Wie stehen die Teams kurz vor der Halbzeit der Saison? Mancher Überraschungsstarter ist längst in der harten Realität angekommen, andere Teams konnten sich festsetzen. Das gemeinsame Power Ranking der TD24-Autoren Elena Hümmer, Dirk Kaiser, Linus Kempken, Christian Naß haben mir.
+++Von Jessica Fehlhaber+++
Tier 5: Saison quasi abgeschrieben
Platz 32 (-3): Carolina Panthers (1-7) | beste Einzelwertung: 31 | Durchschnittsplatz: 31,6
Vor vier Wochen sah man leichte Hoffnungen, nachdem sich die Offense mit Andy Dalton lebendiger zeigte. Nun ist das wieder verflogen, auch weil die Defense nicht NFL-tauglich ist. Dazu sind die Panthers in den Verkaufsmodus übergegangen, der nächste Rebuild ist eingeläutet.
Platz 31 (-3): Tennessee Titans (1-6) | beste Einzelwertung: 29 | Durchschnittsplatz: 30,6
Es wäre mittlerweile eine sehr große Überraschung, wenn die Titans kommendes Jahr noch mit Will Levis als Starter planen. Zuletzt fehlte er zwar verletzungsbedingt, aber auch davor konnte er keine großen Argumente liefern.
Platz 30 (+2): New York Giants (2-6) | beste Einzelwertung: 26 | Durchschnitt: 29,2
Auch die New York Giants werden bereits jetzt sehr intensiv auf die College-Quarterbacks blicken. Draft-Hoffnung erzeugen diesjährige Rookies. Malik Nabers ist der erhoffte starke Receiver und im Schatten hat sich Runningback Tyrone Tracy zum validen Starter entwickelt.
Platz 29 (+1): New England Patriots (2-6) | beste Einzelwertung: 27 | Durchschnittsplatz: 28,8
Das erste Team ohne Quarterback-Problem. Vor vier Wochen hatten die Patriots noch eines, dann entschied man sich für den Rookie Drake Maye. Angesichts der schwachen Patriots-Offense ein Risiko, aber stand jetzt der richtige Schritt. Maye gibt Hoffnung, deutet das Potenzial an.
Platz 28 (-11): New Orleans Saints (2-6) | beste Einzelwertung: 27 | Durchschnittsplatz: 27,8
Der freie Fall der Saints setzt sich fort. Die Saison ist gelaufen und das sinnvollste was man in "The Big Easy“ machen kann, ist Quarterback-Rookie Spencer Rattler auf Herz und Nieren zu testen. Und dann vielleicht doch mal einen Rebuild einzuleiten...
Platz 26 (+5): Jacksonville Jaguars (2-6) | beste Einzelwertung: 24 | Durchschnittsplatz: 26,2
Nach einem verkorksten Saisonstart kann man den Jaguars zumindest den Willen nicht absprechen. Auch wenn es hier sicher personelle Veränderungen gibt, präsentieren sich die Jaguars nicht so, als habe man die Saison bereits abgehakt. Die letzten vier Wochen liefen deutlich besser als die ersten.
Platz 26 (-5): Las Vegas Raiders (2-6) | beste Einzelwertung: 24 | Durchschnittsplatz: 26,2
Die Raiders teilen sich die Platzierung mit den Jaguars, aber der Trend ist klar gegensätzlich. In Las Vegas ist man auch im Verkaufsmodus und muss nun mal zusehen eine dauerhafte Quarterback-Lösung zu finden. Immerhin hat sich Tight End Brock Bowers als hervorragende Draft-Wahl entpuppt. Gerade bei der Rookie-Auswahl haben die Raiders eine katastrophale Bilanz.
Tier 4: Der Baum brennt
Platz 25 (-6): New York Jets (2-6) | beste Einzelwertung: 19 | Durchschnittsplatz: 25,2
Nicht wundern, der Sieg gegen die Texans ist noch nicht einberechnet. Im Wertungszeitraum haben die Jets jedes Spiel verloren, personelle Umstellungen im Coaching getroffen und mit Davante Adams sowas wie ihren letzten Joker aus dem Ärmel geschüttelt.
