In unserer Draft Recap Serie machen wir den Wechsel von der AFC East zur NFC East. Wir beleuchten die Division mit einigen der wohl härtesten Rivalitäten der gesamten Liga. Haben die Eagles das Fundament für einen weiteren Divisionstitel geschaffen? Wie sieht die Klasse um den neuen Washington Quarterback Jayden Daniels aus? Und wohin geht der Weg der Cowboys und Giants? Die NFC East im Überblick.
Dallas Cowboys
Picks: R1, Pick 29, Tyler Guyton (OT, Oklahoma); R2, Pick 56, Marshawn Kneeland (Edge, Western Michigan); R3, Pick 73, Cooper Beebe (G, Kansas State); R3, Pick 87, Marist Liufa (LB, Notre Dame); R5, Pick 174, Caelen Carson (CB, Wake Forest); R6, Pick 216, Ryan Flournoy (WR, Southeast Missouri State); R7, Pick 233, Nathan Thomas (OT, Lousiana-Lafayette); R7, Pick 244, Justin Rogers (DT, Auburn)
Die Cowboys warten mit einer unspektakulären aber mehr als soliden Draft Klasse auf. So adressierte man nach einem Downtrade einen der größten Needs und pickte mit Offensive Tackle Tyler Guyton von den Oklahoma Sooners einen Plug and Play Spieler. Zwar startete Guyton im College nur 14 Spiele auf Tackle, bringt jedoch Size, Qickness und Length mit um auch in der NFL direkt zu starten. Auch nach dem Verlust von Tyron Smith ein wichtiger Pick für Dallas, auch wenn Guyton noch einiges an Coaching benötigt. Der 22-Jährige bringt jedoch auf jeden Fall Pro Bowl Potential mit sich. Anschließend verstärkte man die Offense Line in Runde Drei zusätzlich auf der Guard Position und holte Cooper Beebe von Kansas State. Ein Wechsel auf Center ist bei Beebe grundsätzlich denkbar um hier wieder eine langfristige Antwort nach dem Retirement von Travis Frederick zu haben. In diesem Fall wäre Beebe als absoluter Steal zu sehen. In Runde Zwei holte man mit Western Michigans Marshawn Kneeland einen Defensive Line Spieler, welcher mit seiner Explosivität ein guter Counterpart zu Micah Parsons werden könnte. Nach den Abgängen von Dante Fowler und Dorance Armstrong zum Rivalen von Washington war dies definitiv auf der Liste der Baustellen. So ist mit dem 22-Jährigen auf der Strong-Side in Mike Zimmer’s Defense zu rechnen. Nach dem Karriereende von Leyton Vander-Esch pickte man in Runde Drei mit Notre Dames Marist Liufau zusätzlich einen Linebacker. Liufau war ein Leader bei den Fighting Irish und dürfte mit seiner Energy neben Eric Kendricks ein guter Fit sein, auch um physischer gegen den Run zu werden. Der 23-Jährige Hawaiianer ist der Cousin von Rams Wide Receiver Puka Nacua. Ein hoffentlich gutes Omen für die Rookie Saison des Linebackers.
