Mikey Alfieri und die Unicorns peilen den nächsten Titel an - Foto: Manfred Löffler

Der German Bowl XLIII verspricht ein Offensivfeuerwerk zu werden, wenn sich die Schwäbisch Hall Unicorns und die Potsdam Royals am Samstag um 18 Uhr (live bei Sport1+) in Frankfurt gegenüberstehen. TOUCHDOWN24 wirft einen Blick auf das GFL-Finale.

Die Ausgangslage der Teams

Es ist das Duell der Superlative in der GFL. Sowohl die Unicorns als auch die Royals haben in dieser Saison kein einziges Spiel verloren. Mit zehn Siegen aus zehn Spielen schlossen sie jeweils die reguläre Spielzeit ab. Im Viertelfinale ließ Potsdam den Straubing Spiders beim 66:25 keine Chance. Schwäbisch Hall hatte da schon etwas mehr Probleme beim 35:21 gegen die Berlin Adler. Die Unicorns kämpfen seit Wochen mit personellen Problemen. Den großen Einbruch gab es aber noch nicht. Im Halbfinale gaben sich beide Teams keine Blöße. Die Royals zerstörten die Cologne Crocodiles mit 49:21 und führten dabei zur Halbzeit schon mit 28:0. Die Unicorns gewannen klar mit 33:8 gegen die Allgäu Comets und kassierten die 8 Punkte erst im letzten Viertel.

So treffen die beiden besten Offenses der GFL am Samstag also aufeinander. Potsdam legte im Schnitt 52,4 Punkte pro Spiel auf, Schwäbisch Hall kommt auf 42,1 Punkte. Dazu brachten die Brandenburger durchschnittlich über 100 Yards Raumgewinn mehr auf den Gridiron als die zweitplatzierten Unicorns. Vor allem das Passspiel war dabei die Trumpfkarte der Royals, die auch hier mit 311,3 Yards pro Spiel die GFL anführen und in der Rushing-Statistik auf Platz zwei im Ligavergleich liegen.

Doch die Stärke der Unicorns liegt vor allem in der Defense. Nur 252,2 zugelassene Yards pro Spiel sind der Spitzenwert in der GFL. Potsdam liegt hier mit 375,2 Yards im unteren Drittel. Dabei präsentiert sich der Südmeister ausgeglichen und stellt sowohl in der Passing-Defense, als auch in der Rushing-Defense eine Top-Zwei-Einheit. Potsdam war defensiv besonders anfällig für den Lauf. 153,9 zugelassene Rushing-Yards pro Spiel sind drittschlechtester Wert in der GFL.

Beide Teams haben ihre Stärken zudem in den „Trenches”. Die Royals produzierten 29 Sacks in 12 Spielen (Platz 2 in der GFL) und ließen nur 6 Sacks zu (Platz 2). Die Unicorns brachten gegnerische Quarterbacks 26-Mal zu Fall (Platz 3) und ließen nur 4 Sacks zu (Platz 1).

Guys to Watch

Angesichts der zahlreichen Verletzungen stechen einzelne Spieler der Unicorns im Ligavergleich nicht sonderlich heraus. Quarterback Reilly Hennessey gehört aber zu den effizientesten Ballverteilern der GFL, wenn er fit ist. Gut für Schwäbisch Hall, dass Backup James Slack ähnlich stark performte. Beide profitieren von der starken Offensive Line der Unicorns. Mickey Alfieri ist der Go-to-Guy im Laufspiel, während Tyler Rutenbeck und Ex-NFL-Spieler Moritz Böhringer gefährliche und erfahrene Waffen im Receiving Corps sind. In der Defense zeigt sich ein ähnliches Bild. Kein Unicorns-Verteidiger rangiert statistisch gesehen in den oberen Regionen - mit Ausnahme von Simon Butsch, der vier Fumbles erzwang und die GFL damit anführt. Simon Kress und Hagen Krauss erkämpften sich jeweils 5 Sacks und führen die teaminterne Statistik damit an.

Hinter Royals-Quarterback Chris Helbig steht noch ein großes Fragezeichen. Der US-Amerikaner hatte sich im Halbfinale verletzt und ist entsprechend fraglich für den German Bowl. Robbie Patterson IV sprang gegen Allgäu ein und warf nicht nur stark, sondern erlief auch noch 2 Touchdowns und war mit 147 Rushing-Yards bester Läufer seines Teams - und das, obwohl die Potsdamer mit Kaari Parjarinen den statistisch zweitbesten Rusher der gesamten GFL in ihren Reihen haben. Das Receiving-Corps verfügt darüber hinaus gleich über zwei herausragende Spieler. Jared Wolfe fing 96 Pässe für 1.459 Yards und 15 Touchdowns. Brandon Polk hält mit 72 gefangenen Pässen für 1.344 Yards und 15 Touchdowns dagegen. Auf der anderen Seite des Balls gibt Maciej Jaroszewski mit 11 Sacks und 20 Tackles for Loss den Ton an. Cody Cranston, Jonas Gacek und Divine Buckhram sind Big-Play-Maschinen in der Secondary, verteidigten zusammen 41 Pässe und fingen 10 Interceptions.

Prognose

Fans von offensivem Football dürften am Samstag voll auf ihre Kosten kommen. Alles andere als ein Shootout im German Bowl wäre eine Überraschung. Entsprechend darf sich kein Team eine offensive Schwächephase erlauben. Hier könnte das gute Scouting und das größtenteils fehlerfreie Spiel des erfahrenen Südvertreters das Zünglein an der Waage sein. TOUCHDOWN24 prognostiziert einen Sieg der Schwäbisch Hall Unicorns.


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