Die Las Vegas Raiders haben Derek Carr für die restliche Saison gebenched. Unwahrscheinlich ist, dass der 31 Jahre alte Quarterback damit noch eine Zukunft in Nevada hat. Doch wie sehen die Perspektiven für die Raiders und Carr nun aus?
- Keine Zukunft mehr in Las Vegas
- Kommt Tom Brady nach Nevada?
- Wohin zieht es Carr?
Klar ist, dass Las Vegas nur noch mathematische Chancen auf die Playoffs hat und in jedem realistischen Szenario die Postseason am TV-Bildschirm verfolgen wird. Das haben Head Coach Josh McDaniels und General Manager Dave Ziegler erkannt und damit die Weichen für die Zukunft gestellt. Zwar hatte Carr erst vor der Saison einen neuen Dreijahresvertrag unterschrieben, doch beinhaltete der neue Kontrakt so geringe Garantien, dass das Team sich mit einem minimalen Dead Cap von nur 5,6 Millionen US-Dollar von Carr trennen kann. Eine Hintertür gab es dabei noch: Sollte sich Carr verletzen, hätten sich seine Garantien signifikant erhöht und eine Trennung wäre vom Cap her erst 2024 vertretbar gewesen.
Diese Tür wurde durch die Verbannung Carrs nun bereits geschlossen. Da der Quarterback auch nicht mehr mit dem Team trainiert, ist auch eine Verletzung unter der Woche ausgeschlossen. Entsprechend darf der Move weg von Carr stark damit interpretiert werden, dass es für den Quarterback keine Rückkehr zu den Raiders geben wird. Das heißt: Die Raiders benötigen einen neuen Quarterback, Carr ein ein neues Team. Wie sehen die Perspektiven aus?
LAS VEGAS RAIDERS
Die Raiders hätten nach aktuellem Ranking einen späten Top-Ten-Pick. Das ist top, jedoch nicht gut genug, um mutmaßlich an die hochgelobten Bryce Young oder C.J. Strout zu kommen. Seit wenigen Tagen geistert nun der Name Tom Brady durch die US-Gazetten in Bezug auf die Raiders. Die Connection ist dabei klar erkennbar Josh McDaniels, mit dem Brady bereits viele Jahre bei den New England Patriots zusammengearbeitet hat. Zwar wird der 45 Jahre alte NFL-Rekordchampion auch bei einer Rückkehr von Sean Payton mit den New Orleans Saints ebenso in Verbindung gebracht wie mit den New England Patriots, doch Brady ist in der kommenden Free Agency einer der Top-Namen.
Eine ähnliche Verbindung zu Head Coach McDaniels lässt auch Jimmy Garoppolo von den San Francisco 49ers in den Fokus rücken. Fraglich aber, ob Garoppolo zu Carr einen so signifikanten Unterschied darstellt, dass man Carr nicht auch einfach behalten könnte. Neben Baker Mayfield, Sam Darnold, Geno Smith und Daniel Jones, die nach aktuellem Stand ebenfalls auslaufende Verträge haben, ist der größte Name auf dem Free-Agent-Markt im kommenden Frühjahr Lamar Jackson von den Baltimore Ravens, sofern sich Team und Spieler nicht doch noch auf eine Weiterbeschäftigung verständigen. Allerdings hat McDaniels bis auf eine eher durchschnittlich erfolgreiche Funktion von Cam Newton 2020 bei den Patriots noch nie wirklich mit einem laufstarken Quarterback als Starter zusammengearbeitet. Demnach könnte Brady tatsächlich die heißeste Aktie sein.
DEREK CARR
Derek Carr hat mit Sicherheit eine seiner schwächeren Saisons hinter sich. Zudem hat es der gebürtige Kalifornier in seiner bisherigen Karriere nie zu einem Top-Ten-Quarterback in der NFL gebracht. Trotzdem ist Carr besser als sein Ruf und irgendwo im oberen Mittelfeld eines Quarterback-Rankings anzusiedeln. Für viele Teams würde Carr demzufolge ein klares Upgrade darstellen. Die US-Presse hat nun schon so viele Teamnamen gedroppt, dass man diese kaum noch mit zwei Händen abzählen kann. TOUCHDOWN24 nennt die heißesten Kandidaten:
New York Jets: Die Gang Green hat nach vielen Jahren wieder einen Roster, der ohne Zweifel reif für die Playoffs ist. Wäre da nicht die Quarterback-Position, die von Mike White zwar solide besetzt wird, einen Zach Wilson aber hinter sich lassen muss. Mit Carr wären die Jets in dieser Saison wahrscheinlich schon für die Playoffs qualifiziert. Washington Commanders: Die Commanders sehnen sich endlich wieder nach einem Quarterback, der ihnen eine sichere Basis bietet. Das Team war im Vorjahr dazu bereit, um für Carson Wentz zu traden, so groß war die Verzweiflung und ist sie noch immer. Die Commanders sind ein heißer Kandidat. Tennessee Titans: Mit einem Ryan Tannehill in Topform belegten die Titans im Vorjahr den First Seed in der AFC. Doch der 34-Jährige hat in dieser Saison stark abgebaut und befindet sich zum Ende der Regular Season auf der IR-Verletztenliste. Mit Carr wäre Tennessee sofort wieder ein sicherer Playoff-Tipp.