New York Giants
Picks: R1, Pick 6, Malik Nabers (WR, LSU); R2, Pick 47, Tyler Nubin (S, Minnesota); R3, Pick 70, Andru Phillips (CB, Kentucky); R4, Pick 107, Theo Johnson (TE, Penn State); R5, Pick 31, Tyrone Tracy Jr. (RB, Purdue); R6, Pick 183, Darius Muasau (LB, UCLA)
Aufgrund der durchwachsenen Leistungen von Quarterback Daniel Jones, wurde viel spekuliert ob die Giants nicht auch einen Signal Caller der diesjährigen Klasse ins Visier genommen haben könnten. Doch nachdem die Top Drei Prospects der Position bereits vom Board waren, wählte New York den Spieler, der im Pre-Draft Prozess am häufigsten mit ihnen in Verbindung gebracht wurde. So wählten die Giants zehn Jahre nach dem Pick von Odell Beckham Jr. mit Malik Nabers erneut einen LSU Receiver in der ersten Runde. Und das mehr als zurecht. Nabers galt als der explosivste Spieler im Draft und für viele als Top Fünf Spieler. So holte man unabhängig von Jones‘ Zukunft mit dem Team einen absoluten Building Block. Nabers ist kein klassischer „Nummer-1-Receiver“, bringt durch seinen Speed jedoch absolute Playmaking Ability mit sich und dürfte in einer Z/Slot Hybrid Rolle auch für Jones ein dankbares Target sein. So bekommt der WR-Room ein dringend benötigtes Upgrade. Eine weitere Anspielstation pickte man in Runde Vier mit Penn State Tight End Theo Johnson. Unabhängig von der unklaren Zukunft von Darren Waller war Johnson hier ein guter Value Pick. Die College Production gibt es zwar nicht her, jedoch besitzt Johnson, auch bestätigt durch sein gutes Combine Testing, interessante Traits. Somit könnte der Penn State Tight End in ein paar Jahren als einer der besten Tight Ends der Klasse gelten. In Runde Zwei pickte man hingegen eine Defensive Skill Position. Nachdem Safety Xavier McKinney die Franchise in der Offseason verließ, holte man hier Tyler Nubin aus Minnesota. Nubin besitzt auf jeden Fall das Potential um neben dem verbliebenen Jason Pinnock zu starten. Nubin ist instinktiv und besitzt die nötigen Coverage Skills um im System vom neuen DC Shane Bowen eine flexible Rolle zu spielen. Zusätzlich folgte für die Secondary in Runde Drei Cornerback Andru Phillips aus Kentucky. Auch hier ein notwendiger Pick, da das Depth Chart, mit Ausnahme vom letztjährigen First Round Pick Deonte Banks, überschaubar ist. Phillips hat bei Kentucky sowohl Outside als auch im Slot gespielt, dürfte in der NFL jedoch auch aufgrund seiner Size primär als Slot Corner projecten. Jedoch spielt der Wildcats Corner deutlich physischer als seine Größe.
Philadelphia Eagles
Picks: R1, Pick 22, Quinyon Mitchell (CB, Toledo); R2, Pick 40, Cooper DeJean (CB, Iowa); R3, Pick 94, Jalyx Hunt ( Edge, Houston Christian University); R4, Pick 127, Will Shipley (RB, Clemson); R5, Pick 152, Ainias Smith (WR, Texas A&M); R5, Pick 155, Jeremiah Trotter Jr (LB, Clemson); R5, Pick 172, Trevor Keegan (G, Michigan); R6, Pick 185, Johnny Wilson (WR, Florida State); R6, Pick 190, Dylan McMahon (C, NC State)
The Rich Get Richer? Nach einem schwachen Ende und dem enttäuschenden Playoff Aus gegen die Tampa Bay Buccaneers, wäre es trotzdem etwas vermessen, Philly aus der Kategorie Contender zu streichen. Und insbesondere der diesjährige Draft zeigt auf, dass man die Eagles spätestens nach selbigem wieder als einen Favoriten auf den Super Bowl nennen muss. So pickte man in Runde Eins Toledo Cornerback Quinyon Mitchell. Und damit den Corner der auf vielen Boards die Nummer Eins seiner Position war. So stach Mitchell während des Draft Prozesses mehr und mehr nach vorne und insbesondere ein starker Senior Bowl Auftritt und eine herausragende Combine sorgten für einen Sprung vor Terrion Arnold auf den Boards. Mitchell wird direkt auf der Gegenseite von Darius Slay starten und bringt neben seiner absurden Athletik eine absolute Ballhawk Mentality mit sich. Die Upside des 22-Jährigen ist auf jeden Fall die größte aller diesjährigen Cornerbacks. Direkt in Runde Zwei wählte Philly den nächsten Defensive Back. Iowas Cooper DeJean fiel Howie Roseman hier in den Schoß und so griff man einen weiteren Spieler ab, welcher deutlich früher hätte gehen sollen. Und auch DeJean war Berichten zufolge bereits an 22 in der Verlosung. DeJean ist ein absolut instinktiver Playmaker auf der defensiven Seite des Balles und bringt sehr viel Variabilität mit sich. So wurde von vielen Experten immer wieder ein Wechsel auf die Safety Position angeführt, doch DeJean dürfte auch in der NFL Snaps als Outside- oder Slot-Corner sehen. Somit adressierte Philly in den ersten beiden Runden einen ihrer größten Needs direkt doppelt und konnte so zwei absolute Bausteine für die Zukunft abgreifen. In Runde Drei gab man dem neuen DV Vic Fangio mit Jalyx Hunt der Houston Christian University einen Edge, den in dieser Runde kaum jemand auf dem Radar hatte. Insbesondere weil man mit Bryce Huff, Josh Sweat, Nolan Smith, Brandon Graham und Zack Braun einige Pass Rusher auf dem Roster hat, welche vor Hunt stehen dürften. Mit Will Shipley von Clemson pickte man zusätzlich einen Runningback, welcher ein sehr interessantes Skillset mit sich bringt. Durch seinen Burst und seine Stärken im Receiving Game, dürfte der 21-Jährige definitiv ein Kandidat für Snaps hinter Saquon Barkley sein und Kenneth Gainwell Konkurrenz machen.
