Mit dem baldigen Release von EA College Football 25 rückt auch der Fokus auf den NFL-Draft 2025. Dieser findet in Green Bay, Wisconsin, statt. Das Event ist zwar noch fast ein Jahr entfernt, aber somit haben wir auch genug Zeit, um mehr über die potenziellen Prospects zu sprechen. Wer sind die Top-Prospects, die man kennen sollte? Wie vergleicht sich die Klasse von 2025 mit der von 2024?
+++von Roki Berenyi+++
Es wird wieder einige interessante Quarterbacks geben, aber der Fokus liegt wohl eher auf den Spielern der Defensive. In der ersten Runde des NFL-Drafts in 2024 in Detroit wurden 23 Spieler der Offensive ausgewählt, darunter die ersten 14 Picks. Der bisherige Rekord lag bei 19 Spielern in den ersten 32 Picks in den Jahren 1968, 2004 und 2009.
Das wird sich in 2025 aller Voraussicht nach ändern. An der Spitze ist die Draft-Klasse vorwiegend durch gute Defensivspieler besetzt. Es erinnert fast ein wenig an den Draft in 2022, als die ersten fünf Picks alle Spieler der Defense waren. Quarterbacks dominieren zwar traditionell die Spitzenplätze im Draft, aber auch Defensive Ends (fünf) und Offensive Tackles (zwei) haben in den letzten 25 Jahren einen Nummer-eins-Pick hervorgebracht.
Werfen wir einen Blick auf meine Way too Early Top 10.
1. Will Campbell, OT, LSU
Mit seinem Körperbau und den athletischen Fähigkeiten hat er das Potenzial, der erste Tackle im Draft zu sein. Seine Karriere-Statistiken sind beeindruckend: Er hat insgesamt 1687 Snaps gespielt, nur zwei Sacks zugelassen und erhielt lediglich sechs Strafen. In 2023 waren es 13 Spiele und 805 Snaps. Sein starker Oberkörper und die gute Platzierung der Hände machen eines seiner Fragezeichen, die vermeintlich kurzen Arme, fast nicht erwähnenswert.
2. James Pearce Jr., EDGE, Tennessee
Der wohl beste Edge Rusher in dieser Klasse. Seine Statistik in seinem zweiten Jahr unterstreicht seine Dominanz: 28 Tackles, 14,5 Tackles for Loss, 10 Sacks und 52 Quarterback-Pressures. Seine Leistung in den wichtigen Spielen, wie im Citrus Bowl gegen Iowa, wo er einen Pick-Six hatte und einen Fumble erzwang, zeigen seine Fähigkeiten als "Difference Maker“. Wenn er an seiner Technik und Run Defense arbeitet, spricht nichts gegen eine Platzierung in den Top-5.
3. Travis Hunter, CB, Colorado
Die erste Frage vorweg: Auf welcher Position soll er spielen? Im Jahr 2023 zeigte Hunter seine außergewöhnliche Vielseitigkeit in Colorado. Trotz drei verpassten Spielen absolvierte er 1102 Snaps. Mehr als jeder andere College-Spieler. Seine defensiven Fähigkeiten brachten ihm die Nominierung als First-Team-All-American als Defensive Back ein, während er in der Offensive 57 Pässe für 721 Yards und 5 Touchdowns erzielte. Seine bemerkenswerte Vielseitigkeit wurde mit dem Paul Hornung Award als vielseitigster Spieler des Landes honoriert.
4. Will Johnson, CB, Michigan
Das Duell zwischen ihm und Marvin Harrison Jr. wurde fast schon als ein Boxkampf angekündigt. Johnson konnte zwar die 118 Yards und den Touchdown nicht verhindern, aber durch seine Leistung hielt er den Receiver doch in Schach und sein Team gewann das Spiel gegen Harrisons Ohio State Buckeyes. Im Jahr 2023 war er mit 27 Tackles, einem Tackle for Loss, vier Interceptions, darunter ein Pick-Six und vier Pass Deflections maßgeblich an der National Championship von Michigan beteiligt. Durch seine ideale Größe und Länge kann er es mit jedem Receiver aufnehmen. Er muss aber noch an seiner Transition von Press zu Coverage arbeiten.
5. Mason Graham, DT, Michigan
Graham ist eine Kraft in der Mitte der Defensive Line. Seine Schnelligkeit beim Snap und der unermüdliche Eifer den Ball zu verfolgen, machen ihn zu einem Top-DT. Er ist sowohl gegen den Pass als auch gegen den Lauf effektiv. Durch seine Wrestling-Vergangenheit besitzt er eine Balance, die in Eins-gegen-eins-Duellen schwer zu stoppen ist. Er verlässt sich aber teilweise zu sehr auf seine Kraft als auf die Technik. Das kann gegen erfahrene Offensive Linemen berechenbar werden. In zwei Jahren als Starter holte er 10 Tackles for Loss und 5,5 Sacks.
6. Quinn Ewers, QB, Texas
Während ein Großteil der College-Welt gespannt darauf wartet, was Ewers Back-Up Arch Manning leisten kann, gibt es in dieser Season viel Grund zur Vorfreude bei den Lonhorns. Nach einer Season mit 3479 Yards und 22 Touchdowns bei acht Interceptions schaffte es Ewers ins All-Big-12-Second-Team. Er besitzt ein Armtalent, das ihn eigentlich jeden Wurf machen lassen kann. In großen Spielen konnte man seine brillianten Momente bestaunen. Seine 349 Yards und drei Touchdowns beim Sieg gegen Alabama zeigen das Potenzial. Allerdings mangelte es ihm an Konstanz und einige mechanische Probleme hinderten ihn, sein volles Talent auszuschöpfen. Dies wird in 2024 besonders wichtig sein.
7. Kelvin Banks Jr., OT, Texas
Banks startete als Freshman für Texas in 2022. Der ehemalige Fünf-Sterne-Rekrut erlaubte lediglich 3,5 Prozent Pressure. Durch seine körperlichen Eigenschaften und seinen Football-IQ bringt er viel Positives mit. In der Passverteidigung sorgt seine starke Basis dafür, dass er schnell auf Moves von Defendern reagieren kann. Aber seine Technik ist nicht immer konstant. Er neigt dazu, sich nach vorne zu lehnen und zu weit zu greifen. Elite Pass Rusher können diese Schwäche ausnutzen.
8. Benjamin Morrison, CB, Notre Dame
Seit zwei Jahren ist er ein Starter für die Fighting Irish. Mit einem Körpergewicht von 186 Pfund ist Morrison etwas leicht für die NFL. In seiner zweiten Season in 2023 setzte er seine guten Leistungen bei 621 Snaps in zwölf Spielen fort. Er hatte 30 Tackles, vier Assists sowie zwölf Stops. Dazu acht Pass-Breakups und drei Interceptions, was zu einem QB-Rating von 60,8 führte, als er anvisiert wurde. Im letzten Jahr wurde er aber praktisch in jedem Spiel bei einer Vertical Route geschlagen. Das muss definitiv besser werden, um in der NFL mithalten zu können.
9. Carson Beck, QB Georgia
Nachdem er drei Jahre darauf gewartet hat, die Starting-QB-Rolle zu übernehmen, zeigte Beck, warum er ein potenzieller Erstrunden-Pick ist. Unter Coach Kirby Smart warf er für 3941 Yards und 24 Touchdowns bei sechs Interceptions. Er besitzt kein Elite-Arm-Talent, dafür einen sehr schnellen Release und hohe Genauigkeit. Mit dem geladenen Roster der Bulldogs wird es noch spannender seine Season zu beobachten.
10. Tetairoa McMillan, WR, Arizona
Nach der von Talent überquellenden WR-Klasse in 2024, müssen wir kleinere Brötchen backen. Aber McMillan braucht sich nicht zu verstecken. Während seiner College-Karriere erzielte McMillan insgesamt 129 Receptions bei 211 Targets für 2089 Yards und 18 Touchdowns. Durch seinen großen Catch-Radius und den guten Händen, hatte er 2023 die niedrigste Drop-Rate unter allen Power-Five-Receivern mit mindestens 100 Targets.
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