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NCAA - College Football

College Football Playoff Kandidaten 2023

Defensive End J.T. Tuimoloau bläst mit den Ohio State Buckeyes zum Angriff auf die College Playoffs 2023. Credit: Imago Images / USA Today / Kyle Robertson

In genau zehn Wochen startet die neue College Football Saison. Da ist es an der Zeit ein Preseason Ranking der besten Teams zu erstellen und die Playoff Kandidaten 2023 vorzustellen. Alle Top-Teams der Power Five sind hier bestens repräsentiert. Obwohl gleich zehn Spieler im NFL Draft ausgewählt wurden, befindet sich der amtierenden National Champion, die Georgia Bulldogs auf dem Spitzenplatz. Dahinter folgen, auch nach der letzten Signing-Welle im Recruiting Prozess die nächsten Anwärter auf die Playoff-Plätze. 

Sie werden von ambitionierten Jägern verfolgt. Darunter finden sich neben den üblichen Verdächtigen auch einige Überraschungen. Auch ein paar Außenseiter aus den stärksten Conferences im College Football dürfen nicht fehlen. Teams der Group-of-Five wurden dabei bewusst ausgeklammert. Abgesehen von einer außergewöhnlichen Saison der Cincinnati Bearcats, hat es noch nie ein Team aus den kleineren Conferences in die Playoffs geschafft. Daran dürfte sich spätestens seit dem Beitritt von Cincinnati, den BYU und Houston Cougars, sowie den UCF Knights auch so schnell nichts ändern. 

 

1. Georgia Bulldogs

In Georgia belegen sie seit Jahren die Spitzenplätze im Recruiting. So kann Head Coach Kirby Smart in jedem Jahr auf eine schlagkräftige Truppe zählen. Wer ihm fehlen wird, ist neben vielen Abwanderern in die NFL auch Offensive Coordinator Todd Monken. Ungewiss ist daher nur, wie sich der jetzige Play Caller Mike Bobo schlägt und ob man lieber Carson Beck oder Brock Vandagriff den Vorzug auf Quarterback lässt. 

Was aber ohnehin seit Jahren der Garant für zwei aufeinanderfolgende National Championship gewesen ist, war eine sehr gut aufgestellte Offensive Line und die beste Defense des Landes. Von der Defensive Line um Mykel Williams, über die Linebacker Jamon Dumas-Johnson und Smael Mondon Jr., bis hin zur Secondary, die mit Javon Bullard, Kamari Lassiter und Malaki Starks gleich drei potentielle Ausnahmespieler bereithält. Georgia ist mit diesem Star-Ensemble erneut der Favorit auf den Titel. 

 

Die College Playoff Kandidaten

Vier Teams schaffen am Ende den Einzug in die Playoffs. Die Meister aus der Big Ten und der SEC sind hier praktisch gesetzt. 

 

2. Michigan Wolverines

Sowohl Michigan als auch die Ohio State Buckeyes schaffen es in die Top Vier. Dabei werden sich beide Teams voraussichtlich im Rivalry Game zum Saisonende einen echten Showdown um die Playoff-Plätze liefern. Die Wolverines legen fürs Titelrennen viele Rückkehrer in die Waagschale. 

Neben Head Coach Jim Harbaugh sind sie das einzige College unter den Favoriten, dasmit dem selben Quarterback wie im Vorjahr aufläuft. Außerdem gibt es einige namhafte Transfers, die den Kader zusätzlich verstärken. Michigan ist der erste Titelanwärter nach den Georgia Bulldogs. 

 

3. Ohio State Buckeyes

Allein das Rennen um den ersten Platz in der Big Ten East hat bereits Playoff-Format. Die Saison von Ohio State und den Wolverines wird definiert über den Ausgang ihres “Endspiels”. Zuletzt hatte Michigan hier zweimal die Nase vorn, weshalb es beim südlichen Nachbarn bereits etwas kriselt. 

