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NCAA - College Football

Woche 12: USC vs. UCLA und alles zu den Playoffs

Jordan Addison zählt zu den besten Wide Receivern im kommenden NFL Draft. Credit: Imago Images / USA Today Network / Rob Gray

Die USC Trojans bestreiten das Stadtderby gegen die UCLA Bruins mit einem Record von 9-1 im Rücken. Die letzten drei Spiele konnte das Team allesamt gewinnen. Gegner und Heimteam im Rose Bowl Stadium UCLA verlor in der Vorwoche gegen die Arizona Wildcats und ist sowohl im Kampf um die College Playoffs als auch um die Conference Championship ins Hintertreffen geraten. Und dennoch sind die Fans so hyped auf das Spiel, wie schon lange nicht mehr. 70.865 Plätze des historischen Stadions werden besetzt sein und mit einer eigenen Student Section von 16.700 UCLA-Studierenden erwartet das Team die größte Anzahl ihrer jungen Anhänger in der Geschichte. 

Das Spiel wird gehörige Auswirkungen auf die Playoffs haben. Seit der Saison 2016 wartet die Pac-12 mittlerweile darauf, wieder einen Teilnehmer in die Top Vier zu schicken und in diesem Jahr hat USC wirklich große Chancen, sollten sie bis zum Saisonende alle Spiele gewinnen. Zum Siegen verdammt sind jedoch auch andere Mannschaften, wie zum Beispiel die Tennessee Volunteers, die sich noch Chancen ausrechnen. Darauf wird die Kolumne in dieser Woche ebenfalls eingehen. 

 

USC vs. UCLA in der Pac-12

An der Pazifikküste geht es ab 2 Uhr nachts unserer Zeit so richtig rund. Dann treffen zwei gerankte Teams aus der Pac-12 Conference aufeinander. 

 

#7 USC Trojans @ #16 UCLA Bruins

Sonntag, 19. November 2022

Kickoff: 2 Uhr

Rose Bowl Stadium in Pasadena, Kalifornien

 

USC hat die besten Karten in der Pac-12 für die Playoffs und doch gehen die Bruins als leichter Favorit in das Rivalry Game am Sonntagmorgen unserer Zeit. Das Rose Bowl Stadium hat neben dem Finale der Fußball-Weltmeisterschaft 1994 bereits einige ganz besondere sportliche Höhepunkte erlebt. Dieses Spiel zwischen zwei großen Rivalen mit langer Historie hat das Potential, ebenfalls ganz speziell zu werden. 

Beide Teams stehen sinnbildlich für die Möglichkeiten, die eine Neugestaltung des Transfer-Portals mit sich brachte. Gleich elf Transfers werden in den Startaufstellungen der Defense und Offense von USC erwartet. Bei UCLA sind es immerhin noch sieben, die ihr Glück zunächst an einer anderen Schule versuchten, ehe es sie an die Westküste zog. 

Trojans Head Coach Lincoln Riley brachte nach seiner Verpflichtung im letzten Winter gleich mehrerer Spieler von seiner alten Universität, den Oklahoma Sooners, mit an die USC. Darunter befindet sich auch Heisman-Anwärter und Quarterback Caleb Williams, der allerdings frühestens 2024 in den NFL Draft gehen wird. Er führt in Kombination mit dem letztjährigen Biletnikoff Award Sieger und ehemaligen Wide Receiver von Pittsburgh, Jordan Addison, eine betont schlagfertige Offense auf das Feld. 

Doch es wird an diesem Tag vor allem auf die Defense ankommen, die sich bisher wenig in den Vordergrund rücken konnte. Dort befindet sich das Team in den meisten Kategorien in der zweiten Hälfte des Tableaus. 

Riley hat bereits mit den Sooners vorgemacht, dass man damit trotzdem die Playoffs erreichen kann. Und Gegner UCLA glänzt schließlich selbst eher durch seine offensive Feuerkraft als durch seine Defense. Das lässt aber zumindest auf eine Punkte-Festival hoffen. 

 

Eine neue Folge ist online! Hier geht es zum Podcast “Die Stars von Morgen” mit echten Scouts, die in ihrem Job Talente für den NFL Draft evaluieren. 

 

 

UCLA kommt mit dem Laufspiel über Zach Charbonnet und wird es dann in der Redzone mit ihrem wichtigsten Scorer im College Football versuchen, regelmäßig die Endzone zu erreichen. Receiver Jake Bobo brachte es seit seinem Wechsel von der Duke bereits auf sechs Touchdowns. Bobo ist kein Speedster, so viel ist klar, dafür aber bemerkenswert zuverlässig in dichtem Verkehr und auch seine Yards after Catch Fähigkeiten, sollte man nicht unterschätzen. Vor allem Cornerback Mekhi Blackmon wird gut daran tun, Pässe bereits vor der Ballankunft zu unterbinden. Denn es ist wirklich fraglich, wie er physisch einem Duell mit Bobo standhalten will, wenn der erst einmal den Ball in seinen Händen hält. 

Genauso werden die Tackling Fähigkeiten der gesamten Trojans-Defense gefragt sein. Charbonnet kann auf vielfältige Art und Weise das Spiel am Boden beeinflussen, weil er genauso mit Speed die Flanken attackieren kann und für harte Yards durch die Mitte laufen kann. Ob er als Allrounder, der auch Pass Protections neben sicheren Receiver Fähigkeiten für die NFL mitbringt, gilt, konnte der Runningback bisher nicht unter Beweis stellen. Dafür waren seine Qualitäten als reiner Runner für Head Coach Chip Kelly einfach zu wichtig. 

Wir werden dafür vor allem sehen, wie athletisch Charbonnet tatsächlich ist. Denn das Linebacker Corps um Shane Lee kommt doch recht kräftig daher. Da sollte er vor allem seinen Speed in die Waagschale legen können. 