Platz 24 (+2): Cleveland Browns (2-6) | beste Einzelwertung: 20 | Durchschnittsplatz: 24,4
Vergangene Saison wurden die Browns besser als der Backup kam. Geschichte wiederholt sich. Die sehr starke Browns-Defense braucht letztlich nur einen Quarterback, der wenigstens 20 Punkte produzieren kann. Hyper-Flop Deshaun Watson konnte das nicht.
Platz 23 (+4): Miami Dolphins (2-5) | beste Einzelwertung: 23 | Durchschnittsplatz: 23,6
Nach der Rückkehr von Tua Tagovailoa kann man die Offense der Dolphins zumindest wieder als funktionabel betrachten. Ob die Saison noch zu retten ist, dass dürften die kommenden beiden Spiele gegen Buffalo und die Rams entscheiden.
Platz 22 (-2): Cincinnati Bengals (3-5) | beste Einzelwertung: 17 | Durchschnittsplatz: 21,4
Die Bengals sind ja als Spätstarter bekannt. Allerdings befinden sich nach 8 Wochen noch immer diverse Spieler im Tiefschlaf. Joe Burrow spielt eine sehr starke Saison. Dennoch drohen die Bengals aus dem Playoff-Rennen zu fallen, weil von weiten Teilen des restlichen Kaders nichts, aber auch gar nichts kommt.
Platz 21 (-6): Dallas Cowboys (3-4) | beste Einzelwertung: 20 | Durchschnittsplatz: 21,0
Die Cowboys drohen im unteren Mittelmaß der Liga zu versinken. Das Laufspiel ist ein Trauerspiel, gefühlt die gesamte Offensive ist darauf ausgerichtet, dass Lamb möglichst viele Receptions hat. Defensiv ist Dallas auch nur ein Schatten vergangener Tage.
Tier 3: Die normalen Playoff-Kandidaten
Platz 20 (-2): Indianapolis Colts (4-4) | beste Einzelwertung: 15 | Durchschnittsplatz: 18,6
Mit dem Quarterback Wechsel zu Joe Flacco haben die Colts vermutlich ihre Playoff-Chancen erhöht. Allerdings ergeben sich daraus auch unzählige Fragen Richtung neue Saison, denn eine langfristige Lösung kann und darf Oldie Flacco nicht sein. Und ob man nächstes Jahr das Draftkapital für einen neuen Quarterback hat, darf man anzweifeln.
Platz 19 (+6): Los Angeles Rams (3-4) | beste Einzelwertung: 14 | Durchschnittsplatz: 18,2
Vor zwei Wochen galten die Rams als Verkaufskandidat, plötzlich träumt man wieder von den Playoffs. Die Rückkehr von Puka Nacua und Cooper Kupp hat neues Selbstvertrauen in das sehr junge Rams-Team gebracht.
Platz 18 (+4): Arizona Cardinals (4-4) | beste Einzelwertung: 15 | Durchschnittsplatz: 17,8
Die Comeback-Qualitäten der Cardinals sind sehr respektabel, sowohl gegen die 49ers, als auch Chargers und Dolphins drehte das Team um Kyler Murray noch die Partien im letzten Viertel. Star-Rookie Marvin Harrison Jr. meldete sich nach durchwachsenen Wochen vergangene Woche auch eindrucksvoll mit 111 Yards und einem Touchdown zurück.
Platz 17 (-8): Seattle Seahawks (4-4) | beste Einzelwertung: 17 | Durchschnittsplatz: 17,4
Nach tollen Saisonstart ist Seattle in der mittelmäßigen Realität angekommen, kämpft dazu mit Verletzungen. Dennoch ist die Chance auf die Playoffs offen wie lange nicht und dennoch schwierig, da alle Teams der NFC West fast gleichauf liegen.
