Die Krefeld Ravens haben auch das dritte Saisonspiel klar gewonnen. Im Heimspiel gegen die Troisdorf Jets hatten sie dabei aber vor der Pause einige Mühe, siegten am Ende aber gleichermaßen hoch wie verdient mit 46:14 (25:14). Die am Ende entscheidende Situation, die den Gästen das Genick brach, war dabei vermutlich ein Touchdown von Lior Volkov Sekunden vor der Pause als Folge eines Fumbles der Jets kurz vor der eigenen Endzone. So wurde es in der zweiten Halbzeit zu einer klaren Sache. Für die Ravens war es außerdem die Rückkehr des „verlorenen Sohns“ Isaiah Ward, der kurz vor der Begegnung wieder unterschrieben hatte und wie schon bei seinem ersten Ravens-Auftritt im Test vor gut einem Jahr wieder gegen die Troisdorf Jets sein Debüt im Ravens-Trikot gab.
Doch der Reihe nach: Die Ravens gewannen den Cointoss und lehnten das Angriffsrecht wie traditionell üblich ab. Das zahlte sich aus, denn sie erzwangen ein Three-and-out der Jets. Der Punt ging an die 40 der Ravens, die damit eine ideale Feldposition hatten und gleich mit einem starken Lauf über acht Yards von Akiva Wedge eröffneten. Es folgte eine Play-Action und ein kurzer Swing-Pass auf die linke Seite auf Julien „Juju“ Minuth. Der fing den Ball sicher und gab über die linke Seite Gas. Der Safety stand etwas zu hoch und so gelang es dem Ravens-Tightend, diesen auszubeschleunigen und er ging zur frühen 6:0-Führung in die Endzone. Allerdings ging der Extrapunkt schief. Die Jets leisteten sich das nächste Three-and-out und wieder waren die Ravens in guter Feldposition an der Mittellinie am Ball. Sie täuschten einen Jetsweep über Jakob Bojko, der als Hitman Offense sein bisher bestes Spiel für die Ravens zeigte, an und das zog die gesamte Defense nach vorn, während im Rücken David Crawford für die tiefe Route ging. Bojko, der in der Jugend Quarterback war, warf den Pass auf seinen Receiver-Kollegen und der ging nach wenigen Minuten zum zweiten Touchdown. (PAT Storm gut). Das frühe 13:0 aber gab keine Sicherheit, sondern sorgte im Gegenteil für Schlendrian. Zwar gelang den Jets erneut kein First Down, doch auch die Ravens zeigten jetzt ein Three-and-out. Und plötzlich waren die Gäste da. Auf einen ersten First Down nach zehn Minuten über René Monjeamb folgte ein guter Drive, der ein First Down an der Ravens-12 brachte. Troisdorf spielte mit stark überladener Mitte und voller Power und lief zweimal den Ball. Das stoppten die Ravens, aber dann folgte der Pass nach angetäuschter Ballübergabe. Pierre Ibanda, der Tightend, hielt ihn sicher fest und so stand es plötzlich 13:7 (PAT Stefan Herkenrath gut). Die Ravens wirkten jetzt verunsichert, leisteten sich das nächste Three-and-out und beim Punt folgte der erste wirklich schwere Fehler der Partie. Der Snap war viel zu hoch, ging über Punter Jimmy Sallami hinweg und kam erst zwei Yards vor der Endzone zum liegen. Diese Situation nutzen die Gäste zum nächsten Touchdown und die Führung mit 13:14 durch Kenyatta Kendrick (PAT Herkenrath). Die ungewohnte Situation aber steckten die Ravens gut weg. Der Return des Kickoffs durch J’Mari Davis ging zwar über 99 Yards in die Endzone, doch ein Holding negierte das Play und die Ravens mussten in der eigenen Hälfte starten. Es folgte ein Three-and-out und ein guter Punt, doch die Defense leistete sich eine Pass-Interference und damit standen die Jets erneut in der Ravens-Hälfte. Das Spiel drohte jetzt zu kippen, als Dennis Bluhm einen langen Pass ungefähr an der Ravens-30 fing. Doch er ließ den Ball fallen und Tinashe „Nash“ Gonese sicherte den Ball für seine Farben. Es folgte ein starker Pass auf Jonelle Tolbert für 30 Yards und ein weiterer Starker Ball mit überragendem Catch von Crawford an der 4 Yard-Linie. Die Ravens übergaben den Ball an Akiva Wedge, der wurde eigentlich für Raumverlust getackelt, blieb aber auf allen Vieren auf den Beinen und kam zur erneuten Führung in die Endzone. Die Ravens leisteten sich einen Kick out of Bounds und damit die Strafe, aber Troisdorf gelang es nicht, einen ersten Versuch zu erzielen. Das gleiche Schicksal ereilte die Ravens kurz darauf und sie mussten Sekunden vor der Pause punten. Doch es folgte die bereits angesprochene Situation: Quarterback Marc Schorn verlor kurz vor der eigenen Endzone den Ball und die Ravens sicherten sich diesen an der gegnerischen 17 durch Ramon Franco. Quarterback Lucas Wevelsiep bediente auf der linken Seite der Endzone Runningback Lior Volkov mit einem Pass und der fing sicher zum 25:14 und damit der Vorentscheidung. Die Ravens gingen für zwei Punkte, um den verpassten Extrapunkt auszugleichen, doch das misslang. So stand der Halbzeitstand.