Washington Commanders
Picks: R1, Pick 2, Jayden Daniels (QB, LSU); R2, Pick 36, Jer’Zhan Newton (DT, Illinois); R2, Pick 50, Mike Sainristil (CB, Michigan); R2, Pick 53, Ben Sinnott (TE, Kansas State); R3, Pick 67, Brandon Coleman (G, TCU); R3, Pick 100, Luke McCaffrey (WR, Rice); R5, Pick 139, Jordan Magee (LB, Temple); R5, Pick 161, Dominique Hampton (S, Washington); R7, Pick 222, Javontae Jean-Baptiste (Edge, Notre Dame)
Bei den Commanders stellte sich letzten Endes eigentlich nur die Frage, welchen der Quarterbacks hinter Caleb Williams man an Position Zwei auswählen würde. So signalisierte GM Adam Peters zuletzt nochmals, dass man seinen Pick nicht traden würde und die Wahl fiel am Ende auf Heisman Winner Jayden Daniels von LSU. Es wird interessant zu sehen sein, was der neue OC Kliff Kingsbury aus Daniels machen kann, schließlich bringt der Quarterback die Tools mit, um auch in der NFL entsprechende Zahlen wie in seiner letzten Saison bei den Tigers aufzulegen. Daniels besitzt die entsprechende Mobilität und auch Rushing Upside um designete Quarterback Runs einzubauen, wie dies Kingsbury bereits in Arizona mit Kyler Murray umgesetzt hat. Doch auch im Passing zeigt Daniels mit guter Accuracy und seinem Decision-Making um durch die Luft erfolgreich zu sein. Alles Attribute um in Kingsburys System erfolgreich zu sein und gleichzeitig eine Offensive Line zu entlasten, welche in der letzten Saison 65 Sacks zugelassen hat. Um Daniels neben Terry McLaurin und Jahan Dotson weitere Receiving Hilfe an die Hand zu geben, pickte man in Runde Zwei mit Kansas States‘ Ben Sinnott einen Spieler, welcher eigentlich nur auf dem Papier als Tight End bezeichnet werden kann. So spielte der 21-Jährige vorher auf der Fullback Position und war auf dem Feld im Anschluss ebenso im Slot oder Out Wide zu finden. Sinnott bringt ein mehr als variables Skillset mit und dürfte auch in der NFL überall auf dem Feld zu finden sein. Insbesondere Kingsbury dürfte genug Mittel und Wege finden ihn einzubauen. Eine weitere Hilfe soll ein bekannter Name darstellen. Drittrundenpick Luke McCaffrey ist der Bruder von 49ers Star Runningback Christian McCaffrey und spielte Wide Receiver an der Rice University. Die Commanders pickten McCaffrey deutlich früher als ihn viele projected hatten, doch auch hier schwingt der Gedanke mit, dass Kingsbury eine klare Rolle hat. Der 23-Jährige machte die Transition vom Quarterback zum Wide Receiver und diesen Football IQ merkt man McCaffrey in seinem Spiel an. So dürfte der ehemalige Owls Spieler im Slot neben McLaurin und Dotson ein gutes drittes Target darstellen. Mit Jer’Zhan „Johnny“ Newton von Illinios in Runde Zwei sicherte man sich zudem noch den einen der besten Defensive Line Spieler der Draft Klasse, welcher extrem variabel in der Front eingesetzt werden kann. Ein wirklicher Need bestand für Washington hier aufgrund von Jonathan Allen und Daron Payne zwar nicht, doch gibt Newton den Commanders so mehr Optionen.