Platz 16 (-3): Los Angeles Chargers (4-3) | beste Einzelwertung: 12 | Durchschnittsplatz: 16,2
Trotz positiver Bilanz sind die Chargers im Ranking leicht gefallen, wohl auch weil es noch immer Fragezeichen gibt, ob man mit der dünnen Receiver-Situation dieses Niveau halten kann. Hoffnung gibt aber Rookie Ladd McConkey, der vergangene Woche mit 111 Yards und 2 Touchdowns stark auftrumpfte.
Platz 15 (-8): Tampa Bay Buccaneers (4-4) | beste Einzelwertung: 13 | Durchschnittsplatz: 15,4
Nach den Seahawks sind die Bucs das zweite Team, welches deutlich aus der Top-10 gefallen ist. Drei Niederlagen in den letzten vier Wochen, darunter zwei gegen die Divisionskonkurrenz aus Atlanta sprechen eine Rolle. Gerade Defensiv war zuletzt arg der Wurm drin.
Platz 13 (+11): Denver Broncos (5-3) | beste Einzelwertung: 13 | Durchschnittsplatz: 14,6
Der größte Sprung in diesem Ranking gelang der Mannschaft aus Colorado. Die Broncos-Defense ist sehr stark und in den vergangenen Wochen zeigte sich auch die Offense um Rookie-Quarterback Bo Nix deutlich verbessert.
Platz 13 (+9): Chicago Bears (4-3) | beste Einzelwertung: 12 | Durchschnittsplatz: 14,6
Der nach Denver zweite große Gewinner im Ranking sind die Bears. Dabei sind die Playoff-Chancen durch die extrem starke NFC North nicht sonderlich besser geworden. Aber es gab überzeugende Siege und dann die Partie in Washington, die man eigentlich nicht aus der Hand hätte geben dürfen...
Platz 12 (-4): San Francisco 49ers (4-4) | beste Einzelwertung: 8 | Durchschnittsplatz: 11,6
Die ganze Bay Area sehnt die Rückkehr von Christian McCaffrey herbei – neben unzähligen Fantasy-Football-Coaches. In Woche 10 soll es wohl der Fall sein und dann muss man die 49ers sicher nochmal neu bewerten. Liegt der Stotterstart nur am Fehlen des individuell stärksten Spielers?
Platz 11 (+4): Atlanta Falcons (5-3) | beste Einzelwertung: 9 | Durchschnittsplatz: 11,2
Der Overtime-Sieg gegen Tampa in Woche 5 wirkt rückblickend wie der Knotenlöser. Seit dem Spiel ist die Offense viel runder und zuletzt hatte sogar Kyle Pitts sein bestes Karrierespiel.
Tier 2: Playoff-Kurs, aber mehr?
Platz 10 (+1): Pittsburgh Steelers (6-2) | beste Einzelwertung: 6 | Durchschnittsplatz: 8,4
Man muss es einfach ansprechen, Mike Tomlin kann keinen negativen Record haben. Es ist offenbar physikalisch völlig unmöglich. Die Defense ist und bleibt Elite, Offensiv gab es bisher auch keinen Bruch nach dem Quarterback-Wechsel von Justin Fields zu Russell Winston.
Platz 9 (+3): Washington Commanders (6-2) | beste Einzelwertung: 7 | Durchschnittsplatz: 8,2
Weiter wird diese Offense von Jayden Daniels getragen, der im Vitrinenschrank schon mal Platz für den Offensive Rookie of the Year Award machen kann. Es käme mittlerweile einem Wunder gleich, wenn dieser Titel nicht in Daniels` Händen landen sollte. Defensiv hinterlassen die Commanders Fragezeichen, es warten aber nicht mehr viele starke Offensiven im Schedule.
Platz 8 (+6): Philadelphia Eagles (5-2) | beste Einzelwertung: 4 | Durchschnittsplatz: 7,8
Die Entlassungs-Diskussionen um Nick Sirianni sind erstmal vom Tisch. Vor allem die Eagles-Defensive zeigte sich in den letzten Wochen verbessert und klopft wieder bei den Top-Verteidigungen der Liga an. Aber auch offensiv sieht es wesentlich runder aus als in den ersten Saisonwochen.
