Erfolg ist Programm bei den Vienna Vikings. Zum dritten Mal in Folge stehen die Wiener im Halbfinale um den ELF-Titel. Für die Paris Musketeers ist die Vorschlussrunde hingegen Neuland. Beide Teams treffen zum ersten Mal aufeinander.
Mit zwölf Siegen aus zwölf Spielen sicherten sich die Vikings den First Seed der European League of Football. Da die Mannschaft von Head Coach Chris Calaycay bereits am letzten Spieltag der Regular Season eine Bye Week hatte, hatte sie nun zwei Wochen Zeit, um sich von Blessuren zu erholen und sich auf das Halbfinale vorzubereiten. Im Vorjahr waren die Österreicher gegen die Stuttgart Surge in eben jenem Halbfinale unterlegen – es war bis dato auch die letzte Niederlage, die die Vikings hinnehmen mussten.
Die Musketeers hingegen haben sich zum ersten Mal in ihrer noch jungen Franchise-Geschichte für die Playoffs qualifiziert. Nachdem das Team von Cheftrainer Marc Mattioli in den Wildcards die Munich Ravens in der Vorwoche zuhause mit 40:37 schlug, steht bei der ersten Postseason-Teilnahme sofort das Halbfinale an. Und chancenlos sind die Franzosen nicht. Ihre einzigen beiden Saison-Niederlagen resultieren aus beiden Partien mit Titelverteidiger Rhein Fire.
Wo stehen die Vikings wirklich?
Und zu sicher sollten sich auch die Vikings trotz ihrer bislang perfekten Saison nicht sein. Denn der Spielplan meinte es gut mit dem Champion von 2022. In der eigenen Conference erwiesen sich weder Berlin Thunder noch die Wroclaw Panthers in diesem Jahr als ernsthafte Konkurrenz, standen beide 2023 noch in den Playoffs. Keines der Teams erlangte in dieser Saison einen Winning Record und die übrigen Siege führen die Wiener gegen noch chancenlosere Konkurrenz wie die Prague Lions und Fehervar Enthroners ein. So war wohl der “Battles of Austria“ gegen die Tirol Raiders die größte Bewährungsprobe.
Bei derlei Gegnerschaft gelang es Calaycay auch zu kaschieren, dass Quarterback Ben Holmes immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen hatte. Dabei kann ein gesunder Holmes den Unterschied machen. In nur neun Partien, die der US-Amerikaner auf dem Feld stand, gelangen ihm 34 Touchdowns, was einen Franchise-Rekord darstellt. Seine liebsten Passempfänger auf den Receiver-Positionen heißen Reece Horn und Noah Toure. Pünktlich zum Duell gegen Paris kehren auch die verletzten Jordan Bouah und Kimi Linnainmaa zurück. Auf die Defense ist ohnehin Verlass, auch wenn Top-Verteidiger Jan-Philipp Bombek verletzt ausfällt.
Sorgen die Musketeers für eine Überraschung?
Das ist vor allem gut für Quarterback Zach Edwards, der bereits seine vierte ELF-Saison spielt und die Playoffs nun – nach seiner starken Zeit bei den Barcelona Dragons - mit seinem zweiten Team erreicht hat. Insbesondere sein Zusammenspiel mit Wide Receiver Austin Mitchell ist außergewöhnlich gut. Mitchell hat ligaweit die meisten Touchdowns gefangen und ist auch als Returner eine ständige Gefahr, der man gerne aus dem Weg geht. Insbesondere aber auch weil Edwards ein ausgezeichneter Runner ist, muss die Defense der Vikings stets hellwach sein.
Schlüssel zum Erfolg wird aber eine starke Verteidigung sein, die immerhin die fünftstärkste nach zugelassenen Yards in der ELF ist. Spieler wie Stanley Zergebe und Dauson Dales sind herausragende Akteure. Zergebe ist mit acht Sacks und 10,5 Tackles for Loss eine gefährliche Kraft an der Line of Scrimmage, während Dales eine Tackling-Maschine ist, die die kompakte Verteidigung festigt. Auch die Secondary ist ein entscheidendes Element, mit Spielern wie Chandler Jones und Maceo Beard, die immer eine Gefahr darstellen, wenn es darum geht, die Augen des Quarterbacks zu lesen und eine Interception zu ergattern. Insgesamt 21 Turnover provozierten die Musketeers in der Regular Season.
Vienna Vikings (#1) vs. Paris Musketeers (#4)
Samstag, 15:15 Uhr, Generali Arena, Wien
- Bilanz gegeneinander 0-0
Ergebnisse gegeneinander in dieser Saison
- /