So richtig festlegen will sich Head Coach Ryan Day dann auch noch nicht auf seinen neuen Quarterback-Starter. Es deutet aber vieles auf Kyle McCord hin. Was hingegen feststeht, ist das Aufgebot des wahrscheinlich gefährlichsten Pass Rush Duos im College Football. J.T. Tuimoloau und Jack Sawyer sind brillant. Hinzukommen Tyleik Williams und der deutsche Defensive Tackle Hero Kanu, die auch innen für mächtig Druck sorgen können. Gegen Ohio State werden es Teams in diesem Jahr schwer haben, ihren Rhythmus zu finden. 

 

4. Alabama Crimson Tide

Die Alabama Crimson Tide verpassten im letzten Jahr nach Niederlagen gegen Tennessee und LSU die College Playoffs. Head Coach Nick Saban möchte dieser Schmach ein Ende bereiten und landete erst einmal die beste Recruiting Class diesen Jahres. 

Doch werden die jungen Neuzugänge noch nicht sonderlich in das Geschehen eingreifen können und die Quarterback-Position ist nach dem Abgang von Bryce Young in die NFL vakant. Der neue Offensive Coordinator Tommy Rees hält Jalen Milroe und Ty Simpson für nicht reif genug, seine Offense zu führen, weshalb er Ende April noch Tyler Buchner über das Transferportal rekrutierte. Beide haben eine gemeinsame Zeit an der Notre Dame, wo Buchner jedoch in zwei Jahren auf lediglich 67 Passversuche kam.

Bleiben die Crimson Tide auf Quarterback wackelig, können sie sich immerhin auf eine sehr gute Defense verlassen. Mit Kool-Aid McKinstry, Malachi Moore und Freshman Caleb Downs dürfte Alabama die vielleicht beste Secondary des Landes ins Feld führen. 

 

Auf der Jagd nach den College Playoffs

Hinter den Favoriten der SEC und Big Ten befinden sich einige Anwärter aus den jeweiligen Conferences in Lauerstellung. Außerdem werden die besten Teams aus der Pac-12 und ACC versuchen, einen der begehrten vier Plätze zu ergattern. 

 

5. Florida State Seminoles

Florida State erhält in der Preseason eine Menge Hype. Sie deshalb gleich zu den ersten Anwärtern auf die Playoffs zu zählen, geht jedoch ein wenig zu weit. Die Zeit des “kleine Brötchen Backens” ist in Tallahassee auf jeden Fall vorbei. Statt der Forderung nach dem ersten großen Bowl Game seit 2016 soll es doch gleich für die Playoffs reichen. 

Dafür zählen die Fans auf Quarterback Jordan Travis, der zu den besten Quarterbacks im NFL Draft 2024 gehört, und auf das Transfer-Geschick von Head Coach Mike Norvell. Die erfahrenen Neuzugänge Braden Fiske und Patrick Payton sollen die Defensive Line auf ein elitäres Level heben und Star-Pass-Rusher Jared Verse sowie Defensive Tackle Fabien Lovett mehr Freiheiten geben. Mit den beiden Tight Ends Jaheim Bell und Kyle Morlock wurden QB Travis außerdem zwei große athletische Ziele an die Seite gestellt. Wenn alles zusammenkommt, sind die Seminoles vorne mit dabei. 

 

6. Penn State Nittany Lions

An der Penn State spulen sie eine Saison nach der anderen mit zweistelligen Winning Records ab. Zuletzt gewannen sie den Rose Bowl. Doch heutzutage zählen im College Football nur noch die Playoffs. Und um die zu erreichen, müssen die Nittany Lions endlich an Michigan und Ohio State in der Big Ten East vorbei. 

Um dies in die Tat umzusetzen, stellen sie Quarterback Drew Allar in seinem ersten Jahr als Starter ein mächtiges Receiving Corps an die Seite und holten dafür Dante Cephas von der Kent State. Der Laufangriff um Nicholas Singleton und Kaytron Allen hinter einer Offensive Line mit dem erstklassigen Left Tackle Olu Fashanu sollte ebenfalls mächtig Feuerkraft auslösen. Penn State wird es dennoch schwer haben, bei der harten Konkurrenz.

