Wie lange bleibt er noch in Arizona? DeAndre Hopkins - Foto: IMAGO / USA TODAY Network

Die Trade-Gerüchte um DeAndre Hopkins von den Arizona Cardinals reißen nicht ab. Der Spieler zeigt sich unbeeindruckt. Doch wie sieht die Zukunft des Elite-Receivers aus?

Alles auf Anfang bei den Arizona Cardinals. Die Organisation befindet sich mitten in einem Neuanfang, hat einen Rebuild aber noch nicht vollumfänglich eingeleitet. Die erste Frage, die sich der neue General Manager Monti Ossenfort und Head Coach Jonathan Gannon in diesen Tagen stellen, ist, wo stehen die Cardinals in der kommenden Saison und wo will man hin? Dabei steht die sportliche Führung vor einem Dilemma. Quarterback Kyler Murray geht in das letzte Jahr seines Rookie-Vertrags, der nur mit 16 Millionen gegen den Cap in den Büchern steht. In der Theorie heißt das, dass 2023 eine Saison sein sollte, in der die Cardinals alles für einen Titelrun in die Waagschale werfen.

Doch die Realität sieht anders aus. Murray hat einen Kreuzbandriss und wird den Saisonstart wahrscheinlich verpassen. J.J. Watt, als Anführer der Defense, hat seine Karriere beendet. Die Performance des Teams war schon in weiten Teilen der Saison 2022 unterirdisch, nicht umsonst verfügen die Cardinals über den dritten Pick im kommenen NFL Draft. Bleibt die Frage, was macht man mit anderen Eckpfeilern des Teams? So gibt es Gerüchte, dass Rodney Hudson vor seiner Entlassung steht. Zwar verpasste der Top-Center weite Teile der vergangenen Saison mit Verletzungen, doch schlägt sein Gehalt für die kommende Saison mit nur 4,8 Millionen US-Dollar gegen den Cap. Auf der Gegenseite würde ein Cut einen Dead Cap von 5,2 Millionen hinterlassen. Kurzum: Das Behalten des Spielers wäre günstiger als seine Entlassung. Sollte dennoch eine Entscheidung gegen Hudson fallen, wäre klar, dass Ossenfort und Gannon das Team in Richtung Rebuild manövrieren.

Gannon: "Wir evaluieren alle Spieler"

Dann würden auch die Trade-Gerüchte um den verbliebenen Star-Receiver DeAndre Hopkins neue Höhen erreichen. Ohnehin wird in den US-Medien schon seit Wochen darüber gesprochen, wohin es den 31-Jährigen ziehen könnte. Der Spieler selbst sagte diese Woche in der Pat McAfee Show vielsagend: “Ich habe alle Trade-Gerüchte gehört, aber im Moment bin ich bei den Arizona Cardinals und bereite mich auf alles vor, was die Zukunft bringt.“. Auch Head Coach Gannon wich auf Fragen zu Hopkins im Rahmen des NFL Combine aus: “Wir evaluieren alle Spieler“, um dann Hopkins in höchsten Tönen zu loben. Trotzdem: Ein Dementi sieht anders aus und so wird die Gerüchteküche weiter angeheizt.

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Doch wie sieht es realistisch um einen Trade für Hopkins aus? Der Wide Receiver wird im Juni 31 Jahre alt und hat noch zwei Jahre Vertrag in Glendale. Wer ihn verpflichten möchte, muss den Vertrag entweder übernehmen – oder einen neuen Vertrag mit Hopkins aushandeln. Das Problem ist: Hopkins` Gehalt schlägt 2023 mit 30,8 Millionen gegen den Cap und 2024 mit 26,2 Millionen. Um seine jährlichen Kosten auf verhältnismäßige 20 Millionen beispielsweise zu reduzieren, müsste man, damit es für den Spieler interessant ist, ihm wahrscheinlich einen Vierjahresvertrag mit hohen Garantien anbieten. Dann wäre Hopkins zum Vertragsende aber schon Mitte 30. Oder eben den aktuellen Vertrag übernehmen und hoffen, dass Hopkins die kommenden beiden Jahre sein Gehalt rechtfertigen kann, um mit ihm den entscheidenden Spieler für den Super Bowl in den Kader zu holen.

Ein Zweirundenpick und ein Spieler?

Das schränkt sowohl seinen Trade-Value für die Cardinals ein, wie auch die potenziellen Abnehmer. Sinn, den Vertrag zu übenehmen, macht eine Hopkins-Verpflichtung so nur für ein Team, das sich im Win-Now-Modus befindet und ausreichend Freiraum im Cap hat. Ehrlicherweise gibt es aktuell kein einziges Team, auf das das zutrifft. Dann wären wir bei den Teams, die sich wähnen, in zwei bis drei Jahren um den Titel mitspielen zu können unf trotzdem etwas Cap Space haben. Hier wäre ein Vierjahresvertrag denkbar, aus dem die Teams nach drei Jahren ohne Dead Cap rauskommen. Die New England Patriots, Tennessee Titans oder – sofern Aaron Rodgers bleibt – die Green Bay Packers wären hier mögliche Kandidaten.

Den Preis, um den Wideout aus Arizona loszueisen, will Cardinals-Reporter Mike Jurecki bereits kennen: Ein Zweitrundenpick plus einen Conditionalpick oder plus einen Spieler. Eins ist sicher: Es bleibt spannend und die kommenden Wochen werden Aufschluss darüber geben.

Über den/die Autor/in
Markus Schulz

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