Sie kommen nur alle paar Jahre in der NFL vor und haben ein bisschen was von einem Einhorn. Transzendente Verteidiger lassen sich kaum in ein Schema pressen, dominieren die Liga aber förmlich von ihrem ersten Tag an, um sie dann über eine ganze Generation lang zu prägen. So, wie es scheint, ist Micah Parsons von den Dallas Cowboys genau diese Art von Spieler. Er erscheint auf großer Bühne, erstrahlt im Glanz des Rampenlichts und hat die Schatten der Vergangenheit längst hinter sich gelassen.
“Ich möchte die Königin auf dem Schachbrett sein“, sagt der junge Mann mit den ausladenden Schultern, dem festen Blick und dem einnehmenden Lächeln. “Ich will nicht bloß ein Turm sein, geradeaus nach links und rechts gehen, in einer Linie vorwärts und rückwärts. Ich will auch diagonal gehen können, das macht die Königin so stark.“ Der Name des jungen Athleten lautet Micah Parsons, er kam rein nominell als Middle Linebacker zu den Dallas Cowboys. Diese Art Jobbezeichnung reicht eigentlich nicht aus, würde man ihn als solchen bezeichnen, dann würde man ihn auf eine Rolle reduzieren, welche eher dem Turm als der Königin nahekommt. Genau das möchte Parsons nicht und das Bild, was er von sich als Spieler im Kopf hat, tituliert er gerne mit einem weiteren Verweis auf das Spiel, dass er liebt. “Ich wäre gerne die Königin der Linebacker – die `Queen of Linebackers‘.“