Im Rahmen des Hall of Fame Games werden wieder mehrere frühere NFL-Spieler in die Ruhmeshalle des Profi-Footballs aufgenommen. Dabei werden die Aufnahmekandidaten alljährlich von einem 48-köpfigen Auswahlkomitee ausgewählt, das jedes Jahr im Rahmen des Super Bowls zusammentritt. Die aktuellen Regeln des Komitees besagen, dass dabei jährlich zwischen vier und acht Personen ausgewählt werden. Vorgeschlagen werden können nur Kandidaten, die seit mindestens fünf Jahren im Ruhestand sind. Zur diesjährigen Klasse zählen sieben Spieler.
Die diesjährigen Spieler in der Übersicht
Dwight Freeney, Defensive End
Teams:
- Indianapolis Colts (2002-2012)
- San Diego Chargers (2013-2014)
- Arizona Cardinals (2015)
- Atlanta Falcons (2016)
- Detroit Lions (2017)
- Seattle Seahawks (2017)
Freeney wurde als Nummer elf im Draft 2002 ausgewählt und hatte sofort einen erheblichen Einfluss auf die Colts (13 Sacks als Rookie und ein zweiter Platz bei der Wahl zum Defensive Rookie of the Year). Er entwickelte sich zu einem der beständigsten und einflussreichsten Pass Rusher der Super Bowl-Ära. Er beendete seine Karriere auf Platz 18 bei den Karriere-Sacks (seit 1982 offiziell als Statistik geführt) mit insgesamt 125,5 Sacks. Sein Spin-Move wurde von gegnerischen Linemen als einer der schwierigsten Pass-Rush-Moves bezeichnet. Er forcierte 47 Fumbles, darunter neun als Rookie, was ligaweit die meisten in dieser Saison waren. Freeney hatte sieben Saisons mit mindestens zehn Sacks und erzwang in acht Saisons mindestens vier Fumbles.
Randy Gradishar, Linebacker
Team:
- Denver Broncos (1974-1983)
Gradishar ist der erste Spieler der legendären Orange-Crush-Defense, der eine Statue in Canton haben wird. In einer Ära, die von Pittsburghs Steel Curtain, Dallas' Doomsday und Minnesotas Purple People Eaters geprägt war, war Gradishar das Herzstück der berühmten Defensive der Broncos. Während Gradishars Karriere gehörten die Broncos in der Defensive in vielen Kategorien zur Top-10. Er verpasste kein einziges Spiel und wurde siebenmal in den Pro Bowl gewählt, sowie viermal in das First- oder Second-Team All-Pro. Er war der erste Inside Linebacker in einer 3-4-Defense, der bei der Wahl zum Defensive Player of the Year (1977) unter die ersten drei kam und der erste, der den DPOY (1978) gewann.
Devin Hester, Wide Receiver, Kick Returner, Punt Returner
Teams:
- Chicago Bears (2006-2013)
- Atlanta Falcons (2014-2015)
- Baltimore Ravens (2016)
- Seattle Seahawks (2016)
Devin Hester hält mit 19 Touchdown-Returns in der Regular Season (14 Punt-Returns, fünf Kickoff-Returns) den Ligarekord. Zudem erzielte er beim Eröffnungs-Play des Super Bowls XLI einen Touchdown. Bevor Kickoffs von der 35-Yard-Linie aus gemacht wurden, wählten die Teams oft, den Ball ins Aus zu kicken, anstatt ihn in Hesters Hände zu legen. Er ist der einzige Spieler in der Geschichte, der mindestens fünf Special-Teams-Touchdowns in einer Saison erzielt hat und das zweimal. Zudem ist er der einzige Returner, der jemals in zwei Saisons sowohl bei Kickoff- als auch bei Punt-Return-Yards die Liga anführte.
Andre Johnson, Wide Receiver
Teams:
- Houston Texans (2003-2014)
- Indianapolis Colts (2015)
- Tennessee Titans (2016)
Die Karriere des siebenmaligen Pro Bowlers umfasst 14.185 Receiving Yards und 70 Receiving Touchdowns. Er spielte zwölf seiner 14 NFL-Saisons bei den Houston Texans, die ihn als dritten Pick im Draft von 2003 auswählten. Johnson führte die Liga zweimal sowohl bei den Receptions als auch bei den Receiving Yards an. In seiner Karriere hatte er 21 Spiele mit mindestens zehn Receptions und 100 Receiving Yards – die meisten aller Zeiten – und seine acht Spiele mit mindestens zehn Receptions, 150 Receiving Yards und einem Touchdown sind ebenfalls ein Ligarekord. Johnson und Hall of Famer Jerry Rice sind die einzigen Spieler, die nach dem 30. Lebensjahr mehrere Saisons mit mindestens 1400 Receiving Yards erreichten.
Steve McMichael, Defensive Tackle
Teams:
- New England Patriots (1980)
- Chicago Bears (1981-1993)
- Green Bay Packers (1994)
Steve McMichael, der an ALS erkrankt ist, trat nicht wie einige andere sofort in Erscheinung. Er wurde von den Patriots nach einer Rückenverletzung, die ihn in seiner Rookie-Saison auf sechs Spiele beschränkte, entlassen. Erst in seiner vierten Saison bei den Bears spielte er alle 16 Spiele in einer Saison. Er war Teil einer der besten Defensiven der Ligageschichte. McMichael hatte sieben Saisons mit mindestens acht Sacks. Es gibt nur vier Defensive Tackles (seit Sacks eine offizielle Statistik sind), die mehr Saisons mit mindestens acht Sacks hatten. Einer davon ist der kürzlich zurückgetretene Aaron Donald von den Los Angeles Rams. In den elf Jahren, in denen McMichael als starting Defensive Tackle für die Bears spielte, erlaubte Chicago die zweitwenigsten Rushing Yards und führte die Liga bei den Sacks an.
Julius Peppers, Defensive End
Teams:
- Carolina Panthers (2002-2009, 2017-2018)
- Chicago Bears (2010-2013)
- Green Bay Packers (2014-2016)
Nur Jim Marshall und Bruce Smith haben mehr Spiele als Defensive End absolviert als Peppers (266). Obwohl er nie die Liga in einer Saison bei den Sacks anführte, erreichte er in zehn seiner 17 Saisons mindestens 10 Sacks und hatte dreimal mindestens zwölf Sacks. Zudem verzeichnete er elf Karriere-Interceptions, forcierte 52 Fumbles und blockte 82 Pässe. Im Alter von 38 Jahren beendete er die Saison 2018 mit fünf Sacks und sechs geblockten Pässen. Peppers war eine neunmalige Pro Bowl-Auswahl, dreimal im First-Team All-Pro und wurde in das All-Decade Team der 2000er Jahre gewählt.
Patrick Willis, Linebacker
Team:
- San Francisco 49ers (2007-14)
Obwohl seine Karriere durch Verletzungen verkürzt wurde, sprechen sieben Pro-Bowl-Auswahlen sowie fünf First-Team All-Pro-Auswahlen für eine außergewöhnliche Karriere. Er wurde auch in das All-Decade Team der 2010er Jahre gewählt, obwohl er nur in der Hälfte des Jahrzehnts spielte.In seiner Rookie-Saison führte er die Liga mit 174 Tackles an und wurde zum Defensive Rookie of the Year, zum First-Team All-Pro und in den Pro Bowl gewählt. Er war der erste Rookie-Inside-Linebacker, der seit Dick Butkus ins First-Team All-Pro gewählt wurde.
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