Im letzten Jahr kamen die Frauen und Herren mit Gold und Bronze von der Flag Europameisterschaft aus Irland im Koffer zurück. Ein großer Erfolg, den so kaum jemand erwartet hätte. Doch damit sind natürlich auch die Erwartungen für die nächste Woche startende Flag Football Weltmeisterschaft 2024 in Finnland automatisch gestiegen.
Die Teams fliegen am 24. August 2024 von Frankfurt am Main nach Lahti und nutzen dort zwei Tage, um sich zu akklimatisieren und zur letzten, intensiven Vorbereitung. Vom 27. bis 30. August 2024 wird dann die World Championship mit 55 Teams aus 32 Ländern in den Pajulahti Olympic and Paralympic Training Center’s Fields ausgetragen. Am 31. August 2024 erfolgt für den deutschen Tross die Rückreise nach Frankfurt, gerne wieder mit Medaillen im Gepäck.
Leicht wird es nicht, dafür sorgt auch schon das Teilnehmerfeld: In der Frauen- und Herrenkategorie zählen USA, Mexiko, Panama, Deutschland, Österreich, Italien, Israel, Frankreich und Kanada zu den Favoriten. Bei den Männern wird insbesondere den USA und bei den Frauen USA und Mexiko die Favoritenrolle zugeschrieben.
Chancen und Ambitionen
Die Chancen der deutschen Teams stehen gut, trotz der Herausforderungen. Die Frauen müssen sich in Gruppe C gegen Brasilien, Finnland, Japan und Polen beweisen. Jona Winkel, Head Coach der Frauen, zeigt sich zuversichtlich: „Wir gehen mit Selbstbewusstsein in dieses Turnier, auch wenn wir in diesem Jahr gleich mehrere verletzungsbedingte Ausfälle von Leistungsträgerinnen wie Mona Stevens und Ellen Riess erlitten haben, trauen wir dem Team voll und ganz zu, die Weltmeisterschaft aufzumischen und oben mitzuspielen. In der einzigen Gruppe zu sein, in der mit Brasilien und Japan gleich zwei Top-6-Nationen der letzten Weltmeisterschaft sind, ist eine sehr reizvolle Herausforderung, der wir uns mit voller Motivation und Ambition stellen werden. Nach der Bronzemedaille bei der Europameisterschaft im vergangenen Jahr ist es unser klares Ziel uns auch weltweit in der unter den Top-Nationen zu etablieren und die Qualifikation für die World Games 2025 zu erreichen. The sky is the limit!“
Die Herren spielen mit Georgien, Großbritannien und Schweden in Gruppe C und Florian Berrenberg, Head Coach der Herren, ist ebenfalls optimistisch: „Unsere Vorbereitung verlief gut. Wir haben auf nur einer Position einen verletzungsbedingten Ausfall. Aber die anderen europäischen Mannschaften haben nachgelegt. Trotz der starken Konkurrenz aus Europa und den USA bleibt die Motivation hoch: Wir wollen uns mit den Besten messen und werden reichlich Gelegenheit dazu haben.“
Neues IFAF-Ranking
Ein neues Ranking-System der International Federation of American Football (IFAF) basiert auf einer festen Grundlage und wird regelmäßig aktualisiert. „Ich finde es sehr gut, dass es seitens der IFAF ein Ranking gibt, das endlich auf einer festen Basis erstellt und aktualisiert wird. Ob die Berechnung der Weltrangliste die richtige ist, wird sich mit den Jahren zeigen“, so Torsten Grom, Director National Flag Football Teams Germany. Das komplexe Ranking berücksichtigt frühere Turnierergebnisse und aktuelle Wettkämpfe, um eine genaue Platzierung der Nationen zu ermitteln. Nach diesem Ranking liegt die deutsche Herren Nationalmannschaft als amtierender Europameister auf Platz drei nach den USA und Mexico. Die Frauen werden als Dritte der Europameisterschaft auf Platz acht gelistet, hier stellen die USA, Mexico und Japan die Top 3 Teams.
Neue Play-by-Play-Statistiksoftware
Bei diesem Event wird der American Football-Verband von Finnland (SAJL) alle fast 200 Spiele mit einer speziell entwickelten Play-by-Play-Statistiksoftware dokumentieren.
Die neue Software bietet umfassende Funktionen zur Erfassung von Spielzügen und Spielerstatistiken, was sowohl Trainern als auch Fans detailliertere Einblicke ermöglicht. Appis Ltd.-Entwickler Erno Kulmala berichtet, dass die Software beim finnischen Meisterschaftsturnier bereits erfolgreich getestet wurde und optimal für die Weltmeisterschaft vorbereitet ist.
Qualitativ hochwertige Statistiken werden entscheidend für die Weiterentwicklung der olympischen Sportart Flag Football sein und die Leistung von Teams, die um einen Platz bei den Olympischen Spielen kämpfen, besser bewerten.
„Als ich 2001 mit Flag Football begonnen habe, hätte ich nie gedacht, dass sich dies alles so entwickelt und das wir als Sportart 2028 bei den olympischen Spielen dabei sind. In den letzten Jahren haben wir rasante Fortschritte gemacht, auf die wir sehr stolz sein können. Dennoch sind wir erst am Anfang und haben noch viel Arbeit und einen langen Weg vor uns, um uns als Sportart leistungsorientiert aufzustellen. Ich freue mich sehr auf diese WM 2024, es wird eine Veranstaltung, die es in der Größe mit so vielen Teilnehmern bislang noch nicht gegeben hat. Wenn wir das, was wir in den letzten Jahren gezeigt haben und in den Lehrgängen in 2024 weiterentwickelt haben, auch auf den Platz bringen können, werden wir einen Platz bei den Top Teams belegen“, so ein zuversichtlich klingender Torsten Grom.
Die Spiele werden im Livestream gezeigt.
Quelle: PM AFVD