 

7. LSU Tigers

Quarterback Jayden Daniels kehrt zurück und führt ein weiteres Jahr die Offense aufs Feld. Linebacker Harold Perkins wird das selbige für die Defense erledigen. In Jahr Zwei unter Head Coach Brian Kelly sollten die LSU Tigers damit noch konstanter auf höchstem Level agieren. 

Trotz einiger Achtungserfolge ließ das Team die Effizienz ein ums andere Mal vermissen. Bleiben diesmal alle fit, kann es sehr weit für die Tigers gehen. Denn die Mannschaft ist mit erstklassigem Talent nur so gespickt. So stellen sie mit Mekhi Wingo und Mason Smith das wahrscheinlich gefährlichste Interior-Defensive-Line-Duo des Landes. 

 

8. USC Trojans

Die USC Trojans dürfen sich erneut auf die Dienste von Heisman Trophy Gewinner Caleb Williams verlassen. Der dynamische und kreative Quarterback spielt aktuell den besten Football, den es am College zu finden gibt. Die Offense dürfte damit erneut viele Punkte erzielen. Zumal einige Abgänge in die NFL direkt mit den Transfers von Receiver Dorian Singer und Runningback MarShawn Lloyd kompensiert wurden. Mittlerweile konnte Head Coach Lincoln Riley sogar Kliff Kingsbury als zusätzlichen Berater für das Team gewinnen. 

Doch am Ende wird die Defense auch den ein oder anderen Stop generieren müssen, soll es für die Playoffs reichen. Dazu wurden für die Front Seven Bear Alexander von Georgia, Kyon Bars von Arizona, Mason Cobb von Oklahoma State, Anthony Lucas von Texas A&M und Jamil Muhammad von der Georiga State genauso über das Transferportal verpflichtet, wie Cornerback Christian Roland-Wallace von den Arizona Wildcats. 

Wenn es den Coaches gelingt, daraus eine geschlossene Einheit zu formen, sind die Trojans auch in der Defense gut aufgestellt. Damit würden sie nicht nur oben mitmischen, sondern zum Titelanwärter avancieren. 

 

9. Clemson Tigers

Es war längst überfällig, aber Head Coach Dabo Swinney hat erstmals außerhalb seines eingeschworenen Kreises nach Verstärkungen auf der Trainerposition gesucht und in Garrett Riley einen neuen Offensive Coordinator gefunden. Der letztjährige Finalteilnehmer mit den TCU Horned Frogs soll nun die Tigers nach dem Abgang von Trevor Lawrence nach zwei weniger erfolgreichen Jahren zurück an die Spitze des College Footballs führen. 

Die Defense wird ohnehin wieder dominieren. Schon jetzt wird mit Spannung erwartet, wie Ruke Orhorhoro und Freshman Peter Woods sich im Zusammenspiel einfinden und wie gefährlich sie an der Front agieren können. Bekommen es Swinney und Riley also hin, aus Quarterback Cade Klubnik einen zuverlässigen und erstklassigen Starting-Quarterback zu formen, werden sie wieder an die Tür des Playoff Komitees anklopfen. 

 

10. Washington Huskies

Die Washington Huskies bauen auf einige Rückkehrer und befinden sich in der glücklichen Lage, dass auf den wenigen Positionen, wo Abgänge zu verzeichnen sind, immerhin Spieler folgen, die im letzten Jahr bereits in der Rotation einige Snaps gesehen haben. Zusätzlich verzeichnet die Offense Verstärkungen in den Runningbacks Dillon Johnson von der Mississippi State und Daniyel Ngata von der Arizona State. Gemeinsam dürften sie den Laufangriff deutlich verstärken. Denn mit weniger als 1.900 Rushing Yards lagen die Huskies allenfalls im Mittelfeld. 

Für Quarterback Michael Penix wäre es daher nötig, hier mehr Entlastung zu erhalten. Entlastung, die er auch von seiner Defense erwarten möchte, soll es für die Playoffs reichen. Für die Secondary wurde deshalb Jabbar Muhammad, ebenfalls von der Mississippi State geholt. 

Washington erhält aktuell nicht die Aufmerksamkeit, die es verdient. Sie gehören zu den Favoriten auf die Pac-12-Meisterschaft und haben durchaus Chancen auf die Playoffs. 

