Aus acht mach vier. Das Playoff-Viertelfinale der German League of Football hatte gleich zwei Überraschungen bereit. Während sich die Schwäbisch Hall Unicorns gegen Berlin Adler und die Potsdam Royals gegen die Straubing Spiders durchsetzten, ist die Saison für die Munich Cowboys und New Yorker Lions bereits beendet. Die Nutznießer: Die Cologne Crocodiles und Allgäu Comets.
Da nutzte es den New Yorker Lions aus Braunschweig auch nichts, dass sie Hoffnungsträger Casey Therriault überraschend als Wide Receiver auf das Spielfeld brachten. Der noch immer am Wurfarm verletzte US-Amerikaner in Diensten des Deutschen Rekordmeisters wurde gegen die Allgäu Comets einmal mehr von Hendrik Scharnbacher vertreten und fing dann Zuspiele seines Backups anstatt selbst Pässe zu werfen. Erst im späteren Spielverlauf, als sich anbahnte, dass die Braunschweiger nicht wie erwartet ihr Heimspiel gewinnen würden, übernahm Therriault als Spielmacher.
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Den entscheidenden Touchdown erzielten aber die Kemptener. Quarterback Kenyatte Allen fand seinen Passempfänger Tomiwa Oyewo 45 Sekunden vor dem Ende des Spiels in der Endzone, nach erfolgreichem PAT stand das Ergebnis von 14:10 für die Gäste aus Bayern fest. Für Braunschweig endete so zum zweiten Mal in Folge eine Saison in den Viertelfinals der Playoffs, die Comets erreichten hingegen zum zweiten Mal in ihrer Vereinsgeschichte das Halbfinale der German Football League (nach 2015).
Crocodiles erstmals seit Meistersaison wieder im Halbfinale
Dort sind auch die Cologne Crocodiles vertreten, die das Playoff-Heimcomeback der Munich Cowboys – erstes Playoff-Heimspiel nach 21 Jahren – über weite Strecken dominierten. Gleich mit einem Kickoff-Return-Touchdown von Aaron Jackson legten die Crocodiles los und gaben die frühe Führung im gesammten Spielverlauf nicht mehr ab. Zwar gelang es den Cowboys Wide Receiver Jarvis McClam weitestgehend aus dem Spiel zu nehmen, doch Jackson war mit Catches über 124 Yards und zwei Touchdowns nicht zu stoppen.
Als die Kölner eingangs des Schlussviertels durch ein Fieldgoal auf 31:13 erhöhten, schien das Spiel entschieden. Eine Aufholjagd der Gastgeber machte es aber noch einmal spannend, so dass am Ende ein 34:31-Auswärtserfolg in den Büchern stand. Die Münchner verabschieden sich damit in eine schwere Offseason, in der sie sich gegen die neue Konkurrenz der Munich Ravens aus der European League of Football im Kampf um Spieler behaupten müssen und somit vor einer sportlich womöglich turbulenten Zukunft stehen. Die Crocodiles sind indes erstmals seit ihrer Meistersaison 2000 wieder im Halbfinale.
Es geht um den Einzug in den German Bowl am 8. Oktober
Dort kommt es im Nordduell bei den Potsdam Royals zum zweiten Aufeinandertreffen dieser Saison. Zur Mitte der regulären Spielzeit hatten die Potsdamer das erste Duell mit 50:34 für sich entschieden. Die Comets reisen derweil zu den Schwäbisch Hall Unicorns, wo es zum dritten Duell beider Teams in dieser Saison kommt. Zwar gewannen die Unicorns die bisherigen Partien, doch gegen keine Mannschaft tat sich Schwäbisch Hall in diesem Jahr so schwer, wie gegen die Comets. Auch historisch sind die Bayern ein unangenehmer Gegner für die Unicorns – so kassierten die Haller ihre letzte Niederlage außerhalb des German Bowls 2015 ausgerechnet gegen das Allgäu.
Die Tickets für den German Bowl am 8. Oktober im Deutsche Bank Park von Frankfurt am Main werden am Wochenende des 24. und 25. September vergeben. Fest steht bereits, Nord- und Südstaffeln werden beide im Finale vertreten sein.