Die New York Jets wollen und müssen in der kommenden NFL-Saison „All In“ gehen, schließlich will man das Aaron-Rodgers-Experiment ja mit etwas Zählbarem abschließen. Davante Adams könnte dabei helfen und dementsprechend heiß dampfen die Töpfe der Gerüchteküche!
„Ich liebe Davante. Kann es kaum erwarten mit ihm zu spielen“.
Und dann nach einem hinterher geschobenen „wieder“ wandert er einfach so weiter zu seinem nächsten Schlag, der Aaron Rodgers, der bekanntlich in der Offseason gerne mal und verdammt gut den Golfschläger schwingt. Vielleicht meinte er mit seiner Aussage während eines zuletzt stattfindenden Golfturniers auch nur, dass er nochmal mit Davante Adams eine 18-Loch-Runde spielen will? Schließlich ist sein alter College-Kumpel und einstiger Green Bay Weggefährte auch ein passionierter Freund der kleinen weißen Kugel. Hätte dieser nicht kurz zuvor davon berichtet, dass sein früherer Quarterback-BFF ihm mit einer möglichen Wiedervereinigung auf einem NFL-Feld „ständig im Ohr liegen würde“, dann wäre das sicherlich die wahrscheinlichere Variante. Aber so sieht es natürlich ein klein wenig anders aus.
New York Jets stolpern durch allerlei PR-Desaster
Die Medien stürzen sich auf besagte Sätze wie Schnecken auf einen jungen Salatkopf oder eben wie Aaron Rodgers auf die Möglichkeit, seinen Namen in die Schlagzeilen zu bringen. Wenn man eins aus den letzten Jahren mit dem Megastar gelernt haben dürfte, dann ist es die Tatsache, dass der vierfache Liga-MVP es über alles liebt, die Öffentlichkeit in einer unsicheren Schwebe zu halten. Es gibt auch immer noch eine ganze Menge von Menschen, die darauf hereinfallen und ganz aus dem Off sind die Gerüchte um Adams ja auch nicht hergeholt, wenn man Berichten glauben mag, dass die Jets letztes Jahr schon einmal in Las Vegas angeklopft haben. Aber ist so ein erneutes Theater wirklich das, was die New York Jets jetzt brauchen?
“I love Davante Adams. I can’t wait to play with him… again.” - Aaron Rodgers
— PFF (@PFF) July 11, 2024
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Natürlich ist es das nicht, genauso wenig wie sie den Trubel um Rodgers‘ jüngstes Fehlen beim Mandatory Minicamp brauchten, dass aber eigentlich erst durch die komplette Mikro-Inkompetenz von Head Coach Robert Saleh zu einer großen Nummer wurde. Aber gut, wie der Captain so seine Mannschaft und die Rollen sind hier in Florham Park ganz klar verteilt: Aaron Rodgers schreibt sein ganz eigenes Drehbuch, er führt Regie in seinem eigenen Film und spielt obendrein auch noch die Hauptrolle. Das Studio von Teambesitzer Woody Johnson hat hier nur wenig zu sagen, die Produktionsfirma Gang Green ebensowenig. Das ist letzten Endes Teil vom Schicksal einer seit vielen Jahrzehnten unsicheren, verzweifelten Franchise ohne jegliches Rückgrat, die zu oft Sternchen von außerhalb folgt, ohne selbst jemals einen Weg zu definieren.
Aaron Rodgers hat alle Zügel in der Hand
Eine andere Wahl haben sie jetzt im Moment aber auch gar nicht mehr, das Kind ist wenn man so will bereits in den Brunnen gefallen. Denn was würde wohl passieren, wenn man mit Aaron Rodgers öffentlich in den Zickenkrieg geht? Der Zug, mit welchem man mal eine deutliche Ansage hätte machen können, stand nie am Jets-Bahnhof, zu keinem Zeitpunkt während der Amtszeit von ihrem neuen Messias. Sie wussten, worauf sie sich einlassen, sie wussten, welchen Spieler sie sich ins Boot holen, ihr gesamtes kurz- bis mittelfristiges Schicksal haben sie in seine Hände gelegt. Das kann unter Umständen sogar einigermaßen gut gehen, wenn denn die Spiele wirklich mal gespielt werden und man ein wenig Glück mit der Gesundheit hat. Es war nach dem Zach Wilson Debakel ein Weg, der durchaus Sinn machte und in der Vergangenheit in der NFL schon zu Erfolgen geführt hat, wenn alternde Quarterbacks mit einem letzten Hurra Mannschaften und sogar ganzen Franchises neues Leben eingehaucht haben.
Dieses Leben stellt sich – wie zu erwarten war – gerade in der Offseason als relativ anstrengend dar, was immer noch nichts daran ändert, dass die Jets sich selbst in diese Situation gebracht haben und an ihr nun auch nichts mehr ändern können. Es wäre von daher gar nicht verwunderlich, wenn man wirklich hinter verschlossenen Türen an einem Deal für Davante Adams bastelt. Die Berichte darüber häufen sich zumindest in den letzten Tagen. Wirklich Gedanken über die Realisierbarkeit oder die Kosten, die vielleicht weitaus größer wären als es angebracht sein sollte, oder auch den unmittelbaren Nutzen, der womöglich weitaus kleiner ist als es Adams‘ großer Name vermuten lässt, macht man sich dabei nicht. Aber auch das ist Teil einer All-In-Strategie, Warten, Abwägen, mal langsam machen sind alles keine Optionen mehr. „For better or for worse“, wie die Amerikaner sagen.
Aber vielleicht will Rodgers ja auch einfach nur mit seinem alten Kumpel eine Runde Golf spielen.