang des Verfahrens bleibt die sportliche Zukunft der Browns ungewiss. Die kommenden Wochen werden zeigen, wie sich die Situation entwickelt und ob Watson seine Karriere in Cleveland fortsetzen kann oder ein radikaler Schnitt notwendig wird.