Seit 2021 schnürt Rashod Bateman die Footballstiefel für die Baltimore Ravens. Immer wieder wurde der Erstrundenpick seitdem von Verletzungen zurückgeworfen. Offensive Coordinator Todd Monken attestiert dem 24-Jährigen aber eine “enorme Entwicklung“ und sieht auf den Wide Receiver eine größere Rolle zukommen.
General Manager Eric DeCosta überraschte nicht nur weite Teile der NFL-Fans und -Experten Ende April, als er Rashod Bateman mit einer Vertragsverlängerung ausstattete, auch der Wide Receiver war offensichtlich von der Offerte über 15,25 Millionen US-Dollar für zwei Jahre überrascht. "Ich habe es definitiv nicht kommen sehen, aber es bedeutet definitiv viel“, sagte Bateman im Interview mit Glenn Clark Radio kurz nach der Bekanntgabe seiner Unterschrift. “Für mich ist es so etwas wie ein Neuanfang. Ich bin auf jeden Fall aufgeregt und freue mich darauf. Ich muss viel beweisen“, so Bateman weiter.
Das sieht offenbar auch Offensive Coordinator Monken so. Im Rahmen der OTAs sprach der 58-Jährige über Bateman und lobte die Entwicklung seines Passempfängers in der zweiten Saisonhälfte 2023. Diese Bewertung war offensichtlich mit entscheidend dafür, dass Baltimore Bateman mit einem neuen Vertrag versah. Monken erwartet ein “großartiges Jahr“ von Bateman und prognostizierte, dass Bateman in der kommenden Saison “viel mehr Bälle“ bekommen werde.
“Möchte beweisen, dass ich ein Star sein kann“
Das täte der Statistik des Spielers auch gut. Denn seine Zahlen sind nach drei Jahren NFL mehr als ausbaufähig. Insbesondere in seiner Rookie-Spielzeit sowie in seinem zweiten Jahr im US-Bundesstaat Maryland hat Bateman aufgrund von Verletzungen rund die Hälfte der möglichen Spiele verpasst. Lediglich in der abgelaufenen Saison stand er in immerhin 16 Partien zur Verfügung und gehörte zwölfmal zum Starter-Personal. Viel zu wenig für einen Erstrundenpick, weswegen die Vermutung auch nahelag, dass die Ravens ohne einen neuen Vertrag ins letzte Jahr seines Rookie-Vertrags gehen würden. Schließlich waren auch die rein statistischen Leistungsnachweise überschaubar. So fing Bateman in drei Jahren lediglich 93 Pässe für 1167 Yards und vier Touchdowns.
“Ich möchte mir selbst beweisen, dass ich tatsächlich ein Star sein kann“, sagte Bateman. "Sei jemand, auf den sich das Team verlassen kann. Das war ich schon, aber in meiner Karriere gab es einige Rückschläge, einige Höhen und Tiefen, aber im Moment bin ich in einer guten Lage. Ich fühle mich gut, ich bin gesund, aufgeregt, habe alle meine Chips im Korb. Es dürfte also ein gutes Jahr werden“, hofft Bateman für sich selbst und sprach über die Verbindung zu Star-Quarterback Lamar Jackson: “Lamar vertraut mir. Ich habe mit Lamar trainiert, ich habe mit Lamar gearbeitet. Aber letztes Jahr hatten wir diese Verbindung nicht. Und das lag an mir, meiner Verletzung, ich konnte in der Offseaosn nicht mit ihm trainieren. Ich habe das gesamte Trainingslager verpasst. Für einen Quarterback ist es hart. Es ist eine Gefühlssache – man muss seine Empfänger spüren“, so Bateman.
Stark besetzte Offense erleichtert das Vorhaben
Die Voraussetzungen sind in diesem Jahr schonmal anders. Bateman steht auf dem Platz und kann eine Chemie mit Jackson entwickeln. Seine Coaches sehen das mit Wohlwollen und auch DeCosta bekannte bereits, dass er “sehr aufgeregt“ sei, “Bateman in diesem Jahr auf dem Feld zu sehen“. Schaut man in den Roster der Ravens stehen die Zeichen auch gut für den noch immer jungen Wideout. Die meiste Aufmerksamkeit der gegnerischen Defense zieht neben Jackson als Runner im Passspiel ohnehin Tight End Mark Andrews auf sich. Hinter Zay Flowers, der in sein zweites NFL-Jahr geht, kann Bateman seine Stärken als erst dritte Option im Passspiel optimal einbringen. Dass die Ravens in Derrick Henry zudem einen dominanten Runningback von den Tennessee Titans verpflichtet haben, dürfte für weitere Räume für die Wide Receiver zwischen den Linien sorgen.
Man darf also gespannt sein, ob Bateman in Jahr vier seiner Profikarriere der Durchbruch zu einem respektablen NFL-Receiver gelingt.