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Nur zwei Tage nach seiner Verpflichtung hat Baker Mayfield die Los Angeles Rams zum Sieg über die Las Vegas Raiders geführt. Zudem gilt Head Coach Sean McVay als Fan des Quarterbacks. Welche Perspektive hat Mayfield in Los Angeles?

 

  • Guter aber kleiner Vergleichswert
  • Karriereende von Stafford?
  • McVay hätte Mayfield schon gerne 2018 gehabt

Mit nur noch 15 Sekunden auf der Uhr an der gegnerischen 23-Yard-Linie beim Stand von 10:16 aus Sicht der Rams stand Mayfield mit dem Rücken zur Wand. Zuvor hatte er sein Team in weniger als zwei Minuten fast über das gesamte Feld geführt. Ein letzter Pass zu Wide Receiver Van Jefferson und der Jubel trat aus. Touchdown für die Rams, Sieg nach zuvor sechs Niederlagen hintereinander und die Erkenntnis, dass Mayfield im richtigen System auch ohne die großen Waffen – Cooper Kupp und Allen Robinson fehlten zum Beispiel verletzt – ein Team erfolgreich anführen kann.

Natürlich, der Vergleichswert ist gering, es ist nur die Kurzaufnahme aus einem Spiel, bei dem die Raiders nicht einmal wussten, wer die Rams als Quarterback anführen würde und wie ein System mit möglicherweise einem frisch verpflichteten Mayfield aussehen würde. Trotzdem: Der 27 Jahre alte Quarterback spielte nahezu fehlerfrei und lieferte seine beste Saisonleistung ab. Man darf Mayfield bei aller Kritik für seine Zeit bei den Carolina Panthers dennoch zugute halten, dass er den Mindset eines Anführers hat und seine Karriere nicht so vor die Hunde gehen lassen will.

Doch die Situation bei den Rams ist kompliziert. Matthew Stafford, der aktuell mit einer Nackenverletzung ausfällt, ist der Titel-Quarterback aus der Vorsaison und besitzt noch einen Vertrag bis 2026, aus dem die Rams so schnell nicht rauskommen. Eine Trennung in der kommenden Offseason würde einen Dead Cap von 49,5 Millionen US-Dollar hinterlassen. Allein aus wirtschaftlicher Sicht gibt es also gar keine Möglichkeit für General Manager Les Snead mit einem anderen Quarterback als Stafford in die Saison 2023 zu gehen. Trade-Partner werden sich bei Staffords Vertrag, der zu übernehmen wäre, auch nicht gerade die Klinke in die Hand drücken.

Karriereende von Stafford?

NFL-Experte und TOUCHDOWN24-Kolumnist Adrian Franke brachte in seinem Podcast “Down Set Talk“ in dieser Woche die Möglichkeit ins Spiel, dass Stafford seine Karriere womöglich beenden könnte. Der 34-Jährige hat schon mehrere Nackenverletzungen in seiner Karriere hinter sich, zudem einige Gehirnerschütterungen. Heutzutage ist die Gefahr durch Gehirnerschütterungen in Hinblick auf Krankheiten wie CTE kein Geheimnis mehr. Womöglich könnte sich Stafford zu einem Karriereende entscheiden und habe dies bereits intern durchblicken lassen. Franke verwies allerdings darauf, dass das reine Sepkulation seinerseits sei. Dennoch ein interessanter Gedanke.

Stafford hat in seiner Karriere bislang 300 Millionen US-Dollar verdient und könnte – insbesondere auch dank des Titelgewinns im Februar – seine Laufbahn zugunsten seiner Gesundheit locker beenden, die Schäfchen sind mehr als im Trockenen. Dann wäre der Weg frei für Mayfield bei den Rams. Ohnehin gilt Rams-Cheftrainer Sean McVay als Fan des Quarterbacks. Laut ESPN hat McVay vor dem Draft 2018 zu Mayfield gesagt, dass er alles tun würde, um Mayfield im Draft zu bekommen, wenn er nicht mit Jared Goff bereits “all-in“ wäre. Der Einstand von Mayfield im Rams-Trikot war gut. Vielleicht kommt mit fünf Jahren Verspätung der Head Coach zu seinem damaligen Wunsch-Quarterback. Dennoch hängt alles an Stafford.

Über den/die Autor/in
Markus Schulz

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