Buffalo Bills wollen sich für die Playoffs unbedingt den Heimvorteil sichern. Credit: Imago Images / USA Today / Gregory Fisher

Für die NFL Playoffs wurden die ersten Tickets bereits vergeben. Während die Philadelphia Eagles bereits seit einer Woche qualifiziert sind, zogen bereits am vergangenen Donnerstag die San Francisco 49ers nach. In Minnesota, Buffalo, Kansas City und Dallas dürfen sich die Fans in dieser Saison auch über Playoff Football freuen. Ihre Teams sind ebenfalls seit diesem Wochenende durch. 

Damit sind sechs von 14 Plätzen für die NFL Playoffs vergeben. Um die verbliebenen acht Spots ist der Kampf längst entbrannt und wird nun an den letzten drei Spieltagen seinen Höhepunkt finden. Da wird sicher auch einmal der Rechenschieber herausgeholt werden müssen. 

 

Sechs Teams sind in den Playoffs dabei

Als die Philadelphia Eagles am Sonntag das legendäre Soldier Field der Chicago Bears betraten, stand bereits fest, dass die Mannschaft von der Ostküste auch in der Postseason ab dem 14. Januar 2023 dabei sein wird. Ausruhen durfte sich das Team dennoch nicht. Schließlich geht es darum, den First Seed in der NFC zu verteidigen. 

Nach diesem Spieltag haben die Eagles zwei Siege Vorsprung auf die Minnesota Vikings. Das ist wichtig. Denn nur der Erstplatzierte in der Conference erhält in der ersten Woche ein Freilos und besitzt außerdem Heimrecht bis zur letzten Runde der Playoffs.

Wie wichtig dieses Recht ist, bewiesen erst am Samstag wieder die Buffalo Bills eindrucksvoll. Sie besiegten im Schneetreiben die Miami Dolphins aus dem Sunshine State Florida knapp mit 32-29. Mit hoher Wahrscheinlichkeit spielte die Witterung eine gewisse Rolle.  

Die Bills müssen in den letzten Wochen nun ihrerseits den First Seed in der AFC verteidigen. Dicht auf den Fersen sind ihnen dabei die Kansas City Chiefs. Zwar gewannen sie erst in der Overtime gegen die Houston Texans, die mit nur einem einzigen Saisonsieg das schlechteste Team stellen, doch liegen die Chiefs ebenfalls bei 11 Siegen. Aktuell hat Buffalo das Heimrecht und die spielfreie erste Woche in den Playoffs nur gepachtet, weil man den direkten Vergleich gewonnen hat. 

 

Rüsten für die Wild Card Playoffs

In der NFC müssen oder vielmehr dürfen sich hingegen die meisten Teams bereits mit den Wild Card Playoffs zum Start der Postseason beschäftigen. Die Minnesota Vikings sind zwar noch auf Tuchfühlung zu den Eagles, sehen aber derzeit weitaus wackeliger aus als der Super Bowl Champion aus der Saison 2017. Gegen die Indianapolis Colts feierten sie zwar das größte Comeback der NFL-Geschichte, als sie einen 33-Punkte-Rückstand im dritten Quarter noch bis zum regulären Ende egalisierten, um anschließend in der Overtime mit 39-36 zu siegen. Doch derzeit müssen sie vielmehr ihren Spitzenplatz in der NFC North verteidigen. 

Im Gegensatz dazu können die San Francisco 49ers die nächsten Wochen relativ gelassen angehen. Die letzten Spieltage waren stark von wichtigen Ausfällen ihrer Leistungsträger geprägt. Dennoch haben die Niners es mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung geschafft, weiterhin Siege einzufahren. Zuletzt gewannen sie gegen den Rivalen Seattle Seahawks und sicherten sich damit eines der begehrten Playoff-Tickets. Mit drei Siegen Vorsprung ist ihnen der Divisionstitel in der NFC West nun nicht mehr zu nehmen. San Francisco kann nun wieder Kräfte sammeln und zumindest auf die Rückkehr von Wide Receiver Deebo Samuel zu den Playoffs hoffen. 

Als letztes qualifizierten sich die Dallas Cowboys am Wochenende für die Playoffs. Sie verloren gegen die Jacksonville Jaguars und benötigten daher Schützenhilfe der New York Giants. Der Rivale gewann sein Spiel gegen die Washington Commanders im Sunday Night Football Game, verschaffte sich damit selbst eine bessere Ausgangsposition und eskortierte die Cowboys in die Playoffs. 