Nach dem Seitenwechsel bekamen die Ravens den Ball und zunächst einen starken Return von Wedge an die 42 der Jets. Zunächst lief nicht viel zusammen und die Ravens standen bei 4. Versuch und 3 an der 35 unter Druck. Sie spielten aber aus und wählten nicht den kurzen Lauf oder Pass, sondern Wevelsiep spielte den langen Ball auf die linke Seite, wo Crawford gegen zwei Verteidiger einen überragenden Catch hinlegte und den Ball sicherte und sich sogar noch über die Goalline wuchtete, so dass er den 32:14-Zwischenstand (PAT Storm) sicherte. Die Ravens verhinderten erneut ein First Down der Jets und bekamen ihrerseits einen langen Lauf von Wedge, der über 70 Yards in die Endzone ging, doch wieder verhinderte eine Flagge das Big-Play. Ein Holding negierte den Spielzug. Die Ravens wollten gleich nachlegen, doch beim Versuch des Jet-Sweep misslang die Ballübergabe an Davis, der Ball fiel herunter und so erfolgte der Turnover. Die Defense aber half ihren Teamkameraden: Erst holte Can Ari den Sack, dann misslang der Snap der Gäste und ausgerechnet Ward war es, der in seinem Comeback für die Ravens den Ball sicherte. Hinzu kam eine Flagge für einen late hit und so standen die Ravens an der gegnerischen 34. Sie spielten gleich den tiefen Pass auf Tolbert, der den Ball zum vermeintlich nächsten Touchdown fing, doch eine weitere Flagge weit ab des Geschehens für offensive Passbehinderung negierte auch diesen Erfolg. So folgte statt der nächsten sechs Punkte der Punt und die Jets zeigten ihr stärkstes Play der Partie. Maximilian Langhausen fing einen kurzen Pass und hatte, da es gegen einen Cornerblitz gespielt war, richtig Platz. Das nutzte er zu einem langen Lauf und er wurde erst an der Ravens-17 gestoppt. Wieder ging es also darum, in der Redzone zu halten und das gelang spektakulär, denn beim erneuten Versuch des Passes auf den Tightend hatte „Nash“ aufgepasst, saugte den Ball herunter und brachte ihn bis zur 32, wo allerdings zunächst wenig gelang. Die Jets aber waren jetzt unter Druck und mussten einen vierten Versuch ausspielen. Die Defense hielt und holte den Turnover on Downs. Davis holte mit einem kurzen Pass das erste First Down. Dann war es eine Strafe der Gäste, die einen automatischen ersten Versuch brachte. Zwei unvollständige Pässe in der Red-Zone brachten den 3. und 10 an der 20, doch Wevelsiep wählte den hohen Pass durch die Mitte auf Bojko und der fing sicher zum nächsten Touchdown. Es war die Entscheidung in der Begegnung, die nun noch zwei Highlights aus Ravens-Sicht parat hatte. Nach einem starken Catch von Bluhm für die Jets wollten die noch einmal etwas zeigen. Doch Max Emmerich sicherte sich eine Interception und trug den Ball bis an die Vier-Yard-Linie zurück. Den Rest besorgte Wedge zum Schlusspunkt und dem Endstand von 46:14.
Die Ravens holten sich damit die Tabellenführung von den Cologne Crocodiles, die zuvor ein Spiel mehr absolviert hatten, zurück. Für die Ravens geht es weiter mit einem Heimspiel am Samstag, 18. Mai, um 15 Uhr gegen die Assindia Cardinals aus Essen.
Quelle: PM Krefeld Ravens