Am 15. März beginnt offiziell die neue NFL Saison. Zwar dauert es noch eine ganze Weile, bis auch wieder aktiv gespielt wird. Doch schon jetzt blicken alle auf das NFL-Jahr 2023 und was es uns bringen wird.
Gewiss wird in Deutschland in den nächsten Monaten heiß darüber debattiert werden, was die Berichterstattung nach dem Senderwechsel zu RTL kann und mit wem, sowie in welchem Umfang die NFL Fans vor den TV-Geräten unterhalten werden. Außerdem stehen in Frankfurt gleich zwei Regular Season Games auf dem Plan. Munter wird bereits spekuliert, wen die Kansas City Chiefs und die New England Patriots zu ihren “Heimspielen” in der Mainmetropole begrüßen werden.
Themen der NFL Saison
In den USA werden sich bestimmt auch einige reisewillige Fans befinden, doch dürften andere Diskussionen eher die Schlagzeilen bestimmen. Beginnend mit der Free Agency und dem NFL Draft, bis hin zur Regular Season und den anschließenden Playoffs wird es unterschiedlichste Themen geben. Vieles kann nicht vorausgesagt werden, da die NFL immer wieder für verrückte Geschichten gut ist. Folgendes lässt sich hingegen auch ohne Blick in die Glaskugel erahnen.
Wer geht All-In?
n den letzten Jahren erlebt die NFL einen klaren Trend. Wer um den Titel spielen will, investiert in die wichtigsten Mannschaftsteile über die Free Agency und mit einigen Upgrades im Draft in den Kader. Häufig wird dabei Flexibilität und finanzieller Spielraum für die kommenden Jahre mit aufs Spiel gesetzt, sodass sich die Redewendung “All-In gehen” mittlerweile etabliert hat.
Zu diesem Zeitpunkt ist noch nicht vorherzusagen, welche Teams es sein werden, die in der Saison 2023 alles auf eine Karte setzen. Doch das letzte Jahr hat zumindest gezeigt, dass die Führungsriege einer Franchise nicht direkt abgesägt wird, wenn es sich nicht auszahlt, alle Chips in die Mitte des Tisches zu schieben. Die Los Angeles Chargers waren hierfür ein passendes Beispiel, da sie in der ersten Playoff-Runde ausgeschieden sind, obwohl sie im vergangenen Jahr massiv in den Kader investiert haben.
Quarterbacks im NFL Draft
Schon seit langem beteuern General Manager vor dem NFL Draft ihren Willen, während der Spielerauswahl unbedingt auch einen Quarterback nehmen zu wollen. Hier ist nicht nur die Rede, von den Teams, die auf der wichtigsten Position eine klare Baustelle ausmachen, sondern ausnahmslos von allen Mannschaften.
Daran haben sich im letzten Jahr zum Beispiel die San Francisco 49ers gehalten und mit Brock Purdy an letzter Stelle einen Quarterback ausgewählt, obwohl sie bereits mit Trey Lance einen jungen Anwärter auf den Startplatz in ihren Reihen wussten. Purdy ersetzte irgendwann den Veteran Jimmy Garoppolo, nachdem dieser bereits für den ausgefallenen Lance in die Startaufstellung kam, und erlebte eine märchenhafte Saison, die erst im NFC Championship Game endete.
Genauso sicherten sich die Philadelphia Eagles, die das Endspiel der eigenen Conference gewannen, vor drei Jahren in der späten Hälfte der zweiten Runde noch Jalen Hurts, obwohl viele Fans damals meinten, der Pick sei verschenkt, schließlich habe man bereits Carson Wentz in seinen Reihen. Doch Wentz ist mittlerweile Geschichte und Hurts bestritt vor wenigen Wochen seinen ersten Super Bowl.
Es lohnt sich auf alle Fälle, einen mittleren oder späten Draftpick in einen Quarterback zu investieren. Das haben die Entscheidungsträger der NFL-Teams daraus gelernt. In diesem Jahr werden bestimmt mehr General Manager ihren Worten deshalb auch Taten folgen lassen.
Wir sind noch nicht durch! 😁
— Footballquark (@footballquark) February 15, 2023
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Sean Payton und die Denver Broncos
Die negative Überraschung im letzten Jahr waren die Denver Broncos. Der neue Quarterback Russell Wilson sorgte für mehr Aufsehen in der Yellow Press als auf dem Feld und nach nicht einmal einem Jahr musste Head Coach Nathaniel Hackett bereits wieder gehen.
Platz hat der neue Offensive Coordinator der New York Jets für Sean Payton gemacht. Einer der erfolgreichsten Trainer der letzten 20 Jahre wollte die New Orleans Saints nach einem Sabbatjahr verlassen und fand in den Broncos einen geeigneten Kandidaten für die Fortsetzung seiner ruhmreichen Karriere.
Mit Argusaugen wird die Öffentlichkeit auf die neue Konstellation in Denver blicken. Findet Russell Wilson wieder in seinen Tritt und seine Konzentration? Kann Sean Payton eine neue Ära in den Rockys einleiten? Oder haben die Broncos sich nur noch tiefer in den Abgrund getrieben? Die Antworten erhalten ihre Fans während der nächsten Regular Season.
Mahomes kratzt am G.O.A.T.-Status
Vor dem letzten Super Bowl fanden viele den Vergleich zwischen Patrick Mahomes und Tom Brady überfrüht. Sollte Mahomes jedoch erneut seinen Weg in den Super Bowl finden, und mit den Kansas City Chiefs hat er definitiv auch in der kommenden Saison gute Chancen darauf, wird die Diskussion nicht abreißen.
Mahomes könnte im nächsten Winter mit Brady in weiteren Kategorien gleichziehen oder ihn überholen. So gewann der G.O.A.T. bis zu seinem 28. Geburtstag dreimal den Super Bowl, wurde zweimal Super-Bowl-MVP und war jeweils einmal der Quarterback mit den meisten Touchdowns und Passing Yards in einer Saison.
Der Chiefs-Quarterback gewann zwar erst zweimal den Super Bowl. Dafür wurde er nicht nur bei all seinen Triumphen zum MVP gekürt, sondern auch schon zweimal nach der regulären Saison. Außerdem warf er in seiner noch jungen Karriere sowohl 2018 als auch im abgelaufenen Jahr die meisten Touchdown-Pässe.
Das Thema wird irgendwann so oder so aufkommen, wenn Mahomes weiterspielt, wie bisher. Die Bedingungen, unter denen er in der NFL Saison 2023 angreifen wird, sind erneut exzellent. Daher ist es gut möglich, dass bereits in der nächsten Postseason, während der Playoffs, der G.O.A.T.-Status von Tom Brady in Frage gestellt wird.