Dallas muss allerdings für die Wild Card Playoffs rüsten und dort auch sehr wahrscheinlich auswärts ran. Philly müsste schon alle drei verbleibenden Saisonspiele verlieren und die Texaner alle gewinnen, damit es nochmal einen Wechsel an der Spitze der NFC East gibt. 

 

Wer darf auf die Playoffs hoffen?

Aktuell befinden sich die Cincinnati Bengals nach ihrem Sieg über Tom Brady und die Tampa Buccaneers auf einem Playoff-Platz. In der AFC North führen sie mit einem Sieg vor den Baltimore Ravens, die momentan auf einem der Wild-Card-Plätze liegen. Beide dürfen sich noch mindestens einen Ausrutscher erlauben und trotzdem für die Playoffs planen. Die eigene Division machen die Kontrahenten unter sich aus. 

Anders verhält es sich mit den Tennessee Titans. Ihnen sitzen die Jacksonville Jaguars nach zwei Siegen in Folge im Nacken. Die Titans müssen unbedingt ihre Niederlagenserie von vier Spielen nacheinander brechen, sonst kann es passieren, dass sie ab Mitte Januar nur noch zuschauen dürfen. 

Denn die Titans haben auch das direkte Duell gegen die Los Angeles Chargers in wörtlich letzter Sekunde am Sonntag verloren. Damit haben die Chargers wiederum ihr Schicksal selbst in der Hand. Auch wenn die Chiefs die AFC West gewinnen. Verliert das Team um Quarterback Justin Herbert nicht mehr, kann ihnen die Playoffs keiner nehmen. 

In der NFC haben die New York Giants ein Schlüsselspiel für den Playoffeinzug gewonnen. Gegen Washington halten sie nun sogar bei Punktgleichheit den sogenannten Tie-Breaker. 

Tampa Bay liefert sich in der NFC South mit der Konkurrenz ein Schneckenrennen. Bei einem Record von 6-8 haben sie weiterhin nur einen Sieg mehr als die Rivalen aus Charlotte (Carolina) , New Orleans und Atlanta. Nur wer am Ende die Division gewinnt, kommt in die Playoffs und alles sieht derzeit danach aus, dass es einem Team sogar gelingen könnte, obwohl es mehr Niederlagen als Siege in dieser Saison einfuhr. 

 

In Lauerstellung

Als “In the Hunt” bezeichnet, befinden sich weitere Teams in Lauerstellung um die NFL Playoffs. Neben allen Teams aus der NFC South aufgrund des gerade erwähnten Szenarios, macht sich der Deutsch-Amerikaner Amon-Ra St. Brown mit den Detroit Lions genauso große Hoffnungen, wie die Seattle Seahawks. Im Jahresendspurt müssen sie so viele Siege wie möglich hoffen und auf Patzer der Konkurrenz hoffen. Vakant in der NFC sind die Green Bay Packers. Gewinnen sie am heutigen Abend, könnte Aaron Rodgers noch einmal in den Kampf um die Playoffplätze eingreifen. 

Nur noch rechnerische Chancen hat der Packers-Gegner im Monday Night Football Game. Bei einer Niederlage würde sich der amtierende Super-Bowl Champion jedoch endgültig aus dem Playoff-Rennen verabschieden. Die Los Angeles Rams sind damit kurz davor, denselben Weg zu gehen, den bereits die Houston Texans, Chicago Bears, Denver Broncos und Arizona Cardinals antreten mussten. Sie planen für die Offseason, den NFL Draft oder begeben sich demnächst auf Trainersuche und haben mit dem Ausgang der Saison nichts mehr zu tun. 

In der AFC gibt es für die Indianapolis Colts nur noch theoretische Aussichten auf die Playoffs. Um eines der letzten Tickets kämpfen die Miami Dolphins, die aktuell auf dem letzten Wild-Card-Platz stehen und über eine Hand voll weiterer Teams. 

Eine Vielzahl an Rechenbeispielen könnte hier nun angestrengt werden für die unterschiedlichsten Szenarien. Daher empfiehlt die TOUCHDOWN24-Redaktion die Playoff-Maschine von ESPN. Hier können alle verbleibenden Spiele getippt werden und der Ausgang der Regular Season wird sofort berechnet. 

Es bleibt, wie in jedem Jahr, spannend bis zum Schluss in der NFL. Wer sich die letzten Playoff-Tickets sichert oder welches Team eine spielfreie erste Woche erhält, entscheidet sich in den meisten Fällen erst ganz zum Schluss. 

Über den/die Autor/in
Philipp Forstner
Instagram - https://www.instagram.com/draftnerd/
Philipp Forstner
Autor / Redakteur
Philipp schreibt bei TOUCHDOWN24 u.a. über den College Football