Gelingt es USC, ihn und Quarterback Dorian Thompson-Robinson ein ums andere Mal einzudämmen, gehen die Trojans dennoch als Sieger vom Platz. Williams und Addison sind in der Kombo einfach eine Nummer größer. Danach wartet dann aber Notre Dame. Die Eintrittskarte fürs Pac-12 Championship Game hätte man bis dahin allerdings schon sicher. 

 

College Football Playoffs

Anders verhält es sich für die College Playoffs. Da muss USC die nächsten drei Spiele gewinnen. Es gibt im Vorfeld viel Hin und Her und doch lassen sich aus den Entscheidungen des Playoff Komitees in den letzten Jahren einige Grundsätze ableiten, die für eine Teilnahme in den Playoffs sprechen. 

 

Hier zunächst das aktuelle Ranking, ehe es an die Feinheiten geht: 

 

 

Für die Vorjahre lassen sich ein paar Dinge festhalten. Das Komitee folgt der Devise “Einmal ist keinmal". Ein Ausrutscher wird jedem Anwärter für die Playoffs gewährt, wenn die Schule dafür eine Conference Meisterschaft in einer der Power 5, der ACC, Big Ten, Big12, Pac-12 oder SEC holt. Denn auf dem Weg zu seiner Bewerbung sollte das Team wenigstens drei gerankte Gegner aus dem Weg geräumt haben. Außerhalb der Power-5 muss eine Mannschaft schon alles gewinnen. Aus den Group-of-Five gibt es daher in diesem Jahr keinen einzigen realistischen Anwärter. 

Gehen wir es durch. Georgia steht bei 10-0. Zwar dominierten sie bisher jeden Gegner nach Belieben, doch fehlt ein dritter Sieg gegen ein geranktes Team. Eine Niederlage im SEC Championship Game würde dann das Komitee ins Grübeln bringen, wenn es genügend andere Champions gibt, die ansonsten alle drei Kriterien erfüllen. Da wäre sicherlich der Sieger aus Michigan vs. Ohio State zuallererst zu nennen. Nur der Sieger aus dieser Partie kann die Big Ten gewinnen. Ich würde daher so weit gehen, dass sowohl OSU als auch UM an diesem Wochenende verlieren dürften, bei einem anschließenden Durchmarsch hin zum Conference Titel aber in den Playoffs wären. Dasselbe gilt natürlich für Georgia. 

Für die TCU Horned Frogs stehen bereits fünf Siege gegen seinerzeit gerankte Opponents. Die Behauptung, sie müssten nun jedes Spiel gewinnen, teile ich nicht mit vielen in der Öffentlichkeit. Das Komitee hat da in den letzten Jahren einfach gezeigt, wie sehr es am Ende einen großen Conference Titel bewertet und außerdem haben alle anderen Konkurrenten für Platz Vier ebenso mindestens eine Niederlage. Jedoch müsste man sich in Texas bei einem Stolperer eventuell mit der großen USC messen. Ein TV-Markt, den sich der College Football höchstwahrscheinlich nicht durch die Lappen gehen lassen möchte. Und das hat letztendlich zumindest bei einem Münzwurf zwischen zwei Schulen immer wieder den Ausschlag gegeben. So durfte sich Notre Dame bereits über einige Teilnahmen nach sehr engen Entscheidungen freuen.

Hinter TCU stehen eben genannte USC Trojans, die Tennessee Volunteers, LSU und Clemson Tigers. Sie müssen ab sofort ausnahmslos jedes Spiel gewinnen. Denn ansonsten stehen die Alabama Crimson Tide in Lauerstellung. Sie wären definitiv das erste Team mit zwei Niederlagen und ohne Conference Titel, welches das Playoff Komitee in Erwägung ziehen würde. 

Bleiben zu guter Letzt die North Carolina Tar Heels. Quarterback Drake Maye spielt eine Heisman würdige Saison und selbst wenn das Team aktuell nur auf 13 gerankt ist, wird die Mannschaft, sofern sie ab sofort alle Spiele gewinnt, eine Rolle für die Top Vier spielen. UNC ist aber dahingehend im Hintertreffen, dass ihnen die Siege gegen Top 25 Teams fehlen. Gegen NC State und im ACC Championship Game gegen Clemson käme man immerhin noch auf zwei Siege. USC jedoch auf drei, sollten sie alles gewinnen und LSU sogar einen großen Erfolg gegen Georgia holen, wird es nichts mit den Playoffs. Tennessee bringt es bereits auf fünf Siege gegen Top 25 Colleges, würde allerdings nur vor allen anderen One-Loss-Teams liegen, wenn diese nicht die jeweilige Conference Championship gewinnen würden.

Wir sehen, die Vols müssen auf Two-Loss-Champs hoffen, um vorne zu bleiben und haben damit einen schwierigeren Weg als UNC. Die halten, trotz dem Fernbleiben aus den Top Ten ihr Schicksal weitaus mehr in der Hand als der Konkurrent aus der SEC. 

 

Hinweis in eigener Sache: Es gibt häufig weitere Draft Prospects, die für einen angenehmen Lesefluss jedoch nicht in der Kolumne genannt werden. Infos dazu gibt es dazu häufig während des Spiels auf meinem Profil via Twitter @Draft_Nerd und im Podcast “Die Stars von Morgen”. Wenn Du also weitere Hintergründe und Facts zum College Football und NFL Draft erhalten möchtest, folge mir auf Twitter und lausche gern dem kurzweiligen Podcast von Lorenz Leinweber @ScoutingLenz und @Draft_Nerd. Hier geht’s zum Twitter Feed! 


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