Platz 7 (-3): Minnesota Vikings (5-2) | beste Einzelwertung: 3 | Durchschnittsplatz: 7,4
Die phantastischen ersten Wochen konnten die Vikings nicht bestätigen, aber das ist Meckern auf hohem Niveau. Auch der teils erwartete Formeinbruch von Sam Darnold ist ausgeblieben. Nachdem dieser vor der Bye Week deutlich wackliger wirkte, war er zuletzt wieder stabiler.
Platz 6 (+-0): Houston Texans (6-2) | beste Einzelwertung: 3 | Durchschnittsplatz: 6,8
Die Texans sind tatsächlich das einzige Team dieses Rankings, welches seinen Platz verteidigt hat. Auch hier sei nochmal erwähnt, dass das Jets-Spiel noch nicht einberechnet ist. Mit der angekündigten Rückkehr von Nico Collins wird die texanische Offense nochmal frischen Wind bekommen.
Platz 5 (-2): Baltimore Ravens (2-2) | beste Einzelwertung: 4 | Durchschnittsplatz: 6,0
Eigentlich dachte man, die Ravens hätten sich nach ihrem Fehlstart berappelt, immerhin gab es vier Siege mit vielen Punkten. Allerdings hat die Defense in den letzten Wochen auch sehr, sehr viel zugelassen. Ob die Niederlage gegen die Browns der nötige Schuss vor den Bug war?
Tier 1: Contender-Gebiet
Platz 3 (+7): Green Bay Packers (6-2) | beste Einzelwertung: 4 | Durchschnittsplatz: 4,4
Mit vier Siegen in Folge haben sich die Packers nochmal ordentlich nach vorne katapultiert. Mir fällt es aber dennoch schwer, das Team zu greifen. Abgesehen vom Sieg gegen die Texans waren die meisten Erfolge gegen Teams der schwächeren Hälfte dieses Rankings. Die Partie gegen die Lions wird eine große Standortbestimmung.
Platz 3 (+2): Buffalo Bills (6-2) | beste Einzelwertung: 3 | Durchschnittsplatz: 4,4
Die Bills haben sich aus dem kleinen Tief in Woche 4 und 5 herausgekämpft, vor allem die Offense wirkte durch den Amari-Cooper-Trade wesentlich breiter. Rookie Keon Coleman kann nun wesentlich freier als Nummer-2 aufspielen. Aber auch bei den Bills fehlt mir ein "Statement“-Sieg. An den beiden großen Kalibern des bisherigen Schedules haben sie sich verbrannt.
Platz 2 (-1): Kansas City Chiefs (7-0) | beste Einzelwertung: 1 | Durchschnittsplatz: 1,6
Im letzten Ranking schrieb ich zu den Chiefs "Ein gutes Pferd springt nur so hoch, wie es muss“. Das beschreibt die Saison noch immer. Patrick Mahomes wirkt so glanzlos wie nie und dennoch hat man in keinem Spiel Zweifel. Es ist ein Football-Automatismus. Leider kein spannender.
Platz 1 (+1): Detroit Lions (7-1) | beste Einzelwertung: 1 | Durchschnittsplatz: 1,4
Die Show, welche die Chiefs vermissen lassen, die bekommt man in Detroit. 172 Punkte erzielte Detroit in den letzten 4 Spielen. Da kann es sich Jared Goff sogar leisten, mal nur für 85 Yards zu werfen und dennoch mit 3 Touchdowns vom Platz zu gehen. Auch die schwere Verletzung von Defense-Star Aidan Hutchinson konnte bisher kompensiert werden.
Playoff Picture nach diesem Ranking:
AFC:
Divisionals:
- Kansas City Chiefs (#1)
Wildcards:
- Los Angeles Chargers (#7) @ Buffalo Bills (#2)
- Denver Broncos (#6) @ Baltimore Ravens (#3)
- Pittsburgh Steelers (#5) @ Houston Texans (#4)
NFC:
Divisionals:
- Detroit Lions (#1)
Wildcards:
- Washington Commanders (#7) @ Philadelphia Eagles (#2)
- Minnesota Vikings (#6) @ Atlanta Falcons (#3)
- Green Bay Packers (#5) @ San Francisco 49ers (#4)