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Das Chaos bei den Cologne Crocodiles ist perfekt. Nach dem Rücktritt des gesamten Coaching Staffs drohen nun die Spieler den Verein zu verlassen.
 
 
  • Spieler fordern “Runden Tisch“
  • Trainer und Spieler schon von anderen Vereinen angesprochen
  • Wie soll eine Lösung aussehen?
 
Der Vorstand hat die Pistole auf der Brust. Eine von etwa 70 Spielern getragene Petition, bei der es sich nach neusten Informationen des Vereins um eine WhatsApp-Gruppe handeln soll, die dem German Football Network vorliegt, fordert, dass sich alle Beteiligten zusammensetzen und nach einer anderen Lösung als der Trennung suchen. Andernfalls würden sich etliche Spieler vorbehalten, den Verein zu verlassen.
 
Nach Informationen von TOUCHDOWN24 haben bereits etliche Trainer und Spieler der Crocodiles Angebote anderer Vereine erhalten. Die Zeit drängt also, will der Vorstand um den aus der NFL-Berichterstattung bekannten 1. Vorsitzenden Jan Stecker das Team für die im Mai startende Saison in der German Football League zusammenhalten. Am Wochenende des 20./21. Mais sollen die Crocodiles ihre Spielzeit mit einem Interconference Game bei den Straubing Spiders beginnen. Sollten noch etliche Spieler abspringen, dann droht dem Halbfinalisten aus der abgelaufenen Saison eine Season im Zeichen des Abstiegskampfes, sofern man denn überhaupt noch ausreichend Spieler auf den Platz bekommt.
 

Budget ist, wie es nunmal ist

 
Doch die Lage ist verzwickt. Durch ihren öffentlich verkündeten Rückzug sind die Fronten klar abgesteckt. Bei der von den Spielern geforderten Einigung, indem sich alle Beteiligten an einen Tisch setzen sollen, würde entweder das Trainerteam oder der Vorstand an Macht verlieren. Der Öffentlichkeit wurde von Seiten der Trainer erklärt, dass ein unzureichendes Budget den Ausschlag für den geschlossenen Rückzug gegeben habe, zudem habe die Gesprächsatmosphäre "nicht darauf schließen“ lassen, “dass man an einer weiteren Zusammenarbeit interessiert“ sei. Der Vorstand sprach seinerseits von einem “ordentlichen und finanziell soliden Budget“ und stellte Head Coach David Odenthal als denjenigen dar, der damit nicht zufriedenzustellen war.
 
Wie auch immer das zur Verfügung stehende Budget interpretiert wird, es ist so hoch, wie es nunmal ist. An der Ausgangslage wird sich binnen weniger Tage auch an einem "Runden Tisch" nichts ändern. Im Gegenteil: Vorhandene Sponsoren könnten aufgrund der aktuellen Lage, in der ein Spielbetrieb für 2023 nicht einmal gesichert scheint, eher kalte Füße bekommen. Wie soll eine Lösung an einem “Runden Tisch“ dann also aussehen? Hat der Vorstand Budget zurückgehalten und kann plötzlich noch signifikant mehr aus der Tasche zaubern? Sind die Trainer plötzlich doch mit dem vorhandenen Budget zufrieden? Sollte die Atmosphöre nach dem geschlossenen Rücktritt nun auf wundersame Art und Weise besser werden, nachdem die Trainer wissen, was ein geschlossener Rückzug zu dieser Phase der Offseason für einen Verein auf einem angespannten Trainermarkt bedeutet?  Aus dieser Situation ist nur schwerlich ein Szenario vorstellbar, aus dem sämtliche Beteiligten mit Gesichtswahrung wieder herauskommen. Die Crocodiles stehen vor schweren Zeiten.
Über den/die Autor/in
Markus Schulz

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