 

11. Tennessee Volunteers

In der abgelaufenen Saison konnte erst die Verletzung von Hendon Hooker die Playoff-Hoffnungen der Tennessee Volunteers begraben. Der Quarterback wird nun von Joe Milton III ersetzt, der eine gute Vorbereitung absolvierte. Außerdem befindet sich mit Freshman Nicholaus Iamaleava ein erstklassiger Pocket Passer noch auf der Bank. 

Fraglich bleibt jedoch, ob die Volunteers genug getan haben, um die Abgänge der Receiver Cedrick Tillman und Jalin Hyatt zu kompensieren. Bisher war in den Spring Practices eher ernüchterndes zu sehen. Es kann daher eine enttäuschende Saison für Tennessee werden. Genauso können sie aber überraschen, da es viele Unbekannte im Team gibt. 

 

Die Außenseiter auf die College Playoffs

Für die Big-12 und das unabhängige Notre Dame wird es in diesem Jahr schwer. Sie müssen neben den Utah Utes aber zu den ersten Außenseitern gezählt werden, die ein Wackeln der Favoriten für sich auszunutzen wissen. 

 

12. Notre Dame Fighting Irish

Neuer Offensive Coordinator, neuer Quarterback an der Notre Dame. Sam Hartman ist Rekordhalter in der ACC und ist für die Fighting Irish der wohl beste Quarterback seit langem. Für OC Gerard Parker der perfekte Spieler zum Einstand, um zu zeigen, was er als Offense Coach drauf hat. 

ND muss sich aber erst finden und ein erneut anspruchsvoller Schedule hilft hier nicht gerade. Bei zwei Niederlagen sind sie als unabhängiges College in der Regel raus aus dem Playoff-Rennen. 

 

13. Utah Utes

Quarterback Cameron Rising dürfte zur Saisoneröffnung wieder fit sein. Das Team setzt damit weiter auf Erfahrung und Kontinuität. Bisher hat das zwar zu Pac-12-Meisterschaften, aber nicht für die Playoffs gereicht. Deshalb können die Utes mit ihrem soliden Kader nicht zu den heißesten Anwärtern gezählt werden. 

 

14. TCU Horned Frogs

Zweifellos haben die TCU Horned Frogs in dieser Offseason massiv an Potential eingebüßt. Doch Chandler Morris kehrt von seiner Verletzung zurück und er, und nicht Max Duggan, war im letzten Jahr als Starter in der schnellen Offense vorgesehen. Zusätzlich darf Morris auf einige Transfers bauen, die den Abgang von Quentin Johnston kompensieren sollten. JP Richardson (Oklahoma State), Jojo Earle (Alabama) und Jaylon Robinson (Oklahoma) werden den Angriff kaum schlechter aussehen lassen, als im letzten Jahr. Gleichzeitig wird Kendre Miller durch Trey Sanders von den Alabama Crimson Tide ersetzt. 

Während die Geschicke der Offense nun in den Händen des neuen Coordinators Kendal Briles liegen, ist es aber die Defense, die Head Coach Sonny Dykes Sorgen bereiten muss. Die wird nicht mehr so potent daherkommen, was die Horned Frogs insgesamt zu einem Außenseiter macht. 

 

15. Texas Longhorns

Texas macht sich jedes Jahr Hoffnungen auf die Playoffs. Am Ende landen sie auf dem Boden der Tatsachen. Star-Runningback Bijan Robinson spielt nun in der NFL. Dafür wird Quarterback Quinn Ewers die letzte Saison der Longhorns in der Big-12 einleiten, ehe sie in die SEC abwandern. Und er scheint sich, so die ersten Trainingseindrücke, in der Form seines Lebens zu befinden. 

Dieser Umstand vermischt sich mit der Tatsache, dass Texas auf vier Rückkehrer in der Offensive Line und Xavier Worthy im Receiving Game bauen kann. Die Erwartungen sollten nicht wieder zu groß geschürt werden. Aber für die Longhorns kann dieses Jahr eine Menge gehen.


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