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NFL - National Football League

Das sind die besten Free Agents 2023 – Part 1: Offense

Lamar Jackson ist der beste NFL Free Agent in der Offseason 2023.
IMAGO / Icon Sportswire

Es ist nie zu früh, um über die für mich spannendste Phase der Offseason zu schreiben – die Free Agency. Ab dem 13. März beginnt wieder das große Stechen und Hauen um die besten verfügbaren Spieler auf dem Markt. Immer mehr Teams legten in den vergangenen Jahren die altbewährte „Build-with-the-Draft“-Strategie beiseite und versuchten stattdessen, ihr Team über die Free Agency zu formen. Wird das 2023 erneut der Fall sein? Und welche Stars werden dieses Jahr das größte Wettbieten auslösen? Wir von TOUCHDOWN24 zeigen euch in den kommenden beiden Wochen, wer denn alles so auf den Markt kommt. Los geht es heute mit der Offense.

 

Lamar Jackson, Quarterback, Baltimore Ravens


Prognostizierter Vertrag: 5 Jahre, 52 Mio./Jahr (208 Mio. garantiert, 260 Mio. insgesamt)

Kaum ein Spieler in der Liga schafft es, Zuschauer so vor den Fernseher zu ziehen wie Lamar Jackson. Der MVP aus dem Jahr 2019 polarisiert die Massen: Die einen sehen in ihm einen absoluten Superstar, die anderen einen glorifizierten Runningback. Auf welcher Seite man in dieser Diskussion aber auch steht, eines steht außer Frage: Jackson ist in der Lage, ein Team zum Super Bowl zu führen – das hat er mit seiner MVP-Saison hinreichend bewiesen.

Jackson wird nie ein reiner Dropback-Passer sein, doch im Jahr 2023 wird das in der NFL auch nicht mehr zwingend benötigt. Seine Fähigkeiten am Boden und seine starken Downfield-Pässe (elitäres 93.3-Passing-Grade von PFF seit 2019) ergeben ein Skillset, wonach sich jeder Offensive Coordinator sehnt. Die Ravens müssen einfach ein wenig mehr in ihre Receiver investieren. Etwas, was mit der Verpflichtung von Todd Monken als neuem Offensive Coordinator endlich im Bereich des Möglichen liegt.

Geno Smith, Quarterback, Seattle Seahawks


Prognostizierter Vertrag: 3 Jahre, 35 Mio./Jahr (72,5 Mio. garantiert, 105 Mio. insgesamt)

Hände hoch, wenn ihr zu Saisonbeginn während seines Camp-Battles mit Drew Lock (!) gedacht habt, dass Smith einer der besten Free Agents nach der Spielzeit sein wird. Es kommt nicht häufig vor, dass 32-Jährige in ihrer zehnten NFL-Saison plötzlich ihren Breakout feiern, aber genau das haben wir bei Smith 2022 erlebt. Das Erstaunliche: Smiths Leistungen sind keineswegs eine statistische Anomalie oder wurden von instabilen Metriken wie Play-Action-Performance oder Performance unter Druck beeinflusst.

Nein, Smith war laut Pro Football Focus (PFF) ein Top-10-Passer aus einer „sauberen“ Pocket heraus und warf ganze 14 Touchdowns bei Pässen von mindestens 20 Meter Tiefe – zwei mehr als jeder andere Quarterback. Kein Stat in Bezug auf Geno verweist darauf, dass wir 2023 eine großartige Regression erwarten sollten. Wie man es dreht und wendet: Smith war im Vorjahr einer der zehn besten Signalcaller der Liga und könnte das durchaus auch 2023 sein – wenn ihn die Seahawks denn halten können.

Jakobi Meyers, Wide Receiver, New England Patriots


Prognostizierter Vertrag: 4 Jahre, 16 Mio./Jahr (40 Mio. garantiert, 64 Mio. insgesamt)

Jeder Top-Receiver aus der Draftklasse von 2019 hat bereits einen neuen Vertrag unterzeichnet, womit Meyers eine insgesamt sehr schwache Receiver-Gruppe in der Free Agency anführt. Der 26-Jährige spielte 2022 überwiegend im Slot, wurde bei knapp einem Drittel seiner Snaps aber auch außen eingesetzt. Was ihm an Schnelligkeit (nur 4,63 Sekunden im 40-Yard-Dash) fehlt, macht Meyers mit präzisem Route-Running und sicheren Händen wett.

In den letzten drei Spielzeiten hat Meyers eine Drop-Rate von nur 3,1 Prozent, die neuntbeste ligaweit. Hinzu kommt seine beeindruckende Statur (1,88 Meter, 91 Kilogramm), die ihm zu einem der besten Contested-Catch-Receiver macht: Meyers fing in den letzten drei Saisons starke 63,2 Prozent aller umkämpften Pässe (Rang 5). Die Patriots wollen Meyers sicher halten, doch wie wir alle wissen, zahlt Bill Belichick nicht gerne mehr für einen Spieler, als er wert ist. Das wird bei Meyers angesichts des Mangels an guten Receivern aber mit Sicherheit der Fall sein.

Orlando Brown, Offensive Tackle, Kansas City Chiefs


Prognostizierter Vertrag: 5 Jahre, 21 Mio./Jahr (70 Mio. garantiert, 105 Mio. insgesamt)

Brown, der erst kurz zuvor per Trade aus Baltimore verpflichtet wurde, drohte zu Beginn der 2022er-Saison einen Holdout an, da er sich mit den Chiefs nicht auf einen langfristigen Vertrag einigen konnte. Schließlich spielte er das Jahr doch unter dem Franchise Tag und war in der zweiten Saisonhälfte ein wichtiges Puzzlestück für den Super-Bowl-Run der Mannen um Patrick Mahomes. Sein Pass-Blocking-Grade von 88,7 (laut PFF) war seit Woche 10 das drittbeste in der ganzen NFL.

Angesichts seiner bereits oft thematisierten, athletischen Limitierungen wird Brown vielleicht nie zum absoluten Elite-Tier an Offensive Tackles zählen, doch er ist ein extrem verlässlicher Beschützer von Mahomes' Blindside. Es würde mich nicht wundern, wenn es der amtierende Champion in dieser Offseason erneut versucht, Brown langfristig zu binden – und das dieses Mal auch schafft.

Derek Carr, Quarterback, vereinslos


Prognostizierter Vertrag: 2 Jahre, 30 Mio./Jahr (32,5 Mio. garantiert, 60 Mio. insgesamt)

Es steht außer Frage, dass Carrs 2022er-Saison eine absolute Enttäuschung war. Dennoch: Für viele Jahre zuvor war er ein überdurchschnittlicher NFL-Quarterback, mit dem sich in der Offseason mit Sicherheit viele Teams beschäftigen werden. Von 2019 bis 2021 war Carr in den Kategorien PFF-Passing-Grade (86,3) und Yards pro Passversuch (7,8) auf Platz 9.

Es kommt nicht oft vor, dass ein derartiger Quarterback tatsächlich auf den Markt kommt (denn sind wir ehrlich, Jackson und Smith werden wohl jeweils ihre Verträge verlängern). Er wird nicht an seinen Dreijahresvertrag aus dem Vorjahr in Las Vegas herankommen (drei Jahre, 121,4 Mio. Dollar insgesamt), doch irgendjemand wird ihm auf kurze Sicht noch einmal eine Chance als Starter geben – da bin ich mir zu 100 Prozent sicher.

Josh Jacobs, Runningback, Las Vegas Raiders


Prognostizierter Vertrag: Keine Prognose (RB-Position, unvorhersehbar)

Jacobs war 2022 erst der elfte Spieler in der langen Geschichte der NFL, der in einem Spiel für mehr als 300 Yards lief (303 Yards beim 40:34-OT-Sieg gegen Seattle in Week 12). Er war ein absolutes Monster für die Raiders und konnte unter anderem das beste Rushing-Grade von PFF (91,9) einheimsen. Seit seinem NFL-Karrierebeginn 2019 hat Jacobs 267 Missed Tackles forciert, die meisten in dieser Zeitspanne. 71,4 Prozent seiner Rushing-Yards kommen zudem nach dem ersten Gegnerkontakt – ebenfalls ein Spitzenwert.

Auch wenn Jacobs nie als großartiger Pass-Catcher oder Blocker in die Geschichte eingehen wird, ist er in beiden Bereichen doch überdurchschnittlich. Er war der große Gewinner der Raiders-Entscheidung, seine Fifth-Year-Option vor der Spielzeit nicht zu ziehen. Jacobs ist in einer exzellenten Verhandlungsposition und wird sich wohl dennoch 2023 erneut „beweisen“ müssen – so ist schlicht die Lage für Runningbacks in der Free Agency seit einigen Jahren.

Saquon Barkley, Runningback, New York Giants


Prognostizierter Vertrag:
Keine Prognose (RB-Position, unvorhersehbar)

Wenn Barkley gesund ist, ist er ohne jede Frage ein Unterschiedsspieler – sowohl am Boden als auch als Receiver aus dem Backfield heraus. Barkley war für knapp 30 Prozent der offensiven Yards der Giants 2022 verantwortlich. Teilweise sei es so aus, als breche Barkley unter der enormen Last an Snaps und Targets zusammen, doch das bestätigt nur einmal mehr, wie viel er dem Team in der vergangenen Spielzeit geholfen hat.

Barkley wird im Sommer 26 und wird damit noch mindestens ein, zwei gute Jahre vor sich haben. Mit 28 fangen die meisten NFL-RBs in den letzten Jahren an, merklich nachzulassen. Wie Jacobs über ihm hat aber auch Barkley das Problem, dass er ein Runningback ist und die Teams in den letzten Jahren weniger und weniger Ressourcen in diese Position stecken, wo sie doch so einfach zu draften ist. Und ein Rookie verdient nun mal deutlich weniger als ein Saquon Barkley …

Daniel Jones, Quarterback, New York Giants


Prognostizierter Vertrag:
5 Jahre, 40 Mio./Jahr (137,5 Mio. garantiert, 200 Mio. insgesamt)

Das neue Giants-Regime zog im Vorjahr die Fifth-Year-Option bei Jones nicht und das könnte das Beste sein, was Jones in seiner Karriere passiert ist. Im brillanten Scheme des erst kürzlich als „Coach of the Year“ ausgezeichneten Brain Daboll konnte Jones als Dualthreat-Quarterback glänzen und führte die Giants völlig überraschend in die Playoffs. Die G-Men haben 2023 wie immer nur einen Franchise-Tag – es wird interessant zu sehen sein, wer diesen bekommt.

Das wird wohl ganz darauf ankommen, ob die Giants Jones mit einem langfristigen Vertrag ausstatten. Die Gerüchte rund um den Big Apple besagen, dass die Franchise wohl von Jones überzeugt ist. Ob man nur diese Meinung teilt oder nicht, ein massiver Vertrag könnte Jones winken – was den Tag für Barkley freimacht. Die Giants werden eines der spannendsten Teams in der ersten Tagen der Free Agency sein.

Haben die Liste knapp verpasst:


Mike McGlinchey, OT, San Francisco 49ers
Dalton Schutz, TE, Dallas Cowboys
Jimmy Garoppolo, QB, San Francisco 49ers
Isaac Semualo, OG, Philadelphia Eagles
Ben Powers, OG, Baltimore Ravens
Jacoby Brissett, QB, Cleveland Browns

 

Nächste Woche geht es dann weiter mit den besten Free Agents auf der andere Seite des Feldes